Dienstag, 19. August 2025

DIWKommunale Unternehmen investieren

[26.10.2015] Im Gegensatz zu den kommunalen Kernhaushalten sinken die Investitionen öffentlicher Unternehmen in der Energie- und Wasserversorgung nicht. Dies hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) herausgefunden.
Fernwärme-Bauarbeiten der Stadtwerke München: Investitionen öffentlicher Unternehmen in Leitungsanlagen haben sich erhöht.

Fernwärme-Bauarbeiten der Stadtwerke München: Investitionen öffentlicher Unternehmen in Leitungsanlagen haben sich erhöht.

(Bildquelle: SWM)

Zahlreiche Kommunen in Deutschland investieren zu wenig, vor allem zulasten der Infrastruktur. Für die kommunalen Energie- und Wasserversorger gilt dies jedoch nicht. Im Gegenteil: Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in einer aktuellen Untersuchung herausgefunden hat, steigen die Investitionen der öffentlichen Unternehmen im Bereich der Energie- und Wasserversorgung. Nach Angaben des DIW haben sich die Bruttoinvestitionen in Leitungsanlagen der rein öffentlichen Unternehmen in den Jahren 2005 bis 2012 von jährlich rund 1,4 Milliarden auf fast 2,3 Milliarden Euro erhöht.
Obwohl sich die regionale Finanzkraft und demografische Entwicklung in den Versorgungsgebieten stark unterscheide, hätten diese Faktoren bisher kaum Einfluss auf die Investitionsausgaben der öffentlichen Energie- und Wasserversorgungsunternehmen: Kommunale Versorger investierten in finanzschwachen Bundesländern nicht weniger als in finanzstarken und sie investierten in schrumpfenden Regionen nicht weniger als in wachsenden. „Es ist allerdings nicht gesagt, dass dieses Ergebnis auch für weitere oder noch nicht ausgelagerte Bereiche gilt“, schreiben die DIW-Ökonominnen Astrid Cullmann, Maria Nieswand und Caroline Stiel in ihrer Studie. „Denn die Energie- und Wasserversorgung unterscheidet sich insofern grundlegend von anderen kommunalen Tätigkeiten, als dass sie sich in der Regel selbst trägt und damit weitgehend unabhängig von der Finanzlage einer Kommune ist.“
Wie das DIW weiter mitteilt, haben die Autorinnen der Studie die Investitionsausgaben kommunaler Versorger anhand erstmals verfügbarer Mikrodaten aus der amtlichen Statistik analysiert. Diese enthalte sowohl Informationen zu öffentlichen als auch zu privaten Unternehmen, jeweils für die Jahre 2005 bis 2012. Die Auswertung basiere auf sämtlichen Unternehmen der Energie- und Wasserversorgung in Deutschland mit mehr als zehn Mitarbeitern.



Stichwörter: Politik, DIW


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