NürnbergZwei Studien zur Wärmespeicherung

Wärmespeicher des Energieversorgers N-ERGIE.
(Bildquelle: N‑ERGIE/Claus Felix)
Die Speicherung von Wärme über längere Zeiträume gilt als vielversprechende Lösung, um Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit in einer zunehmend von erneuerbaren Energien geprägten Energieversorgung zu gewährleisten. Zwei neue Studien der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm untersuchen, welche Technologien sich dafür eignen und welche Speicherkapazitäten wirtschaftlich sinnvoll sind.
Erkenntnisse der FAU-Studie
Wie der Nürnberger Energieversorger N-ERGIE mitteilt, konzentriert sich die FAU-Studie „Speicherung von Wärme für die regionale Wärmeversorgung“ auf die technische Machbarkeit der saisonalen Wärmespeicherung. Unter der Leitung von Professor Jürgen Karl analysiert sie verschiedene Technologien, mit denen überschüssiger Solarstrom aus dem Sommer in Form von Wärme gespeichert und im Winter für Nah- und Fernwärmenetze nutzbar gemacht werden kann. Besonders vielversprechend erscheinen dabei Niedertemperaturspeicher, die mit vergleichsweise geringen Investitionskosten eine Überbrückung von Zeiträumen bis zu einem Monat ermöglichen. Die Studie zeigt, dass solche Speicher als Wärmequellen für Wärmepumpen dienen könnten, indem sie sommerlichen PV-Strom in Warmwasser-Reservoirs speichern, um ihn später für die Wärmeerzeugung zu nutzen. Allerdings bleibt der hohe Flächenbedarf solcher Speicher eine Herausforderung.
Untersuchung der TH Nürnberg Georg Simon Ohm
Die Untersuchung der TH Nürnberg Georg Simon Ohm unter der Leitung von Professor Matthias Popp betrachtet die wirtschaftlichen Aspekte eines Speichereinsatzes für die N‑ERGIE. Sie bewertet verschiedene Speichergrößen hinsichtlich ihrer Kosteneffizienz und prognostiziert mögliche Einsparungen. Entscheidend ist demnach, dass die Investitions- und Betriebskosten eines Speichers durch die Einsparungen bei der Wärmeerzeugung in günstigen Marktphasen aufgewogen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die wirtschaftlich optimale Speichergröße stark von den Baukosten und finanziellen Rahmenbedingungen abhängt. Während kleinere Speicher nur eine Tagesreserve ermöglichen, wären mit kostengünstigeren Konzepten – wie sie in Skandinavien bereits genutzt werden – auch deutlich größere Kapazitäten realisierbar, um Dunkelflauten über mehrere Wochen zu überbrücken.
„Wärmespeicher helfen dabei, diese Phasen zu überbrücken, die Wärmeversorgung zu sichern und auch erneuerbare Energien zu integrieren“, erklärt Norman Villnow, Geschäftsführer von N‑ERGIE Kraftwerke. Die Erkenntnisse der beiden Studien sollen als Orientierung für die zukünftige Planung der Wärmespeicherung bei N‑ERGIE dienen.
Forschungsergebnisse in die Anwendung bringen
Die Zusammenarbeit mit den Hochschulen ist Teil einer langjährigen Partnerschaft, die Wissenschaft und Praxis enger verzahnt. Neben der Ausbildung von Fachkräften geht es darum, Forschungsergebnisse in die unternehmerische Anwendung zu bringen und innovative Lösungen für die Herausforderungen der Energiewende zu entwickeln.
Thüringen: Wärmekataster für Kommunen
[29.04.2025] Thüringer Kommunen können ihre Wärmeplanung künftig einfacher gestalten. Ein neues Wärmekataster liefert digitale Daten über Gebäude und Wärmebedarf. Energieminister Tilo Kummer verspricht weniger Aufwand und geringere Kosten. mehr...
Bürgerbeteiligungsreport: Wärmewende als Belastung
[22.04.2025] Die Wärmewende sorgt bei vielen Menschen für Unsicherheit. Das zeigt eine neue Studie des Steinbeis-Instituts. Viele Bürger fürchten hohe Kosten und mangelnde Beteiligung. mehr...
