Freitag, 2. Mai 2025

KupferzellDie Wärmewende ist entscheidend

[25.04.2017] 150 Teilnehmer trafen sich vor Ostern auf dem Fachkongress Nahwärme in Kupferzell. Mit dabei: der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller.
Vier Landkreise hatten zum Fachkongress Nahwärme nach Kupferzell eingeladen.

Vier Landkreise hatten zum Fachkongress Nahwärme nach Kupferzell eingeladen.

(Bildquelle: Stadt Wertheim)

Die Wärmewende ist entscheidend. So lautet das Fazit des Fachkongresses Nahwärme, der kurz vor Ostern in Kupferzell stattfand. Eingeladen hatten die Landräte Detlef Piepenburg (parteilos) aus dem Landkreis Heilbronn, Matthias Neth (CDU) aus dem Hohenlohekreis, Reinhard Frank (CDU) aus dem Main-Tauber-Kreis und Gerhard Bauer (parteilos) aus dem Landkreis Schwäbisch-Hall. Rund 150 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. Mit dabei war auch der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen).
Der Anlass: Wie die Pressestelle der Stadt Wertheim meldet, haben sich die vier Landkreise im Rahmen eines regionalen Förderprogramms zu einer Initiative zum Aufbau von Nahwärmenetzen zusammengeschlossen. Matthias Neth sagte: „Wir Landkreise haben uns auf die Fahnen geschrieben, die Wärmewende in unserer Region voranzutreiben.“ Alleine im Hohenlohekreis seien in den letzten Jahren schon drei so genannte Bioenergiedörfer entstanden.
In der Meldung heißt es weiter, dass das Land Baden-Württemberg die Initiative der vier Landkreise unterstützt und sie in das Förderprogramm Energieeffiziente Wärmenetze aufgenommen hat. Umweltminister Untersteller betonte noch einmal die Bedeutung von Nahwärmenetzen. Sie ermöglichten es, erneuerbare Energien, Kraft-Wärme-Kopplung und Abwärme in Einklang zu bringen und möglichst effizient zu nutzen.
Frank Künzig, Geschäftsführer der Energieagentur Main-Tauber-Kreis, stellte die neue regionale Zusammenarbeit vor. Ihm zufolge gibt es nur eine Antwort auf die steigenden Energiekosten: „Energie effizient nutzen, Energie sparen und erneuerbare Energien zielgerichtet einsetzen.“ Darüber hinaus hob er die Bedeutung von Energieagenturen und Klimaschutzstellen für Organisation und Abwicklung möglicher finanzieller Förderung hervor.
Des Weiteren herrschte Konsens darüber, dass das Potenzial erneuerbarer Energien vor allem im Wärmebereich groß ist. So existieren alleine in Baden-Württemberg rund 800 Biogasanlagen und 50 Holzkraftwerke. Die meisten dieser Anlagen verfügen jedoch über kein sinnvolles Wärmekonzept, so ein weiteres Fazit der Veranstaltung.
Im Fokus des Fachkongresses stand vor allem die Einbindung von großen solarthermischen Anlagen in Wärmenetze. Es wurde darauf hingewiesen, dass der Ertrag von Solarkollektoren auf einem Hektar bei 1,2 Millionen Kilowattstunden (kWh), der Zuwachs je Hektar Wald allerdings nur bei rund 20.000 kWh liege. Dieses enorme Potenzial soll künftig auch in der Region genutzt werden. So wurden auf der Veranstaltung Beispiele aus Süddeutschland, aber auch aus Dänemark aufgezeigt, die schon erfolgreich Solarthermie als Energiequelle nutzen.
Eine Ausstellung am Tagungsort gab zudem Einblicke in die Leistungsfähigkeit moderner Wärmeleitungen. So machen moderne Einpflüg- und Spülbohrverfahren umfangreiche Grabarbeiten mitunter überflüssig, hieß es auf dem Kongress.
Wolfgang Eißen, Dezernent für den Ländlichen Raum im Hohenlohekreis, unterstrich in seiner Zusammenfassung: „Gerade den Kommunen kommt hier eine Schlüsselfunktion zu. Mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und einer verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien nehmen sie eine Vorbildfunktion ein.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Thüringen: Wärmekataster für Kommunen

[29.04.2025] Thüringer Kommunen können ihre Wärmeplanung künftig einfacher gestalten. Ein neues Wärmekataster liefert digitale Daten über Gebäude und Wärmebedarf. Energieminister Tilo Kummer verspricht weniger Aufwand und geringere Kosten. mehr...

