MönchengladbachSachstandsbericht vorgelegt
Im Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Mönchengladbach hat Klimaschutz-Managerin Johanne Bohl jetzt ihren jährlichen Sachstandsbericht vorgestellt. Wie die Kommune mitteilt, sind die Eckpfeiler der Klimaschutzbemühungen ein Konzept zur regenerativen Energieversorgung Mönchengladbachs, die Fortschreibung des städtischen Klimaschutzkonzepts, die energetische Sanierung des städtischen Gebäudebestands und ein ausgebautes Beratungsangebot für Bürgerinnen und Bürger.
„Um die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen, braucht es eine angemessene Finanzausstattung der Kommunen“, betont Stadtdirektor und Umweltdezernent Gregor Bonin anlässlich des Berichts. Die Stadt begrüßt nach eigenen Angaben das angekündigte Investitionsprogramm des Landes für kommunale Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen in Höhe von rund sechs Milliarden Euro, sieht den Finanzbedarf aber in Übereinstimmung mit dem Deutschen Städtetag deutlich höher. Grundsätzlich sehe Bonin Mönchengladbach im kommunalen Klimaschutz gut aufgestellt.
Beratungsangebote für Bürgerinnen und Bürger
Im Fachbereich Umwelt werde derzeit eine neue Beratungsstelle aufgebaut. Sie soll allgemeine Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu Themen wie Photovoltaik, Hitze- und Starkregenvorsorge oder treibhausgasneutrale Energieversorgung beantworten. Bei Bedarf vermittele sie an die zuständigen Fachleute weiter. Ein Thema, das derzeit viele Bürgerinnen und Bürger beschäftigt, sei das von der Bundesregierung geplante Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung. Das Gesetz soll zusammen mit der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) verabschiedet werden. Für Fragen rund um die kommunale Wärmeplanung und die Umstellung von Heizanlagen auf erneuerbare Energieträger habe die Stadt auf ihrer Website eine FAQ-Seite eingerichtet, die nach Vorliegen der beschlossenen Gesetze weiter ausgebaut werden soll.
Energiekonzept und kommunale Wärmeplanung
Seit Anfang Februar arbeite die Verwaltung in enger Abstimmung mit dem Unternehmen NEW als regionalem Grundversorger und gemeinsam mit einem beauftragten Fachbüro an einem gesamtstädtischen Energiekonzept. Ziel sei es, Potenziale und Wege aufzuzeigen, wie die in Mönchengladbach benötigte Energie zu einem größtmöglichen Anteil regenerativ und sicher erzeugt und bereitgestellt werden kann – zunächst mit einem zeitlichen Fokus bis zum Jahr 2035. Am Anfang der Konzepterarbeitung habe die energetische Datenerhebung und eine Bedarfsanalyse gestanden. Dabei sei auch geschaut worden, wo aktuell schon erneuerbare Energien genutzt werden und welche Ausbaupotenziale es an diesen und weiteren Standorten gibt. Aktuell würden in einem nächsten Schritt verschiedene denkbare Szenarien für die Mönchengladbacher Energiewende ermittelt und alternative Versorgungsstrategien hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit analysiert. Voraussichtlich Anfang 2024 werde das Energiekonzept zur weiteren Beteiligung und Beratung fertiggestellt sein.
„In Mönchengladbach haben wir uns vergleichsweise frühzeitig auf den Weg zu einer gesamtstädtischen Energieplanung gemacht, die Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen in den Fokus stellt. Für die Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate sind wir deshalb eine von vier Pilotkommunen, deren Arbeit und Vorgehensweise im Hinblick auf die kommunale Wärmeplanung eine Blaupause und somit Hilfestellung für andere Kommunen liefern wird“, betont Klimaschutz-Managerin Johanne Bohl.
