Montag, 15. Dezember 2025

Nordrhein-WestfalenBündnis für Heizwende gegründet

[15.12.2025] Nordrhein-Westfalen bündelt Kräfte aus Politik, Wirtschaft und Verbraucherschutz, um den Umstieg auf moderne und sparsame Heizsysteme zu erleichtern. Ein neues Bündnis startet unter dem Titel „Heizkeller der Zukunft“ eine landesweite Offensive für bezahlbares und klimafreundliches Heizen.

Nordrhein-Westfalen bringt Handwerk, Industrie, Energieberatung und Verbraucherschutz an einen Tisch, um den Umstieg auf zukunftsfähige Heiztechnik einfacher zu machen. Wie das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie berichtet, bündeln die Partner ihre Aktivitäten unter dem Titel „Heizkeller der Zukunft“, der 2026 mit 16 Aktionstagen im ganzen Land sichtbar werden soll. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger schneller an verlässliche Informationen, technische Orientierung und qualifizierte Beratung zu führen.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen) stellte das Vorhaben beim Forum Wärmewende.NRW vor und verwies laut Mitteilung darauf, dass bereits 13 Prozent der kommunalen Wärmepläne abgeschlossen seien. Heizen müsse bezahlbar, dauerhaft klimafreundlich und für Mieter wie Eigentümer gleichermaßen praktikabel sein. Neubaur betonte, dass vielfältige Wärmequellen vom Erdreich über Abwasser bis hin zu industrieller Abwärme effizienter genutzt werden sollen, um Kosten zu senken und die Versorgung langfristig zu sichern.

Ein Schwerpunkt des neuen Bündnisses liegt auf gemeinschaftlichen Lösungen im Quartier. Wärmegenossenschaften sollen stabile Preise ermöglichen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter verringern. Wie der Mitteilung zufolge hervorgehoben wird, erweitert das Land dazu den bislang stromorientierten Bürgerenergiefonds: Die öffentliche Hand übernimmt künftig das finanzielle Risiko der Vorplanung von gemeinschaftlichen Wärmeprojekten, sodass Nachbarschaften Optionen prüfen können, ohne eigenes Kapital einsetzen zu müssen.

Ein weiteres Feld ist die Nutzung industrieller Abwärme. Nach Angaben des Landes verpufft in vielen Betrieben und Rechenzentren bislang nutzbare Energie. Künftig sollen Kooperationen gefördert, Beratungen unterstützt und Werkzeuge wie Datenbanken, Musterverträge und Praxisbeispiele bereitgestellt werden. Ziel ist es, den Anteil von Abwärme in Wärmenetzen auf bis zu 25 Prozent zu steigern.

Begleitend veröffentlicht das Land ein Positionspapier mit Leitlinien für eine Wärmewende, die allen zugutekommen soll. Es betont die Bedeutung regionaler Energie, effizienter Systeme wie Wärmepumpen und alltagstauglicher Maßnahmen vom richtigen Lüften bis zur energetischen Sanierung. Entscheidend sei, dass jede und jeder eine passende Lösung wählen könne – je nach Gebäude, Lage und vorhandener Infrastruktur.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Schornsheim: Klimaneutrales Neubaugebiet fertiggestellt

[11.12.2025] Schornsheim hat das neue Neubaugebiet Gänsweide übernommen, das komplett auf Erdwärme setzt. MVV zufolge ist es das erste Gebiet der Verbandsgemeinde Wörrstadt, das mit einem kalten Nahwärmenetz erschlossen wurde. mehr...

Agentur für Erneuerbare Energien: Hintergrundpapier bewertet Wärmewende

[11.12.2025] Ein Hintergrundpapier der Agentur für Erneuerbare Energien zeigt deutliche Unterschiede beim Fortschritt der Wärmewende in den Bundesländern. Die Analyse beleuchtet sowohl den Ausbau erneuerbarer Wärme als auch den Stand der kommunalen Wärmeplanung. mehr...

Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim: Bürgerbeteiligung beeinflusst Fernwärmeplanung

[11.12.2025] In Ludwigsburg und Kornwestheim beeinflusst die Bürgerbeteiligung erstmals spürbar die Fernwärmeplanung. Wie die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim berichten, führt die Nachfrage der Anwohner direkt zu vorgezogenen Ausbauschritten. mehr...

naturstrom: Zuschlag für Wärmeplanung erhalten

[10.12.2025] naturstrom und EnergyEffizienz haben erstmals gemeinsam den Zuschlag für eine kommunale Wärmeplanung erhalten. Die beiden Unternehmen sollen die Wärmeplanung für die Kommunale Allianz Aurach-Zenn in Nordbayern erarbeiten. mehr...

Wärmewende Akademie: Positive Bilanz nach einem Jahr

[10.12.2025] Die Mannheimer Wärmewende Akademie zieht ein Jahr nach ihrer Eröffnung eine positive Bilanz: Über 90 Handwerksbetriebe haben ihre Schulungen durchlaufen und unterstützen die Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme. mehr...

Neutraubling: Biomasseheizwerk ans Wärmenetz gegangen

[08.12.2025] REWAG hat in Neutraubling jetzt ein Biomasseheizwerk offiziell in Betrieb genommen. Die Anlage soll das Wärmenetz stabilisieren und ein weiterer Schritt zur Dekarbonisierung sein. mehr...

Deutsche Telekom: Abwärme für Berliner Wohnkomplex

[04.12.2025] Ein denkmalgeschützter Wohnkomplex in Berlin-Schöneberg wird künftig zu großen Teilen mit Abwärme aus einem Telekom-Rechenzentrum beheizt. Das geplante System soll rund zwei Drittel des Wärmebedarfs der 500 Wohnungen abdecken, ohne die Mieter finanziell zusätzlich zu belasten. mehr...

Wuppertal: Online-Beteiligung zur Wärmeplanung gestartet

[04.12.2025] Wuppertal bittet die Bevölkerung erneut um Hinweise zur kommunalen Wärmeplanung und öffnet dafür eine zweite Online-Beteiligung. Bis zum 12. Dezember können Bürgerinnen und Bürger laut wer denkt was Vorschläge zur klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 einreichen. mehr...

Heidelberg: 86 Millionen Euro Förderung vom Bund

[03.12.2025] Heidelberg erhält für drei zentrale Projekte der Wärmewende 86 Millionen Euro Fördermittel des Bundes. mehr...

Kommunale Wärmeplanung: Vorläufige Ergebnisse mehrerer Städte

[27.11.2025] Mehrere deutsche Städte legen erste oder vorläufige Ergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung vor und öffnen die Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger. Die Zwischenstände aus Leverkusen, Kaiserslautern und Hamburg zeigen, wo Netzausbau, Sanierungen und erneuerbare Quellen künftig ansetzen könnten. mehr...

Konstanz: Gründung von Wärmeverbund

[27.11.2025] Die Stadtwerke Konstanz gründen gemeinsam mit Solarcomplex eine Gesellschaft für den Aufbau eines regenerativen Wärmeverbunds im neuen Stadtteil Hafner. Der Entscheidung des Gemeinderats zufolge soll Wärmeversorgung Hafner Wärmepumpen und eine eigene Photovoltaikanlage bündeln. mehr...

IÖW: Projekt zu Nahwärmenetzen in kleinen Kommunen

[26.11.2025] Ein Projekt des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt, wie kleine Kommunen Nahwärmenetze auch ohne eigenes Stadtwerk umsetzen können. Dem IÖW zufolge sind eine gesicherte Nachfrage vor Ort und ein tragfähiges Betreibermodell die Schlüssel zum Erfolg. mehr...

dena: Kommunenbefragung zur Wärmeplanung

[25.11.2025] Viele Kommunen kommen bei der kommunalen Wärmeplanung schneller voran als im Vorjahr. Laut dena zeigt die jüngste KWW-Kommunenbefragung, dass gründliche Vorbereitung der entscheidende Faktor für reibungslosere Abläufe ist. mehr...

NRW.Energy4Climate: Materialien zu kommunaler Wärmeplanung veröffentlicht

[25.11.2025] NRW.Energy4Climate veröffentlicht neue Materialien zur Unterstützung der kommunalen Wärmeplanung in Nordrhein-Westfalen. Die Publikationen reichen von Wirtschaftlichkeitsleitfäden über Musterleistungsverzeichnisse für tiefe Geothermie bis hin zu einer Broschüre über Betreibermodelle für Abwasserwärme. mehr...