Dienstag, 19. August 2025

carbonautenProblem als Teil der Lösung

[08.09.2021] Das im baden-württembergischen Giengen an der Brenz ansässige Start-up carbonauten hat einen produktiven Umgang mit dem Problem des CO2-Ausstoßes gefunden: Es verwendet CO2 als Rohstoff für die Produktion von Gütern, wodurch das klimaschädliche Gas dauerhaft gebunden werden kann.

Das 2017 von Torsten Becker und Christopher Hiemer in Giengen an der Brenz gegründete Start-up carbonauten verwendet CO2 für die Produktion von Gütern. Dadurch gelingt es ihm, das klimaschädliche Gas dauerhaft zu binden.
Um diese Idee umzusetzen, so berichten die carbonauten, haben sie ein System für Industrie, Unternehmen und Kommunen entwickelt, das seitdem große Beachtung seitens Wirtschaft, Forschung und Politik erfährt, mehrfach preisgekrönt ist und namhafte Investoren anzieht. Es umfasse Anlagen für die Umwandlung von holzigen, stückigen, trockenen und biogenen Rest- und Problemstoffen wie Schadholz, Sägewerksresten, Siebüberläufen oder Lebensmittel- und Pressresten zu Biokohlenstoffen. Durch die Biokohlenstoffe speichern sie je Tonne bis zu 3,3 Tonnen CO2. In den carbonauten-Anlagen werden die Biokohlenstoffe mit verschiedenen Bindern wie etwa biogenen und fossilen Kunststoffen, Silikaten, Mineralien, Komposten zu NET (Negative Emission Technology)-Materials weiterverarbeitet.
Aus NET Materials lassen sich diverse Produkte herstellen, zum Beispiel Aktivkohle, Bodenhilfsstoffe oder Biogrillkohle, aber auch Ersatz von Kunststoffen. Baumaterialien oder Verpackungen. Ein weiterer Vorteil: In dem Verfahren der pyrolytischen Karbonisierung entstehe mehr Energie, als der Prozess verbrauche. Die überschüssige, grundlastfähige Energie werde in das Wärme- oder Stromnetz eingespeist und reduziere dadurch den Energieverbrauch aus fossilen Quellen. Aus den bereits CO2-neutralen Abgasen der Anlagen lasse sich zudem über ein ergänzendes Verfahren hochreiner grüner Kalk produzieren, der insbesondere für Pharmaindustrie, Papierindustrie oder Bauindustrie hochattraktiv sei.
Laut den carbonauten können ihre Anlagen auf der ganzen Welt an dezentralen Standorten errichtet werden, um eine lokale Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Und weil die Kosten für Inbetriebnahme und Wartung der Anlagen gering seien, gehen ökologische Vorteile mit einem großen wirtschaftlichen Potenzial einher. Denn je mehr Produkte aus NET Materials entstehen, desto mehr CO2 werde gebunden. Seit 2019 arbeiten die carbonauten außerdem mit dem Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim bei Forschung, Entwicklung und Anwendung von Biokohlenstoffen zusammen.



Stichwörter: Unternehmen, carbonauten, CO2


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen

rku.it: Ewa nutzt NextGen-Plattform

[18.08.2025] Der Herner IT-Dienstleister rku.it hat das Unternehmen Energie- und Wasserversorgung Altenburg als Neukunden für seine Plattformlösung NextGen | ERP gewonnen. Damit stärkt das Unternehmen seine Präsenz im ostdeutschen Energiemarkt. mehr...

SWLB: TV-Dokumentation erschienen

[13.08.2025] Eine neue TV-Dokumentation zeigt, wie die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim über 180.000 Menschen klimafreundlich und zukunftsfähig versorgen. mehr...

Kreis Höxter: Internet und Energie aus einer Hand

[07.08.2025] Sewikom und BeSte Stadtwerke starten gemeinsame Angebote für Internet und Energie. mehr...

Stadtwerke Verbund Südniedersachsen: Kooperation für den Ausbau Erneuerbarer

[31.07.2025] Zehn regionale Energieversorger aus Südniedersachsen und Nordhessen haben sich zu Stadtwerke Verbund Südniedersachsen zusammengeschlossen. Ziel der neuen Kooperation ist es, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben und regionale Projekte mit Bürgerbeteiligung umzusetzen. mehr...