DStGB/PD: Praxisleitfaden für kommunale Wärmeplanung
[11.04.2025] Ein neuer Praxisleitfaden soll Städte und Gemeinden bei der kommunalen Wärmeplanung unterstützen. Entwickelt wurde er aus den Erfahrungen von zehn Kommunen, die bereits erste Schritte in Richtung Wärmewende gegangen sind. mehr...
rhenag: Eisspeicherprojekt in Rommerskirchen-Widdeshoven
[09.04.2025] Im nordrhein-westfälischen Rommerskirchen-Widdeshoven hat rhenag Energie ein innovatives Eisspeicherprojekt gestartet, das ein ganzes Neubaugebiet mit klimaneutraler Wärme versorgen soll. mehr...
Scharbeutz: Konzept für Wärmeplanung zugestimmt
[09.04.2025] Die Gemeinde Scharbeutz hat den von Green Planet Energy entwickelten Wärmeplan beschlossen und sich damit frühzeitig zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bekannt. mehr...
NTT DATA: Wärmekonzept für Berlin-Spandau
[07.04.2025] Ein neues Wärmekonzept in Berlin-Spandau nutzt die Abwärme eines Bestandsrechenzentrums von NTT DATA zur Versorgung des Neubaugebiets Das Neue Gartenfeld. Quartierswerk Gartenfeld setzt dabei auf eine nachhaltige Lösung, die CO2-freie Wärme für mehr als 10.000 Menschen bereitstellt. mehr...
Dillingen: Weiterer Ausbau des Wärmenetzes
[03.04.2025] Die Stadt Dillingen und die energie schwaben Gruppe bauen jetzt das Wärmenetz in der historischen Altstadt weiter aus. mehr...
Stadtwerke Hattingen: Potenzialanalyse abgeschlossen
[02.04.2025] Die Stadtwerke Hattingen und das Gas- und Wärme-Institut Essen haben ihre Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung abgeschlossen. Die Ergebnisse liefern eine fundierte Grundlage, um bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu entwickeln. mehr...
MVV: Flusswärmepumpe in Planung
[24.03.2025] Das Mannheimer Energieunternehmen MVV plant eine der größten Flusswärmepumpen Europas. Die neue Anlage soll ab 2028 bis zu 40.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und durch einen wasserstofffähigen Fernwärmenachheizer ergänzt werden. mehr...
Rheinland-Pfalz: Stand zur Wärmeplanung
[24.03.2025] Zwei Drittel der rheinland-pfälzischen Kommunen haben bereits mit der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans begonnen. mehr...
GISA: Nutzung von Abwärme aus Rechenzentrum
[21.03.2025] Der IT-Dienstleister GISA nutzt künftig die Abwärme seines Rechenzentrums in Halle (Saale), um Büros zu temperieren. Dies spart Energie, reduziert den CO₂-Ausstoß und macht die Cloudleistungen des Unternehmens nachhaltiger. mehr...
Ibbenbüren: Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen
[20.03.2025] Die Stadt Ibbenbüren hat als eine der ersten Kommunen in Nordrhein-Westfalen ihre kommunale Wärmeplanung abgeschlossen und stellt damit die Weichen für die lokale Wärmewende. mehr...
Borkum: Wärmeplanung gestartet
[19.03.2025] Die Insel Borkum hat jetzt gemeinsam mit der Energielenker Gruppe die kommunale Wärmeplanung gestartet. Ziel ist eine nachhaltige und langfristig kosteneffiziente Wärmeversorgung, die sowohl den Tourismus als auch die Lebensqualität der Bewohner stärkt. mehr...
KEA-BW: Wärmeatlas BW ist online
[19.03.2025] Der neue Wärmeatlas Baden-Württemberg bietet Kommunen eine detaillierte Übersicht über den Wärmebedarf von Gebäuden und unterstützt sie bei der Planung ihrer zukünftigen Wärmeversorgung. mehr...