Klimaschutzkonzept und European Energy Award
Der Stadt zufolge soll das in die Jahre gekommene städtische Klimaschutzkonzept von 2011 ab dem Jahr 2024 mithilfe von Fördermitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative fortgeschrieben werden. Die rasanten Entwicklungen der letzten Jahre und insbesondere Monate erforderten eine Neubewertung, um passgenaue Lösungen für Mönchengladbach zu finden. Das Konzept sei aber nicht die einzige Grundlage für die Klimaschutzarbeit in Mönchengladbach. Bereits seit 2018 richte die Stadt ihre Klimaschutz-Aktivitäten am Prozess für den European Energy Award (eea) aus, für den sie 2022 in ihrem ersten Audit erfolgreich zertifiziert wurde (wir berichteten). Das nächste Ziel sei es, mindestens 75 Prozent der eea-Vorgaben zu erfüllen und damit den Gold-Standard zu erreichen.
Städtischer Gebäudebestand
Ein wichtiger Hebel, die städtischen Einsparziele bei den Treibhausgasemissionen zu erreichen und als Stadt mit gutem Beispiel voranzugehen, seien energetische Sanierungen im Gebäudebestand. Das städtische Gebäudemanagement (gmmg) verschaffe sich einen Überblick über die dringendsten Sanierungsbedarfe und stelle einen entsprechenden Sanierungsfahrplan für die nächsten Jahre auf. Auch bei den Alternativüberlegungen zum aus Kostengründen ausgesetzten Projekt „Rathaus der Zukunft mg+“ spielten energetische Belange neben weiteren Aspekten wie gesunden und modernen Arbeitsplätzen und Bürgerfreundlichkeit eine entscheidende Rolle. Einen ausführlicheren Einblick in die aktuelle energetische Lage der städtischen Immobilien sowie die Wirtschaftlichkeit kurz-, mittel- und langfristig geplanter Projekte werde zudem derzeit vom im Auf- und Ausbau befindlichen Team Energie-Management des gmmg erarbeitet und in Kürze der Politik vorgestellt.
BDEW: Kritik an NEST-Paket
[12.12.2025] Das von der Bundesnetzagentur veröffentlichte NEST-Paket überzeugt die Branche nicht. Aus Sicht des BDEW fehlt ein verlässlicher Rahmen für die neue Anreizregulierung. Die Verbände warnen vor Folgen für Investitionspläne vieler Netzbetreiber. mehr...
Biogasrat: Warnung vor Wettbewerbsnachteilen
[12.12.2025] Der Biogasrat warnt, dass der neue Kabinettsentwurf zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote die Existenz mittelständischer Produzenten fortschrittlicher Biokraftstoffe gefährde. mehr...
AGFW: Statement zum Geothermie-Beschleunigungsgesetz
[10.12.2025] Der Bundestag hat das Geothermie-Beschleunigungsgesetz beschlossen und damit neue Standards für schnellere Planfeststellungsverfahren bei Wärmeleitungen gesetzt. Der Energieeffizienzverband AGFW warnt vor möglichen zusätzlichen Hürden durch unklare Formulierungen im Gesetz. mehr...
Interview: Der Schnellere und Bessere gewinnt
[09.12.2025] Wenn wir heute von vorne beginnen würden, ein Energiesystem aufzubauen, würden wir es dezentral gestalten, sagt Milan Nitzschke. stadt+werk sprach mit ihm und Stefan Liesner über Wege zu einem sinnvollen und zukunftsfähigen Strommarktdesign. mehr...
Energieministerkonferenz: Verlässliche Rahmenbedingungen gefordert
[09.12.2025] Die Energieministerkonferenz in Stralsund hat ein gemeinsames Signal an den Bund gesendet: Für den Erfolg der Energiewende braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, bezahlbaren Strom und Tempo beim Wasserstoffhochlauf. Ländervertretern zufolge stocken zentrale Projekte wie Kernnetz, Elektrolyse und Offshore-Ausbau, während die Industrie Planungssicherheit einfordert. mehr...
Energiepolitik: Länder warnen vor Ausbremsen der Energiewende
[02.12.2025] Sieben Bundesländer fordern vom Bund mehr Klarheit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik. Ein gemeinsames Positionspapier warnt vor Einschnitten bei Förderprogrammen und beim Ausbau der Erneuerbaren. mehr...
