Donnerstag, 18. September 2025

Kreis RosenheimÖPNV reicht bis zur Haustür

[29.06.2023] Als nachhaltiges, flexibles Mobilitätsangebot steht im Landkreis Rosenheim der On-Demand-Service Rosi zur Verfügung. Die elektrisch betriebenen Shuttles verkehren zwischen mehreren ländlichen Gemeinden und fahren auf Abruf nah beieinander liegende Haltestellen an.
Rosi sorgt für klimafreundliche

Rosi sorgt für klimafreundliche, individuelle Mobilität im Landkreis Rosenheim.

(Bildquelle: CleverShuttle)

Seit Mai 2022 ergänzt im Landkreis Rosenheim das On-Demand-Angebot Rosi – Mobil am Chiemsee den Nahverkehr. Fünf elektrisch betriebene Shuttles bringen die Bürgerinnen und Bürger in Aschau im Chiemgau, Bad Endorf, Bernau, Breitbrunn, Prien, Gstadt am Chiemsee, Eggstätt, Frasdorf, Hösl­wang, Rimsting und Samerberg auf Abruf flexibel an ihr Ziel. Insgesamt wird ein Betriebsgebiet von rund 300 Quadratkilometern abgedeckt, 50.000 Bürger und Urlauber können davon Gebrauch machen. Buchen können sie den Service per Rosi-App oder Telefon sowohl für den sofortigen Fahrtantritt als auch bis zu sieben Tage im Voraus. Nach wenigen Minuten Wartezeit werden sie dann an den maximal 300 Meter voneinander entfernt liegenden Haltestellen abgeholt. Damit bedient Rosi alltagsgerecht individuelle Bedürfnisse und stellt eine attraktive Alternative zum privaten Pkw dar. Das belegen nicht zuletzt die Nutzungszahlen. In den ersten zehn Monaten wurden über 47.000 Fahrgäste befördert, die den Service mit 4,9 von 5 Sternen bewerten.
„Vor allem für Familien, Senioren und Jugendliche schaffen wir damit ein sicheres und attraktives Angebot“, sagt Rosenheims Landrat Otto Lederer (CSU). „Auch Touristen, die nachhaltig reisen wollen und zum Beispiel mit der Bahn ankommen, können so den letzten Kilometer bis zur Destination klimafreundlich zurücklegen.“ Dabei führt Rosi individuelle und geteilte Mobilität zusammen. Beim On-Demand-Ridepooling werden Fahrgäste, die in die gleiche Richtung wollen, gemeinsam befördert. Ein intelligenter Algorithmus kombiniert dazu ähnliche Fahrtanfragen und ermittelt die schnellste gemeinsame Route.

Start nach nur wenigen Monaten

Nur wenige Monate nachdem Rosi in Auftrag gegeben wurde, konnte der Shuttle-Service den Betrieb aufnehmen. Das zeigt, wie schnell On-Demand-Angebote den bestehenden Nahverkehr erweitern können. Ungleich schwieriger verhält es sich beispielsweise beim Ausbau des Schienenverkehrs: Mit der operativen Umsetzung von Rosi hat der Landkreis den On-Demand-Betreiber CleverShuttle betraut. Das Unternehmen ist bundesweit in mehr als 45 Kommunen aktiv, wo es die Projekte gemeinsam mit kommunalen Partnern umsetzt. Mit umfangreicher Erfahrung sorgt es für reibungslose Abläufe. Denn vom Aufbau der passenden Lade-Infrastruktur über die Gewinnung des Fahrpersonals bis hin zur Steuerung der digitalen Komponenten und Fahrzeuge ist jede Menge Know-how erforderlich. Um einen optimalen On-Demand-Ridepooling-Service zu gewährleisten, erstellt CleverShuttle eine stundengenaue und standortabhängige Nachfrageprognose sowie Einsatzplanung. Somit ist jederzeit die richtige Anzahl an Fahrzeugen auf der Straße. Das DB-Technologieunternehmen ioki liefert die Pooling- und Routing-Software für den On-Demand-Service. Der Regionalverkehr Oberbayern (RVO) verantwortet die zentrale Projektkoordination.
Alexander Brüll, General Manager von CleverShuttle, betreut den Verkehr vor Ort und freut sich über den Erfolg im Landkreis Rosenheim: „Rosi hat sich schnell als fester Bestandteil des lokalen Nahverkehrs etabliert und ermöglicht den Menschen mehr Mobilitätsfreiheit. Als Betreiber und Partner des Landkreises sorgen wir dafür, dass der Verkehr durchgehend effizient und zuverlässig rollt.“

