Donnerstag, 25. September 2025

DVGWStatement zu energiepolitischen Vorhaben

[08.08.2025] Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches begrüßt die energiepolitischen Vorhaben des Bundeskabinetts, kritisiert aber Schwächen bei Wasserstoffspeichern.

Mit dem Geothermie-Beschleunigungsgesetz (GeoBG), dem Gesetz zur Umsetzung der EU-Erneuerbaren-Richtlinie (RED III) und dem Kohlendioxid-Speicherungsgesetz (KSpG) hat das Bundeskabinett am Mittwoch (6. August) drei zentrale Maßnahmen zur Neuausrichtung der Energiepolitik beschlossen. Wie der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) mitteilt, bewertet er diese Gesetzesinitiativen als wichtigen Schritt, sieht aber insbesondere bei der Integration von Wasserstofftechnologien Nachbesserungsbedarf.

Laut DVGW-Vorstandsvorsitzendem Gerald Linke sendet das GeoBG ein richtiges Signal zur Förderung klimafreundlicher, lokal verfügbarer Erdwärme. Auch die begleitenden Änderungen im Bundesberggesetz (BBergG) begrüßt der Verband grundsätzlich – insbesondere die Einbeziehung von Wasserstoffspeichern in das bergrechtliche Betriebsplanverfahren. Dies eröffne die Möglichkeit, bestehende Genehmigungen bei Umstellung auf Wasserstoff weiter gelten zu lassen, sofern die technische Eignung nachgewiesen ist und keine sicherheitsrelevanten Bedenken bestehen. Eine verbindliche Regelung zur Fortgeltung solcher Genehmigungen fehlt jedoch im Gesetzestext. Zudem kritisiert der DVGW, dass Genehmigungsbehörden nun zwei statt wie bisher ein Jahr Zeit für die Bearbeitung von Wasserstoffspeichern erhalten – eine Verschlechterung gegenüber dem Referentenentwurf, die aus Sicht des Verbands unnötig Zeit koste.

Auch bei der Umsetzung der RED III-Richtlinie sieht der DVGW Nachsteuerungsbedarf. Während die beschleunigte Genehmigung von Offshore-Windenergieprojekten und Stromnetzen begrüßt wird, bleibe die Offshore-Elektrolyse im aktuellen Gesetzesentwurf außen vor. Linke fordert, auch die Wasserstofferzeugung auf See sowie den Pipeline-Transport von Wasserstoff als „überragendes öffentliches Interesse“ zu klassifizieren – ein Status, der bereits für Elektrolyseanlagen an Land vorgesehen ist. Nur so könne der Hochlauf der heimischen grünen Wasserstoffproduktion gelingen, ein zentraler Baustein zur Dekarbonisierung und zur Unabhängigkeit von Importen.

Schließlich äußert sich der DVGW auch zum CO2-Speicher- und Transportgesetz. Dass die Bundesregierung die CO2-Infrastruktur gesetzlich aufwerte, sei nachvollziehbar. Dennoch bleibt Linke bei seiner Position: „Die Entsorgung von CO2-Emissionen ist nur die zweitbeste Lösung.“ Entscheidend sei die direkte Vermeidung von Emissionen, etwa durch den Einsatz von Wasserstoff im Energiesektor. Nur so könne der Klimaschutz langfristig wirksam gestaltet werden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik Wasserstoff

Lingen (Ems): Studie empfiehlt Wasserstoffstrategie

[24.09.2025] Die Stadt Lingen (Ems) möchte sich stärker als Wasserstoffregion positionieren. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) enthält dazu konkrete Vorschläge. mehr...

Fraunhofer IEG: Elektrolyse mit Wärmepumpe in Zittau

[12.09.2025] In Zittau wurde eine neue Versuchsanlage zur Wasserstoffproduktion eingeweiht. Diese kombiniert erstmals einen Elektrolyseur mit einer Wärmepumpe, welche die Abwärme ins Fernwärmenetz einspeist. mehr...

