EEG-Novelle 2016Verbändeanhörung abgeschlossen
Um die Energiewende weiterhin auf Kurs zu halten, fordern die Verbände deutliche Korrekturen am Referentenentwurf zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
(Bildquelle: andi-h / pixelio.de)
Die Verbändeanhörung zum Referentenentwurf des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist abgeschlossen. Nach einer knapp zweiwöchigen Frist liegen die Stellungnahmen nun auf dem Tisch. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) unterstreicht in einer Meldung seine Unterstützung für das Ausschreibungsverfahren. Der Wettbewerb um den Förderzuschlag werde die Kosteneffizienz erhöhen, was ein wichtiger Schritt für die Integration der Erneuerbaren in den Strommarkt darstelle. Mit der Windenergieformel könne es zwar gelingen, den von der Politik vorgesehenen Zubaukorridor von 40 bis 45 Prozent Erneuerbaren-Anteil am Bruttostromverbrauch bis zum Jahr 2025 einzuhalten, dabei sei es jedoch absurd und wirtschaftlich fatal, wenn die günstigste Erzeugungsart – Windenergie an Land – ausgebremst würde. Deshalb spricht sich der BDEW dafür aus, auch Photovoltaik-Dachanlagen in den Korrekturpfad einzubeziehen. Eine entsprechende Anpassung der Windenergieformel habe der Verband bereits erarbeitet. Für die effiziente Bewirtschaftung von Netzengpässen empfiehlt der Branchenverband Anreize für Letztverbraucher sowie Speicherbetreiber zu setzen, damit diese im Fall eines Netzengpasses den überschüssigen Strom aufnehmen.
Sektorenkopplung voranbringen
Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) hält hingegen deutliche Korrekturen am Referentenentwurf für erforderlich. So müsse etwa der Ausbau der erneuerbaren Technologien dynamisiert, die Sektorenkopplung vorangebracht und Flexibilitäten im System unterstützt werden. Den Ausbau der Erneuerbaren bei der Stromerzeugung zu deckeln, bezeichnet der BEE hingegen als mutlos. Die Bundesregierung müsse den Ausbau vielmehr positiv flankieren und das erforderliche Ziel für den Strommarkt auf 60 Prozent Erneuerbare bis 2025 anheben. Für die Biomasse sei zudem eine zügige Nachfolgeregelung notwendig. Außerdem müsse ein moderater Ausbau an Bioenergieanlagen gefördert werden. Aufgrund des schwachen Solarmarktes hält es der BEE außerdem für tragbar, die Ausschreibungsmenge für Freiflächenanlagen auf 1.000 Megawatt (MW) zu erhöhen. Auch begrüße man den Verzicht auf Ausschreibungen für Photovoltaik-Dachanlagen, wie es auch die De-minimis-Regel der EU-Kommission vorsieht. Dies begünstige die Umsetzung von Mieterstromkonzepten. Zudem fordert der Bundesverband einen kontinuierlich dynamischen Ausbau der Windenergie an Land und ein stabiles Mengengerüst für die Offshore-Windenergie. Dazu seien Mindestausschreibungsmengen von 2.500 MW netto unumgänglich. Bei der Offshore-Windkraft bedürfe es eines verlässlichen Ausbaukorridors von 900 MW jährlich. Um Bürgerenergieprojekte weiter möglich zu machen, erwarte man die Nutzung der von der EU-Kommission konkretisierten De-minimis-Regelung für Projekte von bis zu 18 MW bei Wind an Land. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) schließt sich in weiten Teilen der vom BEE geäußerten Kritik an. Und bemängelt: Obwohl die Ausbauziele der Bundesregierung bei der Photovoltaik (PV) bereits in den vergangenen zwei Jahren deutlich verfehlt wurden, sehe der Gesetzesentwurf keine wirksamen Maßnahmen zur Belebung der Solarnachfrage vor. Durch den aktuellen EEG-Entwurf werde der eigens formulierte Errichtungskorridor für PV-Anlagen in Höhe von 2,4 bis 2,6 Gigawatt (GW) pro Jahr nicht erreicht. Die DGS fordert zudem die verstärkte Förderung von IKT-getriebenen EE-Verbundlösungen – Stichwort Sektorenkopplung – anstelle der bisherigen Förderung von Einzeltechnologien.
EEG-Mechanismus fortschreiben
Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) bemängelt die pauschalisierte Festsetzung der zehn Kilowattgrenze für Strom aus Stromerzeugungsanlagen, da standardiesierte PV-Aufdachanlagen im Einfamilienhausbereich nicht mit KWK-Anlagen gleichzusetzen seien. Außerdem sieht der Verband die rechtliche Gleichstellung von Kundenanlagen und der Eigenversorgung als notwendig an. Ansonsten sei die Etablierung von Mieterstrommodellen erschwert. Die Zubaugrenze von 100 MW pro Jahr brutto für Biomasse müsse außerdem auf 100 MW netto angehoben werden. Da das im EEG 2014 festgelegte Ziel von 100 MW Strom aus Biomasse für das Jahr 2015 deutlich verfehlt wurde, müssten hier neue Anreize geschaffen werden. Bei Ausschreibungen für Biomasseanlagen müsse zudem der Höchstgebotspreis von 14,88 Cent pro Kilowattstunde angehoben werden. Der Bundesverband Windenergie (BWE) hat indessen 36 Paragrafen und zwei Anlagen angemahnt. Der BWE weist erneut darauf hin, dass er den Systemwechsel zu Ausschreibungen ablehnt und plädiert stattdessen für die Fortschreibung des erfolgreichen EEG-Mechanismus. Zwingend erforderlich sei es vor allem, das Ausbauziel aus dem EEG 2014 mit einem jährlichen Volumen von 2.500 MW netto für Wind an Land zu bestätigen. Auch der BWE plädiert dafür, die Nutzung der EU-Ausnahmeregelung für Bürger-Windprojekte mit bis zu 18 MW aufzunehmen.
