Stiftung UmweltenergierechtLandesregeln zur Beteiligung sind widersprüchlich
Die Stiftung Umweltenergierecht weist in einer aktuellen Studie darauf hin, dass die Landesgesetze zur finanziellen Beteiligung von Gemeinden und Einwohnern am Ausbau erneuerbarer Energien eine zunehmend zersplitterte Rechtslage erzeugen. Wie die Stiftung berichtet, unterscheiden sich die Vorgaben nicht nur beim Anwendungsbereich, sondern auch beim Kreis der Berechtigten sowie bei Art und Höhe der Zahlungen. Das Ziel, Akzeptanz für den Ausbau zu schaffen, trifft hier auf ökonomische und rechtliche Grenzen.
Die Studie Die Landesgesetze zur finanziellen Beteiligung von Gemeinden und Einwohnern beim Ausbau erneuerbarer Energien, veröffentlicht als Würzburger Studie zum Umweltenergierecht Nr. 43, untersucht den aktuellen Rechtsrahmen. Ihr zufolge steht die Idee hinter den Teilhaberegeln zwar außer Frage: Gemeinden und Bürger sollen vom Betrieb von Wind- und Solaranlagen profitieren und dadurch die Energiewende stärker unterstützen. Zugleich kann die finanzielle Belastung für Betreiber jedoch die Wirtschaftlichkeit der Anlagen schmälern und Projekte verzögern.
Akzeptanzgewinne ungewiss
Die Stiftung erinnert an ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2022, das die grundsätzliche Zulässigkeit verpflichtender Beteiligungsmodelle bestätigte, solange der Bund den Ländern hierfür die Kompetenz überlässt. Acht Länder haben inzwischen entsprechende Gesetze verabschiedet, doch deren Vielfalt wirft laut der Analyse Probleme auf. Akzeptanzgewinne seien ungewiss, wenn Nachbarländer geringere Beteiligungssätze oder engere Anspruchskreise vorsehen. Zugleich könnten hohe Belastungen Betreiber in bestimmte Länder abschrecken und damit den Erneuerbaren-Ausbau dämpfen.
Ein weiterer Punkt betrifft mögliche strafrechtliche Risiken. Die Stiftung verweist darauf, dass das EEG klarstellt, dass freiwillige Beteiligungen nicht als Vorteil im Sinne des Strafgesetzbuchs gelten. Landesrecht biete diesen Schutz jedoch nicht automatisch. Wo lokale Modelle über die bundesrechtlich abgesicherten Varianten hinausgehen, könne im Einzelfall eine strafrechtliche Relevanz entstehen.
Bund in der Pflicht
Die Autoren der Studie sehen daher den Bund in der Pflicht, die Folgen der unterschiedlichen Landesgesetze zu beobachten und gegebenenfalls gegenzusteuern. Eine bundesweite Teilhabepflicht gilt aus finanzverfassungsrechtlichen Gründen zwar weiterhin als unwahrscheinlich, doch nach Einschätzung der Stiftung böte das EEG über die Länderöffnungsklausel Möglichkeiten, die Vorgaben stärker zu vereinheitlichen. Vorgaben etwa zur Höhe der Beteiligung, zum Kreis der Berechtigten oder zur zulässigen Ausgestaltung könnten nach Ansicht der Autoren helfen, Belastungen für Betreiber zu begrenzen und die Ziele des Ausbaus erneuerbarer Energien zu sichern.
Umweltministerkonferenz: Willingmann wirbt für stärkere Nutzung von Flusswärme
[21.11.2025] Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann hat bei der Umweltministerkonferenz für die stärkere Nutzung von Flüssen als klimafreundliche Wärmequelle geworben. Auslöser ist ein Projekt in Tangermünde, das der Elbe Wärme entziehen und ganze Stadtquartiere versorgen soll. mehr...
Berlin: Fünftes Solarpaket vereinbart
[20.11.2025] Reinickendorf und die Berliner Stadtwerke bringen das fünfte gemeinsame Solarpaket auf den Weg und erweitern die Photovoltaikleistung auf öffentlichen Dächern. Bis Mitte 2026 sollen zehn neue Anlagen mit zusammen 827 Kilowatt ans Netz gehen. mehr...
