Dienstag, 17. Juni 2025

ASEWPachtmodelle sind keine Mogelpackung

[12.12.2017] Laut einer Kurzstudie der Verbraucherzentrale NRW lohnen sich Pachtmodelle für Solaranlagen für die Kunden meist nicht. Das Stadtwerke-Netzwerk ASEW widerspricht.

Die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) tritt Aussagen entgegen, wonach Pachtmodelle für Photovoltaikanlagen – wie sie auch viele Stadtwerke anbieten – eine Mogelpackung seien. Zu diesem Schluss war eine Kurzstudie der Verbraucherzentrale NRW gekommen. Bei einer Stichprobe von 13 Pachtmodellen von Stadtwerken und Regionalversorgern hatten die Verbraucherschützer festgestellt, dass nur 3 der 13 Angebote unter den getroffenen Annahmen wirtschaftlich waren. Beim Angebot der Stadtwerke Hilden etwa mache der angenommene Fünf-Personen-Beispielhaushalt über eine Pachtzeit von 18 Jahren fast 9.000 Euro Verlust, heißt es in der Studie.
Laut ASEW ist es unstrittig, dass der Kauf einer PV-Anlage für die Eigenversorgung günstiger ist als das Pachten. Allerdings könne sich nicht jeder eine Solaranlage leisten. Die von der Verbraucherzentrale durchkalkulierte Modellanlage in der Größenklasse von 4,1 Kilowattpeak koste immerhin mehr als 10.000 Euro. Samy Gasmi, Leiter Stadtwerke-Beratung bei der ASEW, sagt: „Wenn auch die Kreditfinanzierung nicht infrage kommt, stellen Pachtmodelle eine gute Möglichkeit dar, um mit einer PV-Anlage Energie für den Eigenverbrauch zu produzieren. Stadtwerke-Pachtmodelle leisten insofern ihren Teil für das Voranbringen der Energiewende.“
Kritisch sieht die ASEW die in der Studie der Verbraucherzentrale angenommene Prämisse langfristig konstanter oder sogar sinkender Strompreise. „Diese Annahme wird von der Entwicklung der letzten Jahre selbst unter Zugrundelegung sinkender Großhandelspreise und des Förderendes der ersten EEG-Anlagen nicht gestützt“, sagt Samy Gasmi. Diskussionswürdig sei auch die Berücksichtigung lediglich der Einnahmen aus 18 Jahren Pachtdauer. Die Einspeisevergütung sei aktuell über 20 Jahre garantiert. Und richtigerweise konstatiere die Studie, dass aufgrund qualitativ hochwertiger Komponenten die Anlagenlebensdauer in der Praxis deutlich länger ausfällt – und die PV-Anlage dann weiterhin Einnahmen ohne zu berücksichtigende Pachtrate generiere.





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