Zeppelin Power Systems: Brennstoffzellen-Stromaggregat versorgt Festival

[10.09.2025] Auf dem Festival „Sandstedter Sommer“ kam erstmals ein Brennstoffzellen-Stromaggregat von Zeppelin Power Systems zum Einsatz. Mit grünem Wasserstoff aus Bremerhaven wurde das Festival drei Tage lang zuverlässig, emissionsfrei und nahezu geräuschlos versorgt. mehr...

ABO Energy: Strategische Partnerschaft mit Hydropulse

[29.08.2025] ABO Energy und die ITM-Power-Tochter Hydropulse haben eine Partnerschaft geschlossen, um gemeinsam dezentrale Wasserstoffproduktionsanlagen zu entwickeln. Ziel ist es, Industriekunden eine verlässliche Versorgung mit grünem Wasserstoff zu bieten, ohne dass diese selbst investieren müssen. mehr...

Sachsen: Zweiter Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie

[15.08.2025] Sachsen treibt den Ausbau seiner Wasserstoffwirtschaft voran. Der zweite Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie zeigt Fortschritte bei Infrastruktur, Forschung und Kooperationen – und benennt zugleich bestehende Hürden. mehr...

Hamburg: Erdgasleitung soll Wasserstoff transportieren

[08.08.2025] Im Zuge des Aufbaus des Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netzes HH-WIN wird eine bestehende Erdgasleitung unter der Süderelbe für den Transport von Wasserstoff vorbereitet. Die Hamburger Energienetze setzen dabei auf Molchtechnik, um die Jahrzehnte alte Leitung auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. mehr...

Entega: Wasserstoff für Busflotten

[06.08.2025] Am Müllheizkraftwerk in Darmstadt wird bald grüner Wasserstoff produziert. Entega hat den Auftrag für die technische Ausstattung der neuen Anlage vergeben. Der Bau beginnt im Oktober. Ab Anfang 2027 soll die Anlage Omnibusse mit Wasserstoff versorgen. mehr...

Dettelbach: Spatenstich für Wasserstoffprojekt

[06.08.2025] Mit dem Bau eines Fünf-Megawatt-Elektrolyseurs und einer Wasserstofftankstelle in Dettelbach treibt das Unternehmen Guttroff gemeinsam mit dem Freistaat Bayern den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft voran. Das Projekt soll als Beispiel für eine vollständig integrierte Wertschöpfungskette dienen. mehr...

Frankfurt am Main: Neun neue Wasserstoffbusse in Betrieb

[31.07.2025] Frankfurt nimmt neun neue Wasserstoff-Gelenkbusse in Betrieb. Die emissionsfreien Fahrzeuge sollen ab Ende August auf der Metrobuslinie M32 verkehren. mehr...

interview

Interview: Mehr Mut zur Dezentralität

[24.07.2025] Nach drei Jahrzehnten an der Spitze von 2G Energy verabschiedet sich Christian Grotholt aus dem operativen Geschäft. Im Gespräch mit stadt+werk zieht der Mitgründer und langjährige CEO eine persönliche Bilanz. mehr...

Bundesnetzagentur: Transportpreise für Wasserstoff stehen fest

[15.07.2025] Die Bundesnetzagentur hat ein einheitliches Entgelt für den Transport von Wasserstoff im geplanten Kernnetz festgelegt. Es liegt bei 25 Euro pro Kilowattstunde pro Stunde und Jahr. Ziel ist es, Kosten bis 2055 zu decken und gleichzeitig einen marktfähigen Preis zu bieten. mehr...

Hünfeld-Michelsrombach: Wasserstoffprojekt eingeweiht

[01.07.2025] Im hessischen Hünfeld-Michelsrombach hat ABO Energy das erste Wasserstoffprojekt der Unternehmensgeschichte nun feierlich in Betrieb genommen. mehr...

Hohenwart: H2Direkt wird H2Dahoam

[13.06.2025] Hohenwart treibt sein Wasserstoffprojekt weiter voran. Eine grüne Produktion vor Ort ist geplant. mehr...

Düsseldorf: Wasserstofftankstelle in Betrieb

[28.05.2025] In Düsseldorf wurde Europas leistungsstärkste Wasserstofftankstelle offiziell eröffnet. Die Anlage soll mit innovativer Hochleistungstechnologie ein zentraler Baustein für die Verkehrswende im Schwerlast- und ÖPNV-Bereich werden. mehr...