Nordrhein-WestfalenWärmeplanung auf Kurs

Grafische Darstellung der Ergebnisse der Umfrage „Kommunale Wärmeplanung in NRW“.
(Bildquelle: NRW.Energy4Climate)
Die Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate hat zum zweiten Mal den Stand der Wärmeplanung in den Kommunen Nordrhein-Westfalens untersucht. Das Ergebnis: Die Mehrheit der teilnehmenden Städte und Gemeinden ist bereits aktiv in den Planungsprozess eingebunden. Sie seien auf einem guten Weg, die gesetzlichen Fristen einzuhalten. Diese sehen vor, dass größere Kommunen ihre Wärmeplanung bis 2026, kleinere bis 2028 abgeschlossen haben müssen.
Kamp-Lintfort hat Wärmeplan schon beschlossen
Nach der Umfrage, an der sich 112 von insgesamt 396 Kommunen in NRW beteiligten, haben rund 40 Prozent der Befragten bereits mit der Planung begonnen, über 28 Prozent sind sogar schon weit fortgeschritten. Nur noch zehn Prozent gaben an, zunächst abwarten zu wollen – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr, als noch 20 Prozent diese Position vertraten. Weitere 21 Prozent der befragten Kommunen befinden sich derzeit in der Vorbereitungsphase.
Einige Kommunen haben ihre Wärmepläne sogar schon vor dem Stichtag fertiggestellt. Laut der Landesgesellschaft werden Coesfeld und Borken die inhaltliche Erarbeitung des kommunalen Wärmeplans zum Jahresende abschließen, Mönchengladbach plant den Ratsbeschluss im Dezember und als eine der ersten Kommunen bundesweit hat Kamp-Lintfort bereits seinen beschlossenen Wärmeplan veröffentlicht.
Enge Zusammenarbeit mit Stadtwerken
Laut der Erhebung arbeiten zwei Drittel der Kommunen bei der Erstellung ihrer Wärmepläne eng mit Stadtwerken oder lokalen Energieversorgern zusammen. Diese Zusammenarbeit soll durch das in Kürze zu erwartende Landeswärmeplanungsgesetz NRW gestärkt werden, das den Austausch mit allen relevanten Akteuren wie Energieversorgern, Wohnungswirtschaft und Bürgerenergiegenossenschaften vorschreibt. Ziel ist es, qualitativ hochwertige Wärmepläne zu erstellen, die später auch gut umgesetzt werden können.
Bei den eingesetzten Energieträgern zeichnet sich ein klarer Trend ab. Wasserstoff und Biomethan werden eher als ergänzende Lösungen gesehen, während erneuerbare Energiequellen wie Umweltwärme, Abwärme, Abwasser oder Geothermie deutlich mehr Potenzial bieten.
Wärmeplanungsgesetz NRW setzt den Rahmen
„Die Wärmeplanung in den nordrhein-westfälischen Kommunen kommt richtig in Schwung“, sagt Christian Mildenberger, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate. „Wir sind überzeugt, dass wir diese Entwicklung weiter beflügeln können. Auch wer jetzt erst einsteigt, kann die Wärmeplanung fristgerecht abschließen. Dabei helfen wir neben den bereits bestehenden Förderangeboten auch mit dem Umsetzungsleitfaden, der zum Wärmeplanungsgesetz NRW erscheint.“
Das Landeswärmeplanungsgesetz NRW (wir berichteten), dessen Verabschiedung noch in diesem Jahr erwartet wird, soll den ordnungspolitischen Rahmen setzen. Unter anderem wird die bisherige Förderung durch die Konnexitätszahlung ersetzt. Diese stellt jeder Kommune 165.000 Euro plus 1,36 Euro pro Einwohner für die erstmalige Erstellung des kommunalen Wärmeplans zur Verfügung. Mit diesen Unterstützungsangeboten und der engagierten Arbeit der Kommunen sei Nordrhein-Westfalen auf einem guten Weg, die Wärmeplanung voranzubringen und die Energiewende aktiv zu gestalten, so NRW.Energy4Climate.
Wunstorf: Gründung einer Wärmegesellschaft
[22.08.2025] In Wunstorf soll eine neue Wärmegesellschaft namens MeerWärme entstehen. Stadtwerke, Bauverein und Avacon Natur wollen damit eine klimafreundliche Wärmeversorgung für drei Stadtquartiere aufbauen. mehr...
