Montag, 16. Juni 2025

KasselVernetztes E-Mobilitäts-Angebot am Start

[20.03.2013] Mit dem Projekt Freizeit- und Event-Verkehre in intermodal buchbaren Elektrofahrzeugen (FREE) soll in Deutschland erstmals ein integriertes, auf E-Mobile basiertes Mobilitätsangebot eingeführt und evaluiert werden. Dabei werden unterschiedliche Verkehrsmittel und der Öffentliche Personennahverkehr miteinander verknüpft.
Projekt FREE soll Elektromobilität flächendeckend nutzbar machen.

Projekt FREE soll Elektromobilität flächendeckend nutzbar machen.

v.l.: Eva Kühne-Hörmann, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst; Prof. Dr. Ludger Schmidt, Universität Kassel; Bertram Hilgen, Oberbürgermeister von Kassel; Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer, Universität Kassel; Dr. Thorsten Ebert, Vorstand KVG AG un

(Bildquelle: E.ON Mitte/Steffen Schulze)

Das Projekt Freizeit- und Event-Verkehre in intermodal buchbaren Elektrofahrzeugen (FREE) soll es Besuchern ermöglichen, über ein zentrales Buchungsportal nicht nur ihr Hotelzimmer zu buchen, sondern mit einem einzigen Ticket auch Zugang zu Bussen und Bahnen, Elektroautos sowie E-Bikes zu erhalten. Laut dem Unternehmen E.ON Mitte sollen auch Ladesäulen mit dem Ticket genutzt werden können. „Ziel ist es, die Elektromobilität flächendeckend sowohl für Besucher als auch für die in unserer Region lebenden Menschen nutzbar zu machen“, sagt Georg von Meibom, Vorstandsmitglied von E.ON Mitte. „Dabei ist es für uns wichtig, dass auch die Region von dem Projekt profitiert.“ So werden laut eigenen Angaben E.ON Mitte und die Städtischen Werken Kassel ihr bestehende Ladeinfrastruktur gegenseitig zugänglich machen, um damit Barrieren für die Nutzung von Elektromobilität abzubauen.
Laut der Universität Kassel wird mit FREE in Deutschland erstmals ein integriertes, auf E-Fahrzeugen basiertes Mobilitätsangebot eingeführt und evaluiert. Verkehrsmittel wie Elektro-PKW, E-Bus, Pedelec, Tram und Bus sowie teilautonome Shuttle-Systeme sollen miteinander verknüpft und eine Ladeinfrastruktur für E-Mobile aufgebaut werden. „Wir wollen neue Formen der Elektromobilität wie das E-Carsharing oder den Einsatz von Pedelecs voranbringen und mit vorhandenen nachhaltigen Verkehrsmitteln – insbesondere dem Öffentlichen Personennahverkehr – verknüpfen“, sagt Professor Carsten Sommer, Leiter des Fachgebiets Verkehrsplanung und Verkehrssysteme an der Universität Kassel.
Wie die Universität weiter mitteilt, ist das Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme maßgeblich für die Konzeption der integrierten Elektromobilität verantwortlich und entwickelt Konzepte für intermodale, multifunktionale Tarife sowie ein Standardkonzept für die Ladeinfrastruktur der unterschiedlichen Elektromobile. Nutzer werden sowohl vor Einführung der neuen Angebote als auch in der Betriebsphase befragt, um Veränderungen im Mobilitätsverhalten und bei der Einstellung zur E-Mobilität zu ermitteln. Für den Erfolg des Projekts sei es wichtig, die individuellen Stärken der unterschiedlichen Verkehrsmittel effizient zu nutzen sowie das Umsteigen zwischen ihnen zu verbessern. Sommer: „Ein neues Carsharing-System auf der Basis von Elektroautos kann etwa dafür sorgen, dass Verkehrsteilnehmer auch in den Tagesrandzeiten noch Anschluss finden.“ Hier werde beispielsweise über die Schaffung von Mobilitätspunkten an zentralen Orten sowie über ein Angebot von Carsharing-Fahrzeugen durch Hotels nachgedacht.
Das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik unterstütze die benutzer- und aufgabengerechte Entwicklung des Systems. Ein Usability-Labor biete die Möglichkeit einer berührungslosen Blickbewegungsmessung, einer videobasierten Mimikanalyse zur Emotionserkennung sowie verschiedene Beanspruchungsmessverfahren und Instrumente zur Verhaltensanalyse. „Technische Neuerungen scheitern immer wieder daran, dass die potenziellen Nutzer mit ihnen nicht zurechtkommen“, sagt Professor Ludger Schmidt, Leiter des Fachgebiets. „Die Aufgabe des Systems ist es, den gesamten E-Mobilitätsprozess der Zielgruppe von der Information und Buchung der Mobilitätsbausteine bis hin zur tatsächlichen Fahrt zu ermöglichen – und das möglichst einfach.“ Laut Universitätsangaben werden eine Web-Portal-Version und eine Version für Mobilgeräte entwickelt, um den Bedürfnissen in unterschiedlichen Situationen gerecht zu werden.
Koordiniert wird das Projekt vom Regionalmanagement Nordhessen. Weitere Projektpartner sind E.ON Mitte, die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft und die Städtischen Werke Kassel. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung fördert FREE im Rahmen des Förderschwerpunkts Elektromobilität. Die Förderung der Universität Kassel beläuft sich auf 612.000 Euro. Insgesamt stehen für das Projekt, das noch bis September 2015 läuft, 4,36 Millionen Euro zur Verfügung. Wie einer Meldung von E.ON Mitte weiter zu entnehmen ist, werden während der Projektlaufzeit die derzeit 100 Ladepunkte für Elektroautos in der Region auf 120 erweitert.





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