Bürgerbeteiligungsreport: Wärmewende als Belastung

[22.04.2025] Die Wärmewende sorgt bei vielen Menschen für Unsicherheit. Das zeigt eine neue Studie des Steinbeis-Instituts. Viele Bürger fürchten hohe Kosten und mangelnde Beteiligung. mehr...

DStGB/PD: Praxisleitfaden für kommunale Wärmeplanung

[11.04.2025] Ein neuer Praxisleitfaden soll Städte und Gemeinden bei der kommunalen Wärmeplanung unterstützen. Entwickelt wurde er aus den Erfahrungen von zehn Kommunen, die bereits erste Schritte in Richtung Wärmewende gegangen sind. mehr...

rhenag: Eisspeicherprojekt in Rommerskirchen-Widdeshoven

[09.04.2025] Im nordrhein-westfälischen Rommerskirchen-Widdeshoven hat rhenag Energie ein innovatives Eisspeicherprojekt gestartet, das ein ganzes Neubaugebiet mit klimaneutraler Wärme versorgen soll. mehr...

Scharbeutz: Konzept für Wärmeplanung zugestimmt

[09.04.2025] Die Gemeinde Scharbeutz hat den von Green Planet Energy entwickelten Wärmeplan beschlossen und sich damit frühzeitig zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bekannt. mehr...

NTT DATA: Wärmekonzept für Berlin-Spandau

[07.04.2025] Ein neues Wärmekonzept in Berlin-Spandau nutzt die Abwärme eines Bestandsrechenzentrums von NTT DATA zur Versorgung des Neubaugebiets Das Neue Gartenfeld. Quartierswerk Gartenfeld setzt dabei auf eine nachhaltige Lösung, die CO2-freie Wärme für mehr als 10.000 Menschen bereitstellt. mehr...

Dillingen: Weiterer Ausbau des Wärmenetzes

[03.04.2025] Die Stadt Dillingen und die energie schwaben Gruppe bauen jetzt das Wärmenetz in der historischen Altstadt weiter aus. mehr...

Stadtwerke Hattingen: Potenzialanalyse abgeschlossen

[02.04.2025] Die Stadtwerke Hattingen und das Gas- und Wärme-Institut Essen haben ihre Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung abgeschlossen. Die Ergebnisse liefern eine fundierte Grundlage, um bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu entwickeln. mehr...

Nürnberg: Zwei Studien zur Wärmespeicherung

[31.03.2025] Saisonale Wärmespeicher könnten eine zentrale Rolle in der zukünftigen Wärmeversorgung spielen. Zwei Studien der FAU Erlangen-Nürnberg und der TH Nürnberg Georg Simon Ohm analysieren, welche Technologien und Speichergrößen für den Energieversorger N‑ERGIE wirtschaftlich und technisch sinnvoll sind. mehr...

MVV: Flusswärmepumpe in Planung

[24.03.2025] Das Mannheimer Energieunternehmen MVV plant eine der größten Flusswärmepumpen Europas. Die neue Anlage soll ab 2028 bis zu 40.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und durch einen wasserstofffähigen Fernwärmenachheizer ergänzt werden. mehr...

Rheinland-Pfalz: Stand zur Wärmeplanung

[24.03.2025] Zwei Drittel der rheinland-pfälzischen Kommunen haben bereits mit der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans begonnen. mehr...

GISA: Nutzung von Abwärme aus Rechenzentrum

[21.03.2025] Der IT-Dienstleister GISA nutzt künftig die Abwärme seines Rechenzentrums in Halle (Saale), um Büros zu temperieren. Dies spart Energie, reduziert den CO₂-Ausstoß und macht die Cloudleistungen des Unternehmens nachhaltiger. mehr...

Ibbenbüren: Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen

[20.03.2025] Die Stadt Ibbenbüren hat als eine der ersten Kommunen in Nordrhein-Westfalen ihre kommunale Wärmeplanung abgeschlossen und stellt damit die Weichen für die lokale Wärmewende. mehr...

Borkum: Wärmeplanung gestartet

[19.03.2025] Die Insel Borkum hat jetzt gemeinsam mit der Energielenker Gruppe die kommunale Wärmeplanung gestartet. Ziel ist eine nachhaltige und langfristig kosteneffiziente Wärmeversorgung, die sowohl den Tourismus als auch die Lebensqualität der Bewohner stärkt. mehr...

KEA-BW: Wärmeatlas BW ist online

[19.03.2025] Der neue Wärmeatlas Baden-Württemberg bietet Kommunen eine detaillierte Übersicht über den Wärmebedarf von Gebäuden und unterstützt sie bei der Planung ihrer zukünftigen Wärmeversorgung. mehr...