Bremen: Wärmewände erfahren
[22.08.2025] Mit dem Fahrrad hat Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf im Rahmen ihrer Klimaschutz-Sommertour Projekte rund ums klimafreundliche Heizen besucht. Stationen waren unter anderem ein neu entwickelter Klimaturm, Beispiele für Wärmepumpen im Altbau und ein Quartier mit eigenem Sanierungslotsen. mehr...
SAENA: Veranstaltungen zur kommunalen Wärmeplanung
[21.08.2025] Die Sächsische Energieagentur SAENA unterstützt Kommunen bei der Wärmeplanung mit Schulungen und Fachtagungen. Ziel ist es, Städte und Gemeinden fit für eine klimaneutrale und sozialverträgliche Wärmeversorgung zu machen. mehr...
Jena: Umsetzbarkeit von Abwärmeprojekt bestätigt
[20.08.2025] Abwärme aus der Jenaer Kläranlage könnte künftig Unternehmen in Jena-Nord mit Heizenergie versorgen. Eine Machbarkeitsstudie bestätigt die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit des Projekts ANIKA. mehr...
Tettnang: Baubeginn eines Nahwärmenetzes
[30.07.2025] In Tettnang beginnt der Bau eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee versprechen sich davon jährlich über 4.000 Tonnen CO₂-Einsparung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen. mehr...
Saarbrücken: Kommunale Wärmeplanung gestartet
[30.07.2025] Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Ziel ist eine klimafreundliche, effiziente und sozial gerechte Wärmeversorgung bis 2026. mehr...
Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden
[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...
Schleswig-Holstein: Land stellt Wärmeliniendichtekarte bereit
[22.07.2025] Schleswig-Holstein stellt ab sofort eine flächendeckende Wärmeliniendichtekarte für das gesamte Landesgebiet bereit. Kommunen erhalten damit eine solide Datengrundlage, um ihre kommunale Wärmeplanung effizienter und zielgerichteter umzusetzen. mehr...
Erkner: Zweite Großwärmepumpe angeliefert
[18.07.2025] Mit der Anlieferung der zweiten Großwärmepumpe ist das neue Heizsystem in Erkner Mitte vollständig. Ab Herbst liefert es erstmals grüne Fernwärme – mehr als die Hälfte davon aus erneuerbaren Quellen. mehr...
Hamburg: Nutzung von Abwasser
[14.07.2025] Hamburg setzt beim Klimaschutz auf Abwasser: Auf dem Klärwerk Dradenau entsteht Deutschlands größte Abwasserwärmepumpe mit 60 Megawatt Leistung. Ab 2026 soll sie bis zu 39.000 Haushalte mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen. mehr...
Wien Energie: Großwärmepumpenanlage verwendet Softstarter
[11.07.2025] Wien Energie setzt bei Europas leistungsstärkster Großwärmepumpenanlage auf Mittelspannungs-Sanftanlasser von AuCom. Die Technik unterstützt den klimaneutralen Betrieb mit erneuerbarer Energie und steigert die Effizienz beim Start großer Kompressoren. mehr...
Ennepe-Ruhr-Kreis: Planungsprojekte für klimafreundliche Energiezukunft
[10.07.2025] Mit der kommunalen Wärmeplanung und dem Projekt EMG.Ruhr verfolgt der Ennepe-Ruhr-Kreis zwei parallel laufende Ansätze für eine klimafreundliche Energiezukunft. Während die Wärmeplanung den Blick auf Wohnquartiere richtet, analysiert EMG.Ruhr systematisch die Energieversorgung von Gewerbegebieten. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Potenzial der Abwasserwärme
[08.07.2025] Bis Mitte 2026 müssen Großstädte ihre Wärmeplanung vorlegen. Dabei rückt eine bisher kaum genutzte Quelle in den Fokus: die Wärme aus Abwasser. In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits erste Projekte. Eine Landesinitiative will den Ausbau vorantreiben. mehr...
Stadtwerke Gießen: Projekt PowerLahn kommt voran
[07.07.2025] Die Stadtwerke Gießen bauen eine neue Anlage zur umweltfreundlichen Wärmegewinnung. Ab Mitte 2026 sollen drei Großwärmepumpen Energie aus dem Wasser der Lahn gewinnen. Damit wollen die Stadtwerke einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten. mehr...
Baden-Württemberg: Wärmeplanung im Konvoi
[02.07.2025] Baden-Württemberg will die Wärmewende und den Schutz vor den Folgen des Klimawandels vorantreiben. Ein neuer Gesetzentwurf sieht vor, dass alle Städte und Gemeinden künftig Wärmepläne und Klimaanpassungskonzepte erstellen müssen. Die Kosten sollen über einen finanziellen Ausgleich gedeckt werden. mehr...