Bundesnetzagentur: Monitoringbericht 2025 erschienen
[01.12.2025] Der Monitoringbericht 2025 von Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur sieht den Wettbewerb auf den Energiemärkten weiterhin als verlässlichen Stabilitätsanker. Trotz der Turbulenzen der vergangenen Jahre zeigen die Daten für 2024 eine hohe Wechselbereitschaft, fallende Preise und eine Stromerzeugung, die sich deutlich in Richtung erneuerbarer Energien verschiebt. mehr...
Biogasrat: Kritik an Referentenentwurf
[01.12.2025] Der Biogasrat kritisiert den Referentenentwurf zum Gas- und Wasserstoff-Binnenmarktpaket als unzureichend und warnt vor Rückschritten bei Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Der Verband fordert verlässliche Regeln für den Netzanschluss von Biomethananlagen, den Erhalt bestehender Privilegien und klare Vorgaben zur Investitionssicherheit. mehr...
Deutscher Bundestag: Anhörung zu Wasserstoffgesetz
[26.11.2025] Zum Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Beschleunigung des Wasserstoffhochlaufs hat der Ausschuss für Wirtschaft und Energie jetzt eine öffentliche Anhörung durchgeführt. Dabei zeigte sich ein breiter Wunsch nach mehr Tempo und einem deutlich erweiterten Anwendungsbereich des geplanten Gesetzes. mehr...
Lausitz: EU genehmigt Entschädigung für Kohleausstieg
[24.11.2025] Die EU-Kommission hat die Entschädigungsregelung für den Braunkohleausstieg der LEAG genehmigt und damit Milliardenhilfen für die Lausitz freigegeben. Für Brandenburg und Sachsen bedeutet das Planungssicherheit beim Strukturwandel und bei der Rekultivierung der Tagebaue. mehr...
Stiftung Umweltenergierecht: Landesregeln zur Beteiligung sind widersprüchlich
[21.11.2025] Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Landesregeln zur finanziellen Beteiligung an erneuerbaren Energien teils widersprüchlich wirken und den Ausbau bremsen können. Laut der Stiftung Umweltenergierecht schafft die Vielfalt der Vorgaben Unsicherheit und in manchen Fällen sogar rechtliche Risiken. mehr...
Umweltministerkonferenz: Willingmann wirbt für stärkere Nutzung von Flusswärme
[21.11.2025] Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann hat bei der Umweltministerkonferenz für die stärkere Nutzung von Flüssen als klimafreundliche Wärmequelle geworben. Auslöser ist ein Projekt in Tangermünde, das der Elbe Wärme entziehen und ganze Stadtquartiere versorgen soll. mehr...
Berlin: Fünftes Solarpaket vereinbart
[20.11.2025] Reinickendorf und die Berliner Stadtwerke bringen das fünfte gemeinsame Solarpaket auf den Weg und erweitern die Photovoltaikleistung auf öffentlichen Dächern. Bis Mitte 2026 sollen zehn neue Anlagen mit zusammen 827 Kilowatt ans Netz gehen. mehr...
BSW-Solar: Verband begrüßt Bauänderung
[18.11.2025] Der Bundestag erleichtert den Bau von Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeichern: Eine Änderung des Baurechts und neue Regeln zur Netzentgeltbefreiung sollen Projekte beschleunigen und wirtschaftlicher machen. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt die Beschlüsse und sieht darin einen Schub für den Speicherausbau. mehr...
BDEW/VKU: Wichtiger Schritt für die Energiewende
[17.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf neue Regeln für den Bau steuerbarer Kraftwerke sowie auf einen Deutschlandfonds zur Finanzierung der Energie-Infrastruktur geeinigt. Die Branchenverbände BDEW und VKU bewerten dies als Schritt in die richtige Richtung. Kritik gibt es jedoch dafür, dass die Kraft-Wärme-Kopplung im Beschluss der Koalition keine Rolle spielt. mehr...












