Mittwoch, 22. Oktober 2025

HartheimStandort für Heizwerk gefunden

[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region.

Das geplante Heizwerk liegt in unmittelbarer Nähe zur A5.

(Bildquelle: badenova AG & Co. KG)

Ein geeigneter Standort für ein geothermisches Heizwerk ist gefunden. Wie das Energieunternehmen badenova mitteilt, plant es in der Nähe des Autobahnparkplatzes Hardt bei Hartheim an der A5 den Bau einer Anlage zur Nutzung tiefer Erdwärme. Ziel ist es, langfristig bis zu 20.000 Menschen mit klimaneutraler Wärme zu versorgen. Als erste Abnehmerin ist die Stadt Freiburg vorgesehen, die über ein ausbaufähiges Fernwärmenetz verfügt.

Die geologischen Bedingungen vor Ort gelten als ideal. Die Bohrungen sollen in rund 3.200 Metern Tiefe heißes Tiefenwasser mit einer Temperatur von etwa 120 Grad Celsius erschließen. Dabei setzt badenova auf das bewährte hydrothermale Verfahren, das in ähnlicher Form bereits seit den 1990er-Jahren im schweizerischen Riehen im Einsatz ist.

Der geplante Standort liegt außerhalb von Natur- und Trinkwasserschutzgebieten und in großem Abstand zur Wohnbebauung. Die Entfernung zur nächsten Siedlung beträgt über 800 Meter. Lärm- oder Verkehrsbelastungen für die Bevölkerung sollen durch eine gezielte Baustellenlogistik über die nahegelegene Autobahn vermieden werden. Während der zweiwöchigen Aufbauphase werden im Schnitt sieben Lkw-Fahrten pro Tag erwartet. Nach Abschluss der Bohrungen werden die Anlagen rückgebaut. Vor Ort verbleiben lediglich das eigentliche Heizwerk, das in etwa der Größe einer kleinen Turnhalle entspricht, sowie ein Besucherzentrum.

Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn betont die Bedeutung des Projekts für das Ziel der Klimaneutralität. Die Versorgung mit erneuerbarer Wärme sei ein zentraler Baustein für eine zukunftsfähige Energiepolitik. Er spricht von einem Gemeinschaftsprojekt, das Technik, regionale Kooperation und das gemeinsame Ziel der Wärmewende verbinde.

Die Genehmigungsunterlagen sollen im Herbst 2025 bei der zuständigen Landesbergdirektion eingereicht werden. Das Genehmigungsverfahren wird voraussichtlich ein Jahr in Anspruch nehmen. Baustart ist für 2026 vorgesehen, mit Bohrbeginn im Jahr 2027. Die Inbetriebnahme des Heizwerks samt Transportleitung nach Freiburg ist ab 2029 oder 2030 geplant.

badenova sieht das Projekt als Beitrag zur regionalen Versorgungssicherheit und als Modell für eine langfristig stabile und klimafreundliche Wärmeversorgung.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Geothermie Wärmeversorgung

Stadtwerke Karlsruhe: Bau von Wärmespeicher geplant

[21.10.2025] Die Stadtwerke Karlsruhe planen am Alten Schlachthof den Bau eines 40 Meter hohen Wärmespeichers. Das Projekt soll die Versorgungssicherheit des Karlsruher Fernwärmenetzes erhöhen und den Ausbau in die östlichen Stadtteile ermöglichen. mehr...

BBSR: Studie zu kommunalen Wärmeplänen

[21.10.2025] Eine neue Analyse des BBSR untersucht erstmals 342 kommunale Wärmepläne in Deutschland. Die Studie zeigt große Unterschiede in Umfang und Tiefe der Planungen – und unterstreicht die Schlüsselrolle von Wärmenetzen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. mehr...

Bremen: Klimaneutrale Wärmeversorgung ist möglich

[21.10.2025] Bremen sieht gute Chancen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Der Entwurf der kommunalen Wärmeplanung zeigt, wie die Stadt bis 2045 ohne fossile Brennstoffe heizen könnte – nun beginnt die Öffentlichkeitsbeteiligung. mehr...

