Donnerstag, 13. November 2025

Integrierte Energiewendedena startet Leitstudie

[13.02.2017] Auf einer Metastudie zur Sektorenkopplung aufbauend will die Deutsche Energie-Agentur (dena) eine Leitstudie zur Integrierten Energiewende starten.

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) startet jetzt eine Leitstudie zur Integrierten Energiewende. Wie dena mitteilt, ist es das Ziel, Wissen und Anforderungen der Wirtschaft für eine erfolgreiche Ausgestaltung der zweiten Phase der Energiewende verfügbar zu machen. Gleichzeitig soll die Studie Unternehmen einen Orientierungsrahmen für Investitionen und zukünftige Geschäftsmodelle in einem Energiesystem liefern, das die Sektoren Strom, Gebäude, Verkehr und Industrie zusammen denkt. Dazu will dena Lösungspfade für alle Sektoren ausarbeiten und bewerten, wobei sowohl die volkswirtschaftlichen Kosten, die Auswirkungen auf die Märkte als auch die gesellschaftliche Akzeptanz berücksichtigt werden. Am Ende sollen Empfehlungen für den Klimaschutz, die Versorgungssicherheit und den wirtschaftlichen Erfolg abgeleitet werden.
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, erläutert: „Für eine erfolgreiche und bezahlbare Energiewende brauchen wir einen sektorübergreifenden Diskurs mit Stakeholdern aus allen betroffenen Bereichen. Nur dadurch kann es gelingen, einen verlässlichen Orientierungsrahmen für deren zukünftige Gestaltung zu skizzieren.“ Und genau hier setze die Studie an. Zwar seien die politischen Zielvorgaben für den Umbau des Energiesystems bis 2050 gesetzt, es gebe jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Konsens darüber, welche Infrastrukturen, Netze und Rahmenbedingungen dafür erforderlich sind. Angesichts der wachsenden Änderungsdynamik der Energiewende werde es auch keinen Masterplan bis in das Jahr 2050 geben können. Für die immens zu tätigenden Investitionen bedürfe es jedoch nicht nur der Vorgaben von der Politik, sondern auch Lösungen, die von den Akteuren gemeinsam erarbeitet werden. Kuhlmann: „Nur so lassen sich für die Sektorkopplung beziehungsweise die integrierte Energiewende die effizientesten Transformationspfade identifizieren und erfolgreiche Unternehmensstrategien entwickeln.“
Laut der Energie-Agentur bleiben wichtige Fragen zur Sektorkopplung weiterhin unbeantwortet. Dabei gelte es unbedingt zu prüfen, wie die nachhaltige Versorgung mit Energie durch das Stromsystem abgedeckt werden kann. Auch sei es von hoher Relevanz zu klären, welche Rolle die Überführung von erneuerbarem Strom in synthetisches Gas oder Kraftstoffe und damit auch die Nutzung bestehender Infrastrukturen für die Verteilung und Speicherung spielen.
Eine Voruntersuchung von dena habe gezeigt, dass bisher nur wenige Studien existieren, die alle Sektoren samt Wechselwirkungen bewerten. Auch beim Infrastrukturbedarf, der Akzeptanz und den Kosten gebe es zu wenig Wissen für einen effektiven Umbau des Energiesystems. So bestünden weiterhin offene Fragen bei der Infrastruktur für Wärme, Mobilität und stofflicher Nutzung, beispielsweise in Form von Netzen und Speichern.
Bis zum 23. Februar 2017 sucht dena deshalb noch Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft für die Leitstudie Integrierte Energiewende. Diese werde auf einer Metastudie der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) aufbauen. Bereits Ende des vergangenen Jahres hatten beide Institutionen im Auftag von dena 28 Studien im Kontext der Sektorenkopplung ausgewertet.



Stichwörter: Politik, dena


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Dr. Karin Thelen, Geschäftsführerin Regionale Energiewende der Stadtwerke München (SWM), im Unternehmenssitz der SWM.

Wärme-Gesetz: SWM fordern Nachbesserungen

[06.11.2025] In einer Anhörung des Bundestags haben die Stadtwerke München die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau klimaneutraler Wärmequellen begrüßt. SWM-Managerin Karin Thelen betrachtet den Gesetzentwurf zwar als wichtigen Schritt, fordert jedoch verbindliche Fristen, klare Zuständigkeiten und einfachere Verfahren. mehr...

Zwei große Fernwärmerohre werden in einem aufgeschütteten Graben entlang einer Straße verlegt, im Hintergrund sind Bauarbeiten und Gebäude zu sehen.
bericht

BDEW: Kein überhöhtes Preisniveau bei Fernwärme

[06.11.2025] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die Einschätzung der Monopolkommission zum Wettbewerb im Energiesektor, sieht aber bei der Bewertung der Fernwärme Nachbesserungsbedarf. Auch zur Elektromobilität äußert sich der Verband zustimmend – mit Einschränkungen. mehr...

