UnnaErgebnisse der Wärmeplanung vorgestellt

Im Rahmen eines Informationsabends in der Stadthalle präsentierte die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Hamburg Institut und den Stadtwerken Unna die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung.
v.l.: Thomas Heer, Klimaschutzmanager Kreisstadt Unna; Frank Weiland, Hauptabteilungsleiter Energie-Service Stadtwerke Unna; Celina Segsa, Wärmeplanerin im Umweltamt; Nico Jaeschke, Felix Landsberg, beide Hamburg Institut; Jürgen Schäpermeier, Geschäftsführer Stadtwerke Unna; Martina Bahde, Verbraucherzentrale NRW; Sandro Wiggerich, Erster Beigeordneter Kreisstadt Unna; Rolf Böttger, Leiter Umweltamt
(Bildquelle: Kevin Kohues/Kreisstadt Unna)

Im Rahmen eines Informationsabends in der Stadthalle präsentierte die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Hamburg Institut und den Stadtwerken Unna die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung.
v.l.: Thomas Heer, Klimaschutzmanager Kreisstadt Unna; Frank Weiland, Hauptabteilungsleiter Energie-Service Stadtwerke Unna; Celina Segsa, Wärmeplanerin im Umweltamt; Nico Jaeschke, Felix Landsberg, beide Hamburg Institut; Jürgen Schäpermeier, Geschäftsführer Stadtwerke Unna; Martina Bahde, Verbraucherzentrale NRW; Sandro Wiggerich, Erster Beigeordneter Kreisstadt Unna; Rolf Böttger, Leiter Umweltamt
(Bildquelle: Kevin Kohues/Kreisstadt Unna)
Mit der Vorstellung der kommunalen Wärmeplanung geht die Kreisstadt Unna einen wichtigen Schritt in Richtung klimaneutrale Wärmeversorgung. Wie die Stadt mitteilt, präsentierte die Stadtverwaltung im Rahmen eines Informationsabends in der Stadthalle gemeinsam mit dem Hamburg Institut und den Stadtwerken Unna die Ergebnisse der Analyse und Planung, an der sie bereits vor Inkrafttreten gesetzlicher Vorgaben gearbeitet hatte.
Die Planungen zeigen ein differenziertes Bild der bestehenden Wärmestruktur. Während in den zentralen Stadtteilen und Gewerbegebieten aufgrund hoher Wärmedichten Erdgas dominiert, sind in ländlicheren Bereichen noch Heizöl und andere nicht-leitungsgebundene Energieträger verbreitet. Wärmepumpen und Wärmenetze spielen bisher eine untergeordnete Rolle, sollen jedoch künftig eine tragende Rolle übernehmen.
Technologieoffener Mix
Als geeignete künftige Lösung identifiziert die Planung einen technologieoffenen Mix: In weiten Teilen des Stadtgebiets gelten Luftwärmepumpen als besonders geeignet – das Hamburg Institut hebt hier deren Potenzial hervor. In dichter bebauten Bereichen wie der Innenstadt hingegen sind zentrale Wärmenetze voraussichtlich effizienter. Besonders gute Voraussetzungen für den Ausbau solcher Netze sehen die Planer in den Stadtteilen Königsborn, Massen und Unna-Mitte. Ergänzend könnten künftig auch alternative Wärmequellen wie industrielle Abwärme, Abwasserkanäle, Grundwasser oder Solarthermie einbezogen werden. Die Nutzung von Geothermie wird aufgrund der geologischen Voraussetzungen hingegen derzeit als wenig realistisch eingeschätzt.
Zur Orientierung für künftige Investitionen und Planungen sind aus dem Projekt zwei Karten hervorgegangen. Sie markieren vorrangige Gebiete für eine Machbarkeitsprüfung zum Ausbau von Wärmenetzen bis 2030 und benennen weitere potenzielle Versorgungsgebiete bis 2045. In nicht berücksichtigten Zonen wird der Fokus auf dezentralen Lösungen wie Wärmepumpen liegen. Parallel prüfen die Stadtwerke Unna, ob sich so genannte Wärmenetzinseln rund um bestehende Heizzentralen im Radius von etwa 200 Metern realisieren lassen. Zudem wird das Potenzial für eine Nutzung des Grubenwassers aus alten Bergbauschächten in Königsborn untersucht.
Nächster Schritt: Bürgerbeteiligung
Für die nächsten Schritte plant die Stadt umfassende Bürgerbeteiligung. Gezielte Begehungen sollen die technische Umsetzbarkeit dezentraler Lösungen vor Ort klären, etwa in der denkmalgeschützten Innenstadt. Ein digitaler Fernwärmekataster soll künftig Auskunft darüber geben, in welchem Wärmeversorgungsgebiet ein Gebäude liegt. Mit dem Wärmewendehafen soll zudem eine neue zentrale und mobile Beratungsstelle entstehen, die Bürgerinnen und Bürger zu Energieeffizienz, Fördermitteln und technischen Möglichkeiten informiert.
Der vollständige Entwurf der Wärmeplanung liegt noch bis zum 5. Juni 2025 im Umweltamt der Kreisstadt Unna öffentlich aus und ist online abrufbar. Stellungnahmen können schriftlich oder per E-Mail eingereicht werden. Nach Auswertung der Rückmeldungen wird ein finaler Entwurf erstellt und dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt.
