PwC-Stadtwerke-StudieDüstere Aussichten?

Laut aktueller PwC-Studie Stadtwerke 2030 sehen die Stadtwerke-Verantwortlichen sinkende Netzrenditen als zentrales Risiko.
(Bildquelle: PwC)
Mehr Regulierung, fortschreitende Digitalisierung, zunehmender Wettbewerb und sinkende Gewinne – das sind laut aktueller Stadtwerke-Studie von PwC die großen Herausforderungen für kommunale Versorgungsunternehmen. Das Beratungsunternehmen empfiehlt den Stadtwerken deshalb neue Kooperationen einzugehen. Sven-Joachim Otto, Studienautor und Partner bei PwC Legal, erklärt: „Um die Chancen aus der Digitalisierung sowie der Energie- und Verkehrswende zu nutzen, sollten kommunale EVU sich vor allem für Kooperationen öffnen. Dafür könnten sich auch bislang branchenfremde Unternehmen eignen, beispielsweise aus den Bereichen Elektromobilität oder Smart Energy.“
Wettbewerb gefährdet Renditen
Für die Studie befragte PwC mit Unterstützung des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) rund 300 Stadtwerke-Verantwortliche. Diese äußerten auch Bedenken, was die Zukunft der kommunalen Unternehmen betrifft. Während sie in der konventionellen Energieerzeugung keine aussichtsreiche strategische Option mehr sehen, wird die regenerative Energieversorgung zwar positiver beurteilt. Allerdings gefährde der intensive Wettbewerb mit Finanzinvestoren und branchenfremden Unternehmen die Renditen in diesem Bereich. Gleiches gelte für den Energiehandel mit seiner steigenden Wettbewerbsintensität, hohen Transparenz und seinem hohen Automatisierungsgrad.
Die Renditen im Vertrieb seien dagegen noch relativ stabil, aber die Digitalisierung und der zunehmende Wettbewerb erhöhten auch hier den Rationalisierungsdruck. Zudem führe die Energiewende zu einer veränderten Netzinfrastruktur. 92 Prozent der Befragten sehen aufgrund des politischen Willens, die Verbraucherpreise nicht ansteigen zu lassen, Regulierungsdruck und dadurch sinkende Netzrenditen als zentrales Risiko. Die Gefahr für die Kommunen: Aufgrund der schlechteren Ertragslage können die Stadtwerke künftig andere kommunale Aufgaben wie den öffentlichen Personennahverkehr oder den Betrieb von Schwimmbädern nicht mehr so stark subventionieren.
Integrierte Wertschöpfungsketten
Um die Herausforderungen zu meistern, halten es 82 Prozent der Befragten für sinnvoll, die Geschäftsfelder Erzeugung, Netz und Vertrieb zu bündeln, also eine integrierte Wertschöpfungskette aufzubauen. 49 Prozent sehen in der Fokussierung auf den reinen Infrastrukturdienstleister rund um die Netze eine sinnvolle strategische Alternative; 48 Prozent planen, den Anteil von Dienstleistungen an der Wertschöpfung deutlich zu erhöhen.
VKU-Geschäftsführerin Katherina Reiche fordert mit Blick auf die Zukunft der kommunalen Unternehmen Änderungen bei den rechlichen Rahmenbedingungen: „Das Gemeindewirtschaftsrecht ist bei Erschließung neuer Geschäftsfelder und dem Aufbau von Kooperationen eine echte Hürde. Dieser Nachteil ist für Stadtwerke gegenüber privaten Anbietern problematisch. Die Digitalisierung verstärkt dieses Problem noch, da von allen Marktteilnehmern Schnelligkeit und Flexibilität gefordert sind. Daher muss es Verbesserungen geben.“
http://www.vku.de
Eine Zusammenfassung der PwC-Studie Stadtwerke 2030 kann hier heruntergeladen werden
LENA: Veranstaltung zu Bürgerenergieprojekten
[23.06.2025] Bei einer Informationsveranstaltung in Rochau diskutierten über 50 Kommunalvertreter aus Sachsen-Anhalt die Chancen und Herausforderungen von Bürgerenergieprojekten. Besonders im Fokus stand die Frage, wie durch lokale Beteiligung und neue Leitlinien mehr Wertschöpfung vor Ort entstehen kann. mehr...