Wärme-Gesetz: SWM fordern Nachbesserungen
[06.11.2025] In einer Anhörung des Bundestags haben die Stadtwerke München die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau klimaneutraler Wärmequellen begrüßt. SWM-Managerin Karin Thelen betrachtet den Gesetzentwurf zwar als wichtigen Schritt, fordert jedoch verbindliche Fristen, klare Zuständigkeiten und einfachere Verfahren. mehr...
BDEW: Kein überhöhtes Preisniveau bei Fernwärme
[06.11.2025] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die Einschätzung der Monopolkommission zum Wettbewerb im Energiesektor, sieht aber bei der Bewertung der Fernwärme Nachbesserungsbedarf. Auch zur Elektromobilität äußert sich der Verband zustimmend – mit Einschränkungen. mehr...
Thüga: Klare Regeln beim Gas-Gesetz gefordert
[06.11.2025] Thüga fordert beim geplanten Gas-Gesetz klare Regeln für den Umbau der Verteilnetze hin zu Wasserstoff und Biomethan. Vorstandschef Constantin H. Alsheimer warnt vor überzogenen Vorgaben und ungelöster Finanzierung. mehr...
Bundesrechnungshof: Wasserstoffstrategie gefährdet
[05.11.2025] Der Bundesrechnungshof sieht die Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie weit hinter den Zielen zurück und warnt vor massiven Risiken für Energiewende, Industriestandort und Bundesfinanzen. Trotz Milliardenförderung drohen Preisprobleme, Infrastrukturfehler und zusätzliche Emissionen. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Zurück zum Atom
[05.11.2025] Sechs Bundesländer bündeln ihre Kräfte zur Weiterentwicklung der Kernfusion in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet die Eckpunkte der neuen Fusionsallianz und bringt seine Forschungskompetenz ein. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen
[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Neue Aufgaben für Energieagentur
[03.11.2025] Die rheinland-pfälzische Energieagentur trägt jetzt den Zusatz „Klimaschutz” im Namen. Sie firmiert nun unter Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz. Mit der Namensänderung gehen neue Aufgaben einher: Die Agentur soll Kommunen noch stärker bei Klimaschutzprojekten, Wärmeplanung und Förderberatung unterstützen. mehr...
BDEW: Kritik an Anreizregulierung NEST
[31.10.2025] Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Anpassungen bei der neuen Anreizregulierung NEST informiert. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt einzelne Änderungen, hält sie insgesamt aber für unzureichend, um dringend nötige Investitionen in die Energienetze zu sichern. mehr...
BDEW: Wärmewende im Neubau bereits Praxis
[27.10.2025] Wärmepumpen und Fernwärme dominieren laut BDEW den Heizungsmarkt im Neubau. Drei von vier neuen Ein- und Zweifamilienhäusern werden bereits mit Wärmepumpen beheizt – fossile Energieträger verlieren weiter an Bedeutung. mehr...
Solarförderung: Mehrheit ist für Beibehaltung
[23.10.2025] Eine deutliche Mehrheit der Eigenheimbesitzer in Deutschland will die Solarförderung beibehalten. Laut einer Umfrage im Auftrag von Green Planet Energy lehnen 62 Prozent den Plan ab, die Unterstützung für Dachanlagen zu streichen. mehr...
Hochschule Nordhausen: Kooperation für Fachkräftesicherung
[21.10.2025] Die Hochschule Nordhausen und die Stadtwerke Sondershausen bündeln ihre Kräfte für die Fachkräftesicherung in Nordthüringen. Ein neuer Kooperationsvertrag soll ein praxisorientiertes Studium ermöglichen, das Wissenschaft und Arbeitswelt enger verbindet. mehr...
Brandenburg: Netzentgelte für Strom und Gas sinken
[21.10.2025] Die Netzentgelte für Strom und Gas in Brandenburg sollen im Jahr 2026 deutlich sinken. Energieminister Daniel Keller sieht darin einen Erfolg jahrelanger Bemühungen der Landesregierung. mehr...
EnWG-Novelle: Verbände fordern Nachbesserungen
[16.10.2025] Die Branchenverbände BDEW und BEE begrüßen die Reform des Energiewirtschaftsgesetzes, mahnen aber einfachere Verfahren und weniger Bürokratie an. Beide sehen beim Energy Sharing und beim Netzanschluss dringenden Änderungsbedarf. mehr...
BMWE: Entwurf für Wasserstoff-Beschleunigungsgesetz verabschiedet
[06.10.2025] Die Bundesregierung will den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur beschleunigen. Das Kabinett hat dazu einen Gesetzentwurf beschlossen, der Verfahren vereinfacht, digitalisiert und rechtlich absichert. mehr...
BMWE: Förderaufruf für Wasserstoffprojekte gestartet
[30.09.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium hat den zweiten Förderaufruf für internationale Wasserstoffprojekte gestartet. Unternehmen können bis 18. Dezember 2025 Projektskizzen einreichen, um bis zu 30 Millionen Euro Förderung zu erhalten. mehr...













