Freitag, 26. Dezember 2025

HamburgZentrum für Ressourcen und Energie

[21.04.2023] In Hamburg wurde jetzt der Grundstein für eines der modernsten Abfallverwertungszentren Europas gelegt – dem Zentrum für Ressourcen und Energie.
Rüdiger Siechau und Senator Jens Kerstan (r.) bei der Grundsteinlegung.

Rüdiger Siechau und Senator Jens Kerstan (r.) bei der Grundsteinlegung.

(Bildquelle: BUKEA)

Mit dem Zentrum für Ressourcen und Energie entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Müllverwertungsanlage Stellinger Moor ein Pionierprojekt und Meilenstein der Abfallwirtschaft. Es wird nach seiner Fertigstellung 2025 eines der modernsten Abfallverwertungszentren Europas sein und sowohl etwa 9.600 Tonnen an Wertstoffen pro Jahr durch eine mehrstufige Hausmüllsortieranlage für Recycling-Prozesse zurückgewinnen als auch durch die thermische Abfallbehandlung Strom und Wärme generieren. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz und stärkt die Entsorgungssicherheit in Hamburg.
Durch die Flexibilität der Anlage können im Winter bis zu 75 Megawatt Fernwärmeleistung ausgekoppelt und im Sommer – wenn weniger Wärme nachgefragt wird – bis zu 22 Megawatt elektrische Leistung zur Verfügung gestellt werden. Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) wird nach Fertigstellung der Anlage in der Lage sein, bis zu 50 Prozent des Fernwärmebedarfs der Hamburger Haushalte durch die Abfallbehandlung in ihren Anlagen zu decken.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (Bündnis 90/Die Grünen), sagt: „Abfall ist eine Ressource, die wir so effizient wie möglich nutzen wollen. Mit dem ZRE entsteht in Hamburg eines der modernsten Abfallverwertungszentren Europas. Es gewinnt in einem mehrstufigen Verfahren Wertstoffe wie Metall, Glas, Plastik und Papier aus Hausmüll zurück und erzeugt aus dem Rest klimafreundliche Wärme und Energie. Mit dem ZRE stärken wir langfristig die Entsorgungssicherheit unserer Stadt, tragen maßgeblich zum Kohleausstieg in der Hamburger Fernwärme bei und liefern einen wichtigen Beitrag zur Energieunabhängigkeit.“
SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau erklärt „Bald werden wir rund die Hälfte der Fernwärme für Hamburger Haushalte liefern und damit – als Kreislaufwirtschaftsunternehmen – größte Lieferantin für den Hamburger Bedarf sein. Auch beim Bau des ZRE beweisen wir Mut zur Wiederverwendung: Noch von der MVA Stellinger Moor vorhandene Anlagenkomponenten und Infrastruktur nutzen wir weiter. So wird die neue Abfallsortieranlage im ehemaligen Kesselhaus errichtet, was ein Stück weit den Wandel von der Abfall- zur Ressourcenwirtschaft symbolisiert.“
Das innovative ZRE unterscheidet sich von konventionellen Abfallverbrennungsanlagen unter anderem dadurch, dass vor den unterschiedlichen Verbrennungslinien (Hochkalorik- und Niederkalorik-Heizkraftwerk) eine mehrstufige Sortierung geschieht. Im ersten Schritt werden die Wertstoffe aus dem Restabfall herausgefiltert. Die übriggebliebenen, nicht recycelbaren Restabfälle werden in hoch- und niederkalorische Fraktionen für die jeweiligen Verbrennungslinien sortiert. Ziel ist es, einen möglichst hohen Anteil des hier angelieferten Restmülls für das stoffliche Recycling zurückzugewinnen. Die mehrstufige Sortieranlage ist für 145.000 Tonnen Hausmüll pro Jahr ausgelegt. Mit der Sortierung sollen etwa 9.600 Tonnen an Wertstoffen zurückgewonnen werden, wobei eine Weiterentwicklung der Sortieranlagen denkbar und möglich ist.
Das ZRE ist ein zentraler Baustein des Konzepts „Realisierung Stellinger Moor“ (RSM). Städtische Unternehmen planen unter Beteiligung der SRH auf dem 15 Hektar großen Gelände des stillgelegten Klärwerks Stellinger Moor (in unmittelbarer Nachbarschaft des Betriebsplatzes Schnackenburgallee 100) im Auftrag des Senats einen klimafreundlichen Gewerbehof der Zukunft (wir berichteten).





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz

Stadtwerke Rostock: Waldaktie als Goodie

[12.12.2025] Die Stadtwerke Rostock verknüpfen ab 2026 neue Regionaltarife für Strom und Gas mit dem Erwerb der Waldaktie. Damit steigt nach Angaben des Klimaschutzministeriums die Nachfrage nach dem seit fast zwei Jahrzehnten erfolgreichen Ökowertpapier weiter. mehr...

BDEW/ZSW: Erneuerbare decken 2025 fast 56 Prozent des Stromverbrauchs

[11.12.2025] Erneuerbare Energien lieferten 2025 nach Berechnungen von ZSW und BDEW knapp 56 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Trotz schwachem Windjahr stützte vor allem der starke Photovoltaikzubau das Plus. mehr...