Reichweite von bis zu 300 Kilometern

Die elektrisch betriebenen Shuttles haben eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern und können somit auch längere Strecken zurücklegen – inklusive bergiger Routen und starker Steigungen. Für mehr Barrierefreiheit sorgt Rosi ebenfalls: Ein Teil der Flotte verfügt über Rollstuhlrampen. Im Buchungsprozess haben Fahrgäste die Möglichkeit, eine Rollstuhlbeförderung auszuwählen. Das geschulte Fahrpersonal von CleverShuttle hilft anschließend beim Einstieg und sichert die Rollstühle.
„Rosi ist ein Leuchtturmprojekt für nachhaltige, flexible und individuelle Mobilität im ländlichen Raum und bayernweit das erste On-Demand-Verkehrsprojekt in dieser Größe“, fasst Klaus Stöttner (CSU), Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Rosenheim und Initiator von Rosi zusammen.
Der Freistaat Bayern unterstützt das Rosenheimer Projekt und übernimmt im ersten Jahr 65 Prozent der laufenden Kosten, die in den kommenden fünf Jahren schrittweise reduziert und auf dauerhafte 35 Prozent fixiert werden. Auch anderen Kommunen bietet die Landesregierung Unterstützung bei der Einführung von On-Demand-Angeboten an. Informationen dazu gibt es beim Landesverkehrsministerium.

Cordula Funk ist Leiterin Communications und Public Affairs bei CleverShuttle.




Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Elektromobilität

Elektromobilität: Mehr E-Autos, mehr Ladesäulen

[17.09.2025] So viele Elektroautos wie noch nie wurden im ersten Halbjahr 2025 neu zugelassen. Auch das öffentliche Ladeangebot ist deutlich gewachsen. Der Branchenverband BDEW sieht Deutschland auf einem guten Weg, mahnt aber eine klare Strategie der Politik an. mehr...

Bad Nauheim: Sechs neue E-Busse im Einsatz

[15.09.2025] In Bad Nauheim fahren ab sofort sechs neue Elektrobusse im regulären Linienbetrieb. Die Stadtwerke versprechen sich davon saubere Luft, weniger Lärm und eine spürbare Entlastung für die Umwelt. mehr...

Rodgau: Projekt zu Management von E-Ladeplätzen

[04.09.2025] In Rodgau entsteht eine neue Lösung für das Management von E-Ladeplätzen. Das hessische Digitalministerium fördert das Projekt mit rund 119.000 Euro, um Belegungen präzise zu erfassen und Elektromobilität alltagstauglicher zu machen. mehr...

Stuttgart: Neuer Ladepark eröffnet

[04.09.2025] Die Stadtwerke Stuttgart haben im Römerkastell in Bad Cannstatt einen neuen Ladepark mit 56 Ladepunkten eröffnet, darunter sechs Schnellladepunkte. Damit wächst das städtische Ladenetz für E-Fahrzeuge weiter und soll den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität erleichtern. mehr...

Dortmund: Ladebordsteine in Betrieb genommen

[01.09.2025] In der Dortmunder Innenstadt sind erstmals Ladebordsteine in Betrieb gegangen. Das Gemeinschaftsprojekt von DEW21 und der Stadt soll platzsparendes und alltagstaugliches Laden von Elektroautos ermöglichen. mehr...

