Montag, 16. Juni 2025

enercityKI für Fernwärme

[23.09.2020] Ein Projekt des Hannoveraner Energiedienstleisters enercity setzt künstliche Intelligenz in der Fernwärme ein. Davon sollen sowohl Kunden der Wohnungswirtschaft als auch die Umwelt profitieren.
Künstliche Intelligenz ermöglicht die intelligente Steuerung der Fernwärmeversorgung.

Künstliche Intelligenz ermöglicht die intelligente Steuerung der Fernwärmeversorgung.

(Bildquelle: Enercity)

Ein Pilotprojekt des Energiedienstleisters enercity mit der Wohnungsgenossenschaft Ostland zeigt, wie Fernwärmekunden dank künstlicher Intelligenz (KI) signifikant CO2 einsparen können. Wie enercity mitteilt, profitieren in Summe derzeit rund 2.000 Menschen in rund 900 Wohnungen von der neuen Technik − und mit ihnen auch die Wohnungswirtschaft selbst. Weitere Projekte seien geplant. Die auf KI-Technik basierende Software bindet laut enercity Gebäude in den Optimierungsprozess des Fernwärmesystems ein und passt auf Basis kontinuierlicher Echtzeitmessungen die Regelung der beheizten Gebäude dynamisch an den tatsächlichen Bedarf an. Mittels selbstlernender Steuerungssoftware profitieren alle Beteiligten: Mieter freuen sich über eingesparte Energiekosten, die Wohnungsgenossenschaft über verbesserte Analyse- sowie Kommunikationsmöglichkeiten und enercity über mehr Flexibilität sowie niedrige Temperaturen im Fernwärmenetz. Denn insbesondere die Rücklauftemperatur beeinflusse die Leistungsfähigkeit einer Heizungsanlage entscheidend. Werde sie von 60 auf 40 Grad Celsius abgesenkt, könne die Wärmeleistung um bis zu 70 Prozent erhöht werden. Je niedriger das Temperaturniveau des Wärmenetzes, desto höher kann der Anteil aus regenerativen Wärmequellen sein.
Mit dem KI-Einsatz wird die Fernwärme laut enercity Smart City fähig, denn in den meisten Wärmenetzen ist die Kundenseite, also die Welt hinter der Übergabestation, bisher nicht aktiv in den Netzbetrieb eingebunden. „Das Pilotprojekt ergab nach einem Jahr rund neun Prozent Energieeinsparung und um bis zu zehn Grad/Kelvin gesenkte Netzrücklauftemperaturen. Auch der CO2-Ausstoß wurde gesenkt“, berichtet enercity-Chefin Susanna Zapreva. Durch die Digitalisierung lasse sich auch das Fernwärmenetz von der Produktion bis zum Kunden optimieren, heißt es vonseiten des Energiedienstleisters weiter. Aufgrund der positiven Piloterfahrung mit der selbstlernenden, cloudbasierten Software habe enercity in der zweiten Phase weitere 100 angeschlossene Mehrfamilienhäuser nachgerüstet. Seither profitieren die rund 2.000 Bewohner in 900 Wohnungen von der KI-basierten Steuerung. Die Kundenzufriedenheit sei spürbar gestiegen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Lotte: Kommunalen Wärmeplan vorgelegt

[13.06.2025] Die Gemeinde Lotte gehört mit ihrem neuen kommunalen Wärmeplan zu den Vorreitern der Wärmewende in Nordrhein-Westfalen. Bereits drei Jahre vor Ablauf der gesetzlichen Frist legt sie eine Strategie für eine klimafreundliche Wärmeversorgung vor. mehr...

EWE Netz: Nicht von der Stange

[12.06.2025] Der Energienetzbetreiber EWE Netz hat bereits zahlreiche Kommunen auf dem Weg der Wärmeplanung begleitet. Dabei konnte er wichtige Erkenntnisse zu den Herausforderungen und Fallstricken bei der kommunalen Wärmeplanung sammeln. mehr...

Bremen: Öffentliche Liegenschaften an Wärmenetz angeschlossen

[12.06.2025] Immobilien Bremen bringt drei Schulen in Blumenthal ans neue enercity-Wärmenetz und leistet damit einen Beitrag zur Wärmewende in Bremen-Nord. Die klimafreundliche Versorgung soll ab dem zweiten Halbjahr 2026 starten – weitere öffentliche Gebäude könnten folgen. mehr...

bericht

Osnabrück: Im Dialog zum Ziel

[10.06.2025] In Osnabrück wurde im Februar 2024 mit der Erstellung der Wärmeplanung begonnen. Neben der datenbasierten technischen Erarbeitung legt die niedersächsische Stadt dabei viel Wert auf eine transparente kommunikative Begleitung, da diese für die Akzeptanz entscheidend ist. mehr...