Frankfurt am Main: Wärmeplanung erreicht Zwischenziel

[20.10.2025] Frankfurts kommunale Wärmeplanung erreicht ein wichtiges Zwischenziel: Eine umfassende Bestands- und Potenzialanalyse zeigt, wo die Stadt künftig klimaneutrale Wärme gewinnen kann. Laut Fraunhofer IFAM und Mainova liegen große Chancen insbesondere in Abwasser, Erdwärme und der Abwärme von Rechenzentren. mehr...

bericht

Wärmeversorgung: Buntes Quartier ­hocheffizient versorgt

[16.10.2025] Das Regensburger Viertel in Nürnberg wird hocheffizient mit Wärme versorgt. Dafür sorgt ein Blockheizkraftwerk, das zu einem Teil mit dem erneuerbaren Brennstoff Biomethan läuft. mehr...

Dresden: Entwurf für kommunalen Wärmeplan vorgestellt

[07.10.2025] Dresden hat den Entwurf für seinen kommunalen Wärmeplan vorgestellt. Der Plan zeigt Wege auf, wie die Landeshauptstadt ihre Wärmeversorgung bis 2040 weitgehend klimaneutral gestalten will – mit Fernwärme als zentralem Baustein. mehr...

Stadtwerke Bayreuth: Wärmewende wird beschleunigt

[26.09.2025] Die Stadtwerke Bayreuth verbinden zwei Energiezentralen miteinander. Damit erhöhen sie die Leistung ihres Fernwärmenetzes deutlich und können künftig mehr Wärme aus erneuerbaren Energien einspeisen. mehr...

enercity: Großwärmepumpe am Klärwerk

[16.09.2025] In Hannover beginnen die Bauarbeiten für eine Großwärmepumpe am Klärwerk Herrenhausen. Die Anlage soll ab 2027 bis zu 13.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und damit den Kohleausstieg in der Stadt voranbringen. mehr...

Mannheim: Ministerpräsident besichtigt Flusswärmepumpe

[09.09.2025] Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die erste Flusswärmepumpe des Energieunternehmens MVV in Mannheim besichtigt. Die Anlage am Rhein gilt als wichtiger Baustein für die klimaneutrale Wärmeversorgung der Region. mehr...

Wiesbaden: Basis für klimaneutrale Wärmeversorgung gelegt

[09.09.2025] Wiesbaden hat eine Bestands- und Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Damit legt die Stadt nach eigenen Angaben die Grundlage für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. mehr...

Baden-Württemberg: Pflicht zur Wärmeplanung ausgeweitet

[05.09.2025] Seit dem 6. August gilt in Baden-Württemberg ein novelliertes Klimaschutzgesetz. Laut KEA-BW betrifft die wichtigste Änderung die Pflicht aller Kommunen, eine Wärmeplanung vorzulegen. mehr...

enercity contracting: Übernahme von Wärmeprojekten

[04.09.2025] enercity contracting übernimmt sechs Wärmeprojekte von EAM in Norddeutschland. Die Anlagen mit 13 Megawatt Gesamtleistung versorgen künftig Kunden in Hamburg, Kiel, Lübeck und Neustadt am Rübenberge. mehr...

Bodensee: Bürgerinteresse entscheidet über Projekterfolg

[04.09.2025] Die Gesellschaft Seewärme Meersburg will mit Wärme aus dem Bodensee eine klimafreundliche Versorgung aufbauen. Entscheidend ist, dass genügend Bürger frühzeitig ihr Interesse bekunden. mehr...

Wunstorf: Gründung einer Wärmegesellschaft

[22.08.2025] In Wunstorf soll eine neue Wärmegesellschaft namens MeerWärme entstehen. Stadtwerke, Bauverein und Avacon Natur wollen damit eine klimafreundliche Wärmeversorgung für drei Stadtquartiere aufbauen. mehr...

Bremen: Wärmewände erfahren

[22.08.2025] Mit dem Fahrrad hat Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf im Rahmen ihrer Klimaschutz-Sommertour Projekte rund ums klimafreundliche Heizen besucht. Stationen waren unter anderem ein neu entwickelter Klimaturm, Beispiele für Wärmepumpen im Altbau und ein Quartier mit eigenem Sanierungslotsen. mehr...