VSHEW: Kieler Wärmegipfel
[18.06.2025] Stadtwerke aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen treiben die Wärmewende voran. Beim Kieler Wärmegipfel des Verbands der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft zeigten sie, wie unterschiedlich lokale Lösungen aussehen können – und wo die Politik nachbessern soll. Schleswig-Holsteins Energieminister Tobias Goldschmidt sicherte Unterstützung zu. mehr...
LichtBlick: Millerntor-Stadion erhält PV-Anlage in Regenbogenfarben
[04.06.2025] FC St. Pauli und LichtBlick errichten auf dem Millerntor-Stadion die weltweit erste Solaranlage in Regenbogenfarben. Das Projekt verbindet erneuerbare Energie mit einer klaren Botschaft für Vielfalt und gesellschaftliche Offenheit. mehr...
Interview: Die Politik muss schnell handeln
[02.06.2025] Kerstin Andreae spricht im stadt+werk-Interview über die Erwartungen der Branche an die neue Bundesregierung. Resilienz und Nachhaltigkeit seien wichtige Gründe, die Energiewende weiter voranzutreiben, sagt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. mehr...
Wärmewende: Verbände fordern klare Regeln
[22.05.2025] Dreizehn Branchenverbände wenden sich mit einem Appell an die Bundesregierung. Sie verlangen Planungssicherheit, verlässliche Förderung und ein verständliches Gebäudeenergiegesetz. mehr...
BSI: Positionspapier zu Cybersicherheit im Energiesektor
[22.05.2025] Das BSI warnt vor gravierenden Risiken für die Energieversorgung durch Cyberangriffe. In einem aktuellen Positionspapier fordert die Behörde umfassende Maßnahmen zur Stärkung der Cybersicherheit im Energiesektor. mehr...
Offshore Windenergie: Warnung vor aktuellem Ausschreibungsmodell
[21.05.2025] Eine neue Studie warnt vor gravierenden Risiken des aktuellen Ausschreibungsmodells für Offshore-Windenergie in Deutschland. Die Stiftung Offshore Windenergie fordert eine Kurskorrektur der kommenden Bundesregierung, um langfristige Schäden für Strompreise, Investitionen und die Energiewende abzuwenden. mehr...
BDEW: Verbesserung und Verabschiedung des KWSG gefordert
[20.05.2025] Der BDEW fordert eine zügige Verabschiedung des Kraftwerkssicherheitsgesetzes mit gezielten Nachbesserungen. Nur so lasse sich der dringend benötigte Ausbau steuerbarer, wasserstofffähiger Kraftwerke verlässlich und investitionssicher realisieren. mehr...
Bürgerenergie: Forschende fordern bessere Regeln
[12.05.2025] In Deutschland gibt es rund 3.000 lokale Energiegemeinschaften. Ein Forschungsteam empfiehlt der Politik nun, klare Ziele zu setzen und bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. So könne Bürgerenergie zum Motor der Energiewende werden. mehr...
Bundesregierung: Neue Vorgaben für Gasspeicher
[05.05.2025] Die Bundesregierung plant, die Mindestfüllstände für Gasspeicher im kommenden Winter zu senken. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hält dies für einen richtigen und notwendigen Schritt. Die Anpassung soll Kosten senken und den Markt entlasten. mehr...
Schleswig-Holstein: Neuer Plan für Windkraftausbau
[05.05.2025] Der jetzt vorgelegte Entwurf des Landesentwicklungsplans Windenergie Schleswig-Holstein soll mehr Flächen für die Windenergie sichern – und gleichzeitig den Naturschutz stärken. Ab dem 21. Mai 2025 können Bürgerinnen und Bürger dazu Stellung nehmen. mehr...
Sachsen-Anhalt: Entwurf für Wärmplanungsgesetz
[02.05.2025] Bis spätestens 2028 sollen alle Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt Wärmepläne aufstellen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat die Landesregierung jetzt vorgelegt. mehr...
Strommarktdesign: Regionale Differenzierung senkt Kosten
[30.04.2025] Eine neue Studie von Agora Energiewende und Fraunhofer IEE zeigt: Lokale Strompreise könnten Netzengpässe reduzieren und die Stromkosten für Unternehmen und Haushalte senken. mehr...
Schleswig-Holstein: Kommunalfonds für die Wärmewende
[22.04.2025] Schleswig-Holstein fördert ab Mai erste Schritte von Wärme- und Effizienzprojekten in Kommunen mit bis zu 300.000 Euro. Eine neue Richtlinie schafft die Grundlage für Zuschüsse in der Frühphase, wenn noch keine Finanzierung durch Banken möglich ist. mehr...
Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?
[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...