Lotte: Kommunalen Wärmeplan vorgelegt
[13.06.2025] Die Gemeinde Lotte gehört mit ihrem neuen kommunalen Wärmeplan zu den Vorreitern der Wärmewende in Nordrhein-Westfalen. Bereits drei Jahre vor Ablauf der gesetzlichen Frist legt sie eine Strategie für eine klimafreundliche Wärmeversorgung vor. mehr...
EWE Netz: Nicht von der Stange
[12.06.2025] Der Energienetzbetreiber EWE Netz hat bereits zahlreiche Kommunen auf dem Weg der Wärmeplanung begleitet. Dabei konnte er wichtige Erkenntnisse zu den Herausforderungen und Fallstricken bei der kommunalen Wärmeplanung sammeln. mehr...
Bremen: Öffentliche Liegenschaften an Wärmenetz angeschlossen
[12.06.2025] Immobilien Bremen bringt drei Schulen in Blumenthal ans neue enercity-Wärmenetz und leistet damit einen Beitrag zur Wärmewende in Bremen-Nord. Die klimafreundliche Versorgung soll ab dem zweiten Halbjahr 2026 starten – weitere öffentliche Gebäude könnten folgen. mehr...
Osnabrück: Im Dialog zum Ziel
[10.06.2025] In Osnabrück wurde im Februar 2024 mit der Erstellung der Wärmeplanung begonnen. Neben der datenbasierten technischen Erarbeitung legt die niedersächsische Stadt dabei viel Wert auf eine transparente kommunikative Begleitung, da diese für die Akzeptanz entscheidend ist. mehr...
Norderstedt: Stadtwerke nutzen Abwärme von Rechenzentrum
[03.06.2025] Die Stadtwerke Norderstedt nutzen die Abwärme ihres eigenen Rechenzentrums zur Einspeisung ins kommunale Fernwärmenetz. Zwei Hochtemperatur-Wärmepumpen ermöglichen damit jährlich Einsparungen von rund 3.800 Tonnen CO₂. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Leitfaden für die Wärmeplanung
[02.06.2025] Mit einem neuen Praxisleitfaden unterstützt Nordrhein-Westfalen Städte und Gemeinden bei der Wärmeplanung. Das Online-Tool „Wärmeplan.Check“ soll Kommunen dabei helfen, die Qualität ihrer Planung laufend zu prüfen. mehr...
Köln: Erste Ergebnisse der Wärmeplanung
[02.06.2025] Die Stadt Köln hat Daten zur aktuellen Wärmeversorgung veröffentlicht. Sie zeigen Einsparpotenziale und mögliche künftige Energiequellen. mehr...
Konstanz: Regionaler Wärmeverbund nimmt nächste Etappe
[28.05.2025] Der erste kommunale Wärmeverbund in Konstanz nimmt konkrete Formen an: Der Gemeinderat hat der Gründung einer Projektgesellschaft durch die Stadtwerke Konstanz und Iqony Energies zugestimmt. mehr...
Magdeburg: Beteiligung an kommunaler Wärmeplanung
[27.05.2025] Magdeburg öffnet den nächsten Beteiligungsschritt zur kommunalen Wärmeplanung: Bis zum 18. Juni können Bürgerinnen und Bürger online Stellung zum aktuellen Planungsentwurf nehmen. Die Stadt will ihre Wärmeversorgung bis spätestens 2045 klimaneutral und bezahlbar gestalten. mehr...
Green Planet Energy: Studie zu Wärmepumpen und E-Autos
[19.05.2025] Eine neue Studie zeigt: Wärmepumpen und Elektroautos können gezielt dann Strom verbrauchen, wenn er besonders günstig und klimafreundlich ist. Dadurch sinken nicht nur Kosten und CO₂-Emissionen, sondern auch der Bedarf an fossiler Reservekraft. mehr...
Stadtwerke Flensburg: Plan zur Wärmeversorgung vorgestellt
[07.05.2025] Die Stadtwerke Flensburg haben dem schleswig-holsteinischen Energieminister Tobias Goldschmidt ihren Plan zur klimaneutralen Fernwärme bis 2035 vorgestellt. Das zentrale Heizkraftwerk der Stadt soll durch Großwärmepumpen, Wasserstoff und Biomasse dekarbonisiert werden. mehr...
SAENA: Webinar zur Bürgerbeteiligung bei der kommunalen Wärmeplanung
[07.05.2025] Ein Online-Workshop der Sächsischen Energieagentur thematisiert am 21. Mai 2025 die Rolle der Bürgerbeteiligung in der kommunalen Wärmeplanung. Kommunale Vertreter erhalten praxisnahe Impulse, wie Transparenz und frühe Einbindung die Akzeptanz geplanter Maßnahmen erhöhen können. mehr...
Thüringen: Wärmekataster für Kommunen
[29.04.2025] Thüringer Kommunen können ihre Wärmeplanung künftig einfacher gestalten. Ein neues Wärmekataster liefert digitale Daten über Gebäude und Wärmebedarf. Energieminister Tilo Kummer verspricht weniger Aufwand und geringere Kosten. mehr...
Bürgerbeteiligungsreport: Wärmewende als Belastung
[22.04.2025] Die Wärmewende sorgt bei vielen Menschen für Unsicherheit. Das zeigt eine neue Studie des Steinbeis-Instituts. Viele Bürger fürchten hohe Kosten und mangelnde Beteiligung. mehr...