Baden‑WürttembergWindkraftausbau stagniert

Der Südwesten braucht mehr Windenergieanlagen – Anlage bei Biederbach im Schwarzwald.
(Bildquelle: BWE / Sandra Majer)
800 geplante Windräder könnten den Südwesten in eine neue Phase der Energiewende führen. Nach Angaben der Plattform Erneuerbare Energien Baden‑Württemberg (PEE BW) und des BWE‑Landesverbands wurden bis zum 30. Juni 2025 bei den Landratsämtern Genehmigungsanträge für Anlagen mit fünf bis sechs Gigawatt Leistung eingereicht. Sie sollen – wenn alles glattläuft – in drei bis vier Jahren ans Netz gehen und damit sowohl die Klimaziele als auch den Industriestandort stützen.
Bescheidene Realzahlen im ersten Halbjahr
Dem stehen bislang jedoch bescheidene Realzahlen gegenüber. Im ersten Halbjahr wurden 13 Windräder errichtet, fünf Altanlagen zurückgebaut; der Bestand wuchs netto um acht Anlagen auf rund 800 Turbinen mit 1.950 Megawatt Leistung. Auch bei den Genehmigungen blieb das Tempo niedrig: 16 neue Anlagen erhielten grünes Licht, deutlich weniger als die 52 Genehmigungen des Jahres 2024. Die Daten stammen aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur (Stand: 14. Juli 2025).
Trotz der geringen Bautätigkeit bewertet die Branche die Antragswelle als positiv. Jeder Genehmigungsantrag erfordert bereits Gutachten, Planung und Vorleistungen von durchschnittlich 50.000 bis 100.000 Euro pro Anlage. „Die Basis für einen massiven Ausbau der Windenergie in Baden‑Württemberg ist gelegt“, sagt PEE‑BW‑Geschäftsführer Jürgen Scheurer. Damit aus Plänen Projekte werden, müssten die Regionalpläne rasch fertiggestellt sein; das vom Land gesetzte Datum 30. September 2025 gilt als sportlich.
Zielmarke: 3.000 Anlagen und 12 Gigawatt
Langfristig braucht das Land laut Branchenberechnungen mehr als 100 neue Windräder pro Jahr, um bis 2040 die Zielmarke von 3.000 Anlagen und 12 Gigawatt zu erreichen. Der Netto‑Zubau 2025 liegt bisher bei 53 Megawatt. Kritisch beobachtet wird daher jede Diskussion auf Bundesebene, die die Wirtschaftlichkeit im windschwächeren Südwesten gefährden könnte – etwa Änderungen am Referenzertragsmodell oder eine mögliche Revision des 1,8‑Prozent‑Flächenziels.
Die Unternehmen erwarten Rückendeckung durch vereinfachte Verfahren, digitale Abläufe und ausreichend Personal in den Genehmigungsbehörden. „Die Saat ist ausgebracht. Jetzt darf niemand die Ernte gefährden“, mahnt Julia Wolf, Vorsitzende des BWE‑Landesverbands. Bleibt der regulatorische Kurs stabil, könnte der Südwesten ein privat finanziertes Konjunkturprogramm erleben – mit spürbaren Effekten auf Wertschöpfung, Beschäftigung und den CO₂‑Fußabdruck des Landes.
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