M3E: Analyse-Tool für Aufbau von Lade-Infrastruktur

[28.08.2025] Das Berliner Beratungsunternehmen M3E hat ein digitales Analyse-Tool entwickelt, das Kommunen und Unternehmen beim Aufbau von Lade-Infrastruktur unterstützt. Der „Bedarfscheck Ladeinfrastruktur“ bündelt Informationen, automatisiert Abfragen und schafft so eine solide Basis für Investitionsentscheidungen. mehr...

E.ON: Studie zum Laden

[19.08.2025] Eine aktuelle E.ON-Studie zeigt: Viele E-Autofahrerinnen und -fahrer interessieren sich für innovative Stromtarife und das bidirektionale Laden. Vor allem Tarife mit Nachtladebonus und die Möglichkeit, das Auto als Energiespeicher zu nutzen, stoßen auf Zuspruch. mehr...

Stadtwerke Baden-Baden: Busflotte um E-Fahrzeuge erweitert

[15.08.2025] Die Stadtwerke Baden-Baden erweitern ihre Busflotte um Elektrofahrzeuge. Zehn von insgesamt 15 geplanten E-Bussen sind bereits eingetroffen, der vollständige Betrieb soll Mitte September starten. mehr...

BMWE: Studie zu batterieelektrischen Lkws veröffentlicht

[15.08.2025] Eine neue Studie aus dem Technologieprogramm „IKT für Elektromobilität“ beleuchtet den Stand batterieelektrischer Lkw. Sie zeigt Einsatzmöglichkeiten und Forschungsbedarf rund um intelligentes Laden schwerer Nutzfahrzeuge. mehr...

WEMAG: Wash’n Go

[25.07.2025] WEMAG hat gemeinsam mit EasyCarWash zwei neue Schnellladesäulen in Schwerin und Lübz in Betrieb genommen. Die Stationen mit bis zu 150 kW Ladeleistung sollen Elektromobilität in Mecklenburg-Vorpommern weiter stärken. mehr...

Sachsen: Tool stellt Parkplatzflächen bereit

[10.07.2025] Der Freistaat Sachsen stellt über 50 eigene Parkplatzflächen im FlächenTOOL der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Damit sollen private Investoren den Ausbau öffentlich zugänglicher Lade-Infrastruktur weiter vorantreiben. mehr...

enercity: 75 E-Transporter fahren in Hannover

[08.07.2025] Volkswagen Nutzfahrzeuge und der Energieversorger enercity bauen ihre Partnerschaft aus. Inzwischen sind 75 elektrische ID. Buzz Cargo im Fuhrpark von enercity im Einsatz. Ziel ist eine vollständig emissionsfreie Fahrzeugflotte bis 2035. mehr...

Ladetechnik: Neue Wallbox-Serie von Hager

[06.06.2025] Die Firma Hager stellt mit witty eine neue Produktfamilie für Ladeinfrastruktur vor. Die Modelle sind für Privathaushalte, Mischimmobilien und öffentliche Parkplätze konzipiert. Ein Modell für den öffentlichen Raum soll ab Oktober 2025 erhältlich sein. mehr...

WSW: Erste Schnellladestation in Betrieb

[05.06.2025] Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) haben ihre erste Schnellladestation für Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen. An der Immermannstraße in Elberfeld können E-Autos nun mit bis zu 150 Kilowatt Leistung pro Ladepunkt deutlich schneller geladen werden. mehr...

Witten: Erster HPC-Lader integriert

[04.06.2025] Die Stadtwerke Witten erweitern ihre Lade-Infrastruktur um die Schnellladetechnologie eTower 200 von Compleo. Der erste HPC-Lader wurde jetzt in Witten-Herbede in Betrieb genommen – weitere sollen folgen. mehr...