Norderstedt: Stadtwerke nutzen Abwärme von Rechenzentrum

[03.06.2025] Die Stadtwerke Norderstedt nutzen die Abwärme ihres eigenen Rechenzentrums zur Einspeisung ins kommunale Fernwärmenetz. Zwei Hochtemperatur-Wärmepumpen ermöglichen damit jährlich Einsparungen von rund 3.800 Tonnen CO₂. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Leitfaden für die Wärmeplanung

[02.06.2025] Mit einem neuen Praxisleitfaden unterstützt Nordrhein-Westfalen Städte und Gemeinden bei der Wärmeplanung. Das Online-Tool „Wärmeplan.Check“ soll Kommunen dabei helfen, die Qualität ihrer Planung laufend zu prüfen. mehr...

Köln: Erste Ergebnisse der Wärmeplanung

[02.06.2025] Die Stadt Köln hat Daten zur aktuellen Wärmeversorgung veröffentlicht. Sie zeigen Einsparpotenziale und mögliche künftige Energiequellen. mehr...

Konstanz: Regionaler Wärmeverbund nimmt nächste Etappe

[28.05.2025] Der erste kommunale Wärmeverbund in Konstanz nimmt konkrete Formen an: Der Gemeinderat hat der Gründung einer Projektgesellschaft durch die Stadtwerke Konstanz und Iqony Energies zugestimmt. mehr...

Magdeburg: Beteiligung an kommunaler Wärmeplanung

[27.05.2025] Magdeburg öffnet den nächsten Beteiligungsschritt zur kommunalen Wärmeplanung: Bis zum 18. Juni können Bürgerinnen und Bürger online Stellung zum aktuellen Planungsentwurf nehmen. Die Stadt will ihre Wärmeversorgung bis spätestens 2045 klimaneutral und bezahlbar gestalten. mehr...

Unna: Ergebnisse der Wärmeplanung vorgestellt

[23.05.2025] Die Stadt Unna hat die Ergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung vorgestellt. Ziel ist eine klimaneutrale und bezahlbare Wärmeversorgung – mit einem Mix aus Wärmenetzen und Wärmepumpen je nach Gebiet. mehr...

Green Planet Energy: Studie zu Wärmepumpen und E-Autos

[19.05.2025] Eine neue Studie zeigt: Wärmepumpen und Elektroautos können gezielt dann Strom verbrauchen, wenn er besonders günstig und klimafreundlich ist. Dadurch sinken nicht nur Kosten und CO₂-Emissionen, sondern auch der Bedarf an fossiler Reservekraft. mehr...

Stadtwerke Flensburg: Plan zur Wärmeversorgung vorgestellt

[07.05.2025] Die Stadtwerke Flensburg haben dem schleswig-holsteinischen Energieminister Tobias Goldschmidt ihren Plan zur klimaneutralen Fernwärme bis 2035 vorgestellt. Das zentrale Heizkraftwerk der Stadt soll durch Großwärmepumpen, Wasserstoff und Biomasse dekarbonisiert werden. mehr...

SAENA: Webinar zur Bürgerbeteiligung bei der kommunalen Wärmeplanung

[07.05.2025] Ein Online-Workshop der Sächsischen Energieagentur thematisiert am 21. Mai 2025 die Rolle der Bürgerbeteiligung in der kommunalen Wärmeplanung. Kommunale Vertreter erhalten praxisnahe Impulse, wie Transparenz und frühe Einbindung die Akzeptanz geplanter Maßnahmen erhöhen können. mehr...

Thüringen: Wärmekataster für Kommunen

[29.04.2025] Thüringer Kommunen können ihre Wärmeplanung künftig einfacher gestalten. Ein neues Wärmekataster liefert digitale Daten über Gebäude und Wärmebedarf. Energieminister Tilo Kummer verspricht weniger Aufwand und geringere Kosten. mehr...

Bürgerbeteiligungsreport: Wärmewende als Belastung

[22.04.2025] Die Wärmewende sorgt bei vielen Menschen für Unsicherheit. Das zeigt eine neue Studie des Steinbeis-Instituts. Viele Bürger fürchten hohe Kosten und mangelnde Beteiligung. mehr...