Thüga: Klare Regeln beim Gas-Gesetz gefordert

[06.11.2025] Thüga fordert beim geplanten Gas-Gesetz klare Regeln für den Umbau der Verteilnetze hin zu Wasserstoff und Biomethan. Vorstandschef Constantin H. Alsheimer warnt vor überzogenen Vorgaben und ungelöster Finanzierung. mehr...

Bundesrechnungshof: Wasserstoffstrategie gefährdet

[05.11.2025] Der Bundesrechnungshof sieht die Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie weit hinter den Zielen zurück und warnt vor massiven Risiken für Energiewende, Industriestandort und Bundesfinanzen. Trotz Milliardenförderung drohen Preisprobleme, Infrastrukturfehler und zusätzliche Emissionen. mehr...

Mecklenburg-Vorpommern: Zurück zum Atom

[05.11.2025] Sechs Bundesländer bündeln ihre Kräfte zur Weiterentwicklung der Kernfusion in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet die Eckpunkte der neuen Fusionsallianz und bringt seine Forschungskompetenz ein. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen

[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder steht im Freien vor ihrem Ministerium in Mainz. Sie trägt einen dunkelblauen Blazer und ein weißes T-Shirt mit Blumenmotiv. Im Hintergrund sind Bäume, ein Platz und Verwaltungsgebäude zu sehen.

Rheinland-Pfalz: Neue Aufgaben für Energieagentur

[03.11.2025] Die rheinland-pfälzische Energieagentur trägt jetzt den Zusatz „Klimaschutz” im Namen. Sie firmiert nun unter Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz. Mit der Namensänderung gehen neue Aufgaben einher: Die Agentur soll Kommunen noch stärker bei Klimaschutzprojekten, Wärmeplanung und Förderberatung unterstützen. mehr...

BDEW: Kritik an Anreizregulierung NEST

[31.10.2025] Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Anpassungen bei der neuen Anreizregulierung NEST informiert. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt einzelne Änderungen, hält sie insgesamt aber für unzureichend, um dringend nötige Investitionen in die Energienetze zu sichern. mehr...

BDEW: Wärmewende im Neubau bereits Praxis

[27.10.2025] Wärmepumpen und Fernwärme dominieren laut BDEW den Heizungsmarkt im Neubau. Drei von vier neuen Ein- und Zweifamilienhäusern werden bereits mit Wärmepumpen beheizt – fossile Energieträger verlieren weiter an Bedeutung. mehr...

Solarförderung: Mehrheit ist für Beibehaltung

[23.10.2025] Eine deutliche Mehrheit der Eigenheimbesitzer in Deutschland will die Solarförderung beibehalten. Laut einer Umfrage im Auftrag von Green Planet Energy lehnen 62 Prozent den Plan ab, die Unterstützung für Dachanlagen zu streichen. mehr...

Hochschule Nordhausen: Kooperation für Fachkräftesicherung

[21.10.2025] Die Hochschule Nordhausen und die Stadtwerke Sondershausen bündeln ihre Kräfte für die Fachkräftesicherung in Nordthüringen. Ein neuer Kooperationsvertrag soll ein praxisorientiertes Studium ermöglichen, das Wissenschaft und Arbeitswelt enger verbindet. mehr...

Brandenburg: Netzentgelte für Strom und Gas sinken

[21.10.2025] Die Netzentgelte für Strom und Gas in Brandenburg sollen im Jahr 2026 deutlich sinken. Energieminister Daniel Keller sieht darin einen Erfolg jahrelanger Bemühungen der Landesregierung. mehr...

EnWG-Novelle: Verbände fordern Nachbesserungen

[16.10.2025] Die Branchenverbände BDEW und BEE begrüßen die Reform des Energiewirtschaftsgesetzes, mahnen aber einfachere Verfahren und weniger Bürokratie an. Beide sehen beim Energy Sharing und beim Netzanschluss dringenden Änderungsbedarf. mehr...

BMWE: Entwurf für Wasserstoff-Beschleunigungsgesetz verabschiedet

[06.10.2025] Die Bundesregierung will den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur beschleunigen. Das Kabinett hat dazu einen Gesetzentwurf beschlossen, der Verfahren vereinfacht, digitalisiert und rechtlich absichert. mehr...

BMWE: Förderaufruf für Wasserstoffprojekte gestartet

[30.09.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium hat den zweiten Förderaufruf für internationale Wasserstoffprojekte gestartet. Unternehmen können bis 18. Dezember 2025 Projektskizzen einreichen, um bis zu 30 Millionen Euro Förderung zu erhalten. mehr...