Stadtwerke Konstanz: Kerngeschäft bleibt stabil

[28.07.2025] Das Geschäftsjahr 2024 haben die Stadtwerke Konstanz mit einem Umsatzrückgang abgeschlossen. Das Gesamtergebnis nach Steuern betrug minus 3,75 Millionen Euro. Dank einer Kapitalzuführung der Stadt konnte jedoch ein positiver Saldo erreicht werden. mehr...

badenovaNETZE: Erfolgreiche Zertifizierung

[25.07.2025] Der Netzbetreiber badenovaNETZE hat ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 eingeführt und erfolgreich zertifizieren lassen. mehr...

Enpal: Eigenes Unternehmen für Messstellenbetrieb gegründet

[25.07.2025] Enpal hat seinen Messstellenbetrieb in ein eigenständiges Unternehmen überführt: metrify smart metering übernimmt über 50.000 intelligente Messsysteme und soll den Roll-out im B2B-Markt beschleunigen. Ziel ist es, weitere Partner wie Stadtwerke und Stromlieferanten bei der Digitalisierung des Energiesektors zu unterstützen. mehr...

interview

Interview: Mehr Mut zur Dezentralität

[24.07.2025] Nach drei Jahrzehnten an der Spitze von 2G Energy verabschiedet sich Christian Grotholt aus dem operativen Geschäft. Im Gespräch mit stadt+werk zieht der Mitgründer und langjährige CEO eine persönliche Bilanz. mehr...

WEMAG: Erfolg in volatilem Umfeld

[23.07.2025] Der kommunale Energieversorger WEMAG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Das Unternehmen erwirtschaftete deutlich höhere Überschüsse als im Vorjahr, investierte kräftig in das Stromnetz und setzte auf den Ausbau erneuerbarer Energien. mehr...

Stadtwerke Gütersloh: Rückkauf der Anteile von den Stadtwerken Bielefeld

[22.07.2025] Die Stadtwerke Bielefeld haben ihre Anteile an den Stadtwerken Gütersloh verkauft. Der Vertrag ist unterzeichnet, die Stadt Gütersloh übernimmt wieder vollständig die Kontrolle über das Versorgungsunternehmen. mehr...

IVU Informationssysteme: Strategische Partnerschaft mit Soptim

[21.07.2025] IVU Informationssysteme und Soptim haben ihre Kräfte im Energiedatenmanagement gebündelt und bereits ein gemeinsames EDM-System erfolgreich bei Kunden im Einsatz. Gleichzeitig bleibt die bewährte Zusammenarbeit von IVU mit Kisters im Bereich Redispatch bestehen. mehr...

badenova: Digitalisierung der Vertriebs- und Netzprozesse

[21.07.2025] Der Freiburger Energiedienstleister badenova baut gemeinsam mit der Kölner Cloudplattform epilot ein digitales 360-Grad-Ökosystem auf. Ziel ist eine durchgängige, vernetzte Kundenerfahrung, die Commodity-Produkte und Energiedienstleistungen erstmals auf einer Plattform vereint. mehr...

Energie und Wasser Potsdam: Genehmigung für Kreditaufnahme

[16.07.2025] Energie und Wasser Potsdam darf Kredite von 375 Millionen Euro aufnehmen. Damit startet der nächste Abschnitt des 1,3‑Milliarden‑Programms, das Potsdams Wärmeversorgung mit Tiefengeothermie und weiteren erneuerbaren Quellen bis 2030 umbauen soll. mehr...

Hamburger Energienetze: Fusion zeigt finanzielle Wirkung

[15.07.2025] Nach dem Zusammenschluss von Gasnetz und Stromnetz Hamburg legen die Hamburger Energienetze erstmals Zahlen vor. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 1,325 Milliarden Euro, rund 109 Millionen Euro fließen an die Freie und Hansestadt. mehr...

WSW: Treibhausgase sinken um ein Drittel

[10.07.2025] Die Wuppertaler Stadtwerke haben ihre Emissionen seit 2017 deutlich reduziert. Grundlage dafür ist eine Nachhaltigkeitsstrategie, die Klimaschutz, soziale Verantwortung und moderne Unternehmensführung verbindet. mehr...