Stuttgart: Energiekommune dank Bildung und Sparen

[09.12.2025] Stuttgart will spätestens 2035 klimaneutral sein. Die Stadt arbeitet seit vielen Jahren an ihrem Energiemanagement und unterstützt auch Bürger beim Energiesparen. Schulen spielen dabei eine zentrale Rolle. mehr...

AEE: Tool soll Klimaschutz und Energiewende vermitteln

[28.11.2025] Ein neues mehrsprachiges Online-Tool soll Kommunen und Institutionen helfen, Klimaschutz und Energiewende verständlich zu vermitteln. Entwickelt wurde das kostenlose Awareness Toolkit im Rahmen des vom Auswärtigen Amt geförderten Projekts Energiewende Partnerstadt 3.0. mehr...

Difu: Sechs klimaaktive Kommunen ausgezeichnet

[27.11.2025] Sechs Kommunen erhalten im Wettbewerb Klimaaktive Kommune 2025 jeweils 40.000 Euro für besonders gelungene Klimaschutzprojekte. Ziel des vom Deutschen Institut für Urbanistik ausgelobten Wettbewerbs ist es, wirksame lokale Maßnahmen sichtbar zu machen und Nachahmer zu finden. mehr...

Osnabrück: Erster Klima-Abend

[25.11.2025] In Osnabrück haben vergangene Woche rund 200 Gäste beim ersten Klima-Abend der Stadt über Wege zur Klimaneutralität 2040 diskutiert. Die Veranstaltung bot laut Stadt Einblicke in zentrale Handlungsfelder und viel Raum für direkten Austausch. mehr...

Difu: Auszeichnung von klimaaktiven Kommunen

[24.11.2025] Auf der Kommunalen Klimakonferenz in Berlin werden diese Woche am 25. November die sechs Preisträger des Bundeswettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2025“ vorgestellt. Jede ausgezeichnete Kommune erhält 40.000 Euro, insgesamt stehen 240.000 Euro bereit. mehr...

Mainz: Fördermittel ausgeschöpft

[24.11.2025] Das Mainzer Förderprogramm für Photovoltaik-Speicher ist beendet, die Mittel aus dem kommunalen Investitionsprogramm KIPKI sind vollständig vergeben. Rund 500.000 Euro ermöglichten den Bau hunderter Anlagen mit großer Solar- und Speicherkapazität. mehr...

Baden-Württemberg: Positive Bilanz zu Klimaschutz-Projekt

[20.11.2025] Vier Kommunen in Baden-Württemberg ziehen zwei Jahre nach Start des Landesprojekts „Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2035“ eine positive Bilanz. Denzlingen, Freiburg, Ludwigsburg und der Landkreis Calw haben ihre Förderung für zahlreiche Klimaschutzvorhaben genutzt. mehr...

Kreis Uelzen: Förderbescheid für digitales Standortprofil

[17.11.2025] Niedersachsen fördert ein digitales Standortprofil, das die erneuerbaren Energien im Landkreis Uelzen präziser erfassen und nutzbar machen soll. Der Landkreis, der sich bereits vollständig mit lokal erzeugtem Ökostrom versorgt, erhält dafür gut 52.000 Euro. mehr...

Bad Münstereifel: Energie-Kommune trotz Flut

[14.11.2025] Mit viel Beteiligung und klaren Plänen baut Bad Münstereifel nach der Flut von 2021 eine neue Energiezukunft auf. Die Stadt setzt auf Sonne und Wind sowie auf Beratung und Austausch. Dafür wurde sie von der Agentur für Erneuerbare Energien zur Energie-Kommune des Monats ernannt. mehr...

Bonn: Onlinebeteiligung zu Klimaplan

[13.11.2025] Die Stadt Bonn startet eine Onlinebeteiligung zur Fortschreibung ihres Klimaplans 2035. Bis zum 30. November können Bürgerinnen und Bürger ihre Einschätzungen und Kommentare zu den überarbeiteten Klimaschutzmaßnahmen abgeben. mehr...

badenova: Förderung von acht Klima- und Wasserschutzprojekten

[13.11.2025] Der badenova Innovationsfonds fördert im Herbst 2025 acht neue Projekte für Klima- und Wasserschutz in Baden-Württemberg mit insgesamt rund 1,3 Millionen Euro. Damit setzt der Energieversorger eigene Akzente für grüne Quartiere, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Mobilität in der Region. mehr...

Berlin: Führerschein für heiße Öfen

[31.10.2025] Die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt bietet auch in dieser Heizsaison wieder den kostenlosen „Berliner Ofenführerschein“ an. Der Onlinekurs soll Kaminofenbesitzern helfen, Holz effizienter und umweltfreundlicher zu nutzen und so Feinstaubbelastung und Emissionen zu senken. mehr...

Stuttgart: Schwerpunktsitzung zur Wärmewende

[30.10.2025] In einer Schwerpunktsitzung des Ausschusses für Klima und Umwelt hat Stuttgart den Stand der Wärmewende und die nächsten Schritte zur Klimaneutralität 2035 beraten. Stadt, Stadtwerke, EnBW und Energieberatungszentrum setzen dabei auf Wärmenetze, Wärmepumpen und aktive Bürgerbeteiligung. mehr...