BSW-Solar: Verband begrüßt Bauänderung
[18.11.2025] Der Bundestag erleichtert den Bau von Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeichern: Eine Änderung des Baurechts und neue Regeln zur Netzentgeltbefreiung sollen Projekte beschleunigen und wirtschaftlicher machen. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt die Beschlüsse und sieht darin einen Schub für den Speicherausbau. mehr...
BDEW/VKU: Wichtiger Schritt für die Energiewende
[17.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf neue Regeln für den Bau steuerbarer Kraftwerke sowie auf einen Deutschlandfonds zur Finanzierung der Energie-Infrastruktur geeinigt. Die Branchenverbände BDEW und VKU bewerten dies als Schritt in die richtige Richtung. Kritik gibt es jedoch dafür, dass die Kraft-Wärme-Kopplung im Beschluss der Koalition keine Rolle spielt. mehr...
Baden-Württemberg: Klima-Kooperation mit Kalifornien
[17.11.2025] Baden-Württemberg und Kalifornien wollen ihre Kooperation zu Klima, Energie und Umwelt weiter ausbauen. Auf der Weltklimakonferenz in Belém unterzeichneten beide Regierungen eine neue gemeinsame Erklärung. mehr...
Energiepolitik: Einigung im Koalitionsausschuss
[14.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf eine Kraftwerksstrategie und ein umfassendes Strompreispaket geeinigt, das Wirtschaft und Verbraucher spürbar entlasten soll. Mit Ausschreibungen für zwölf Gigawatt neuer Kraftwerkskapazitäten will die Regierung zudem Versorgungssicherheit gewährleisten und den Industriestandort stärken. mehr...
Wärme-Gesetz: SWM fordern Nachbesserungen
[06.11.2025] In einer Anhörung des Bundestags haben die Stadtwerke München die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau klimaneutraler Wärmequellen begrüßt. SWM-Managerin Karin Thelen betrachtet den Gesetzentwurf zwar als wichtigen Schritt, fordert jedoch verbindliche Fristen, klare Zuständigkeiten und einfachere Verfahren. mehr...
BDEW: Kein überhöhtes Preisniveau bei Fernwärme
[06.11.2025] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die Einschätzung der Monopolkommission zum Wettbewerb im Energiesektor, sieht aber bei der Bewertung der Fernwärme Nachbesserungsbedarf. Auch zur Elektromobilität äußert sich der Verband zustimmend – mit Einschränkungen. mehr...
Thüga: Klare Regeln beim Gas-Gesetz gefordert
[06.11.2025] Thüga fordert beim geplanten Gas-Gesetz klare Regeln für den Umbau der Verteilnetze hin zu Wasserstoff und Biomethan. Vorstandschef Constantin H. Alsheimer warnt vor überzogenen Vorgaben und ungelöster Finanzierung. mehr...
Bundesrechnungshof: Wasserstoffstrategie gefährdet
[05.11.2025] Der Bundesrechnungshof sieht die Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie weit hinter den Zielen zurück und warnt vor massiven Risiken für Energiewende, Industriestandort und Bundesfinanzen. Trotz Milliardenförderung drohen Preisprobleme, Infrastrukturfehler und zusätzliche Emissionen. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Zurück zum Atom
[05.11.2025] Sechs Bundesländer bündeln ihre Kräfte zur Weiterentwicklung der Kernfusion in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet die Eckpunkte der neuen Fusionsallianz und bringt seine Forschungskompetenz ein. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen
[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Neue Aufgaben für Energieagentur
[03.11.2025] Die rheinland-pfälzische Energieagentur trägt jetzt den Zusatz „Klimaschutz” im Namen. Sie firmiert nun unter Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz. Mit der Namensänderung gehen neue Aufgaben einher: Die Agentur soll Kommunen noch stärker bei Klimaschutzprojekten, Wärmeplanung und Förderberatung unterstützen. mehr...
BDEW: Kritik an Anreizregulierung NEST
[31.10.2025] Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Anpassungen bei der neuen Anreizregulierung NEST informiert. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt einzelne Änderungen, hält sie insgesamt aber für unzureichend, um dringend nötige Investitionen in die Energienetze zu sichern. mehr...














