BundesumweltministeriumEnergiewende naturverträglich möglich

Fünf Leitlinien müssen für eine komplett erneuerbare Energieversorgung im Einklang mit der Natur berücksichtigt werden.
v.l.: Bundesumweltministerin Barbara Hendricks; Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz; Prof. Dr. Christina von Haaren, Leibniz Universität Hannover
(Bildquelle: BMUB/Thomas Trutschel)

Fünf Leitlinien müssen für eine komplett erneuerbare Energieversorgung im Einklang mit der Natur berücksichtigt werden.
v.l.: Bundesumweltministerin Barbara Hendricks; Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz; Prof. Dr. Christina von Haaren, Leibniz Universität Hannover
(Bildquelle: BMUB/Thomas Trutschel)
Eine komplett erneuerbare Energieversorgung in Deutschland ist bis 2050 im Einklang mit der Natur möglich. Wie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Bundesumweltministerium (BMUB) melden, müssen dazu fünf Leitlinien beachtet werden. Diese stellte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Freitag vergangener Woche (23. Juni 2017) in Berlin vor.
Zentrale Elemente sind ambitionierte Energieeffizienzmaßnahmen und ein stärkerer Ausbau gebäudenaher Anlagen wie Solarmodule auf Dächern und Fassaden oder Wärmepumpen. „Effizienz ist die Grundlage“, strich die Bundesumweltministerin heraus. Nur so könnten Kosten gedämpft und der Umbau der Energieversorgung erleichtert werden. Außerdem sei der Energieertrag auf dem Dach viermal höher als auf dem Feld, so die Ministerin.
Weitere Elemente eines naturverträglichen Ausbaus erneuerbarer Energien sind ein schonender und standortoptimierter Ausbau der Windenergie an Land und auf See, die Gewinnung von Biomasse aus Rest- und Abfallstoffen sowie eine naturverträgliche Nutzung der Wasserkraft, betonte Hendricks. Bereits heute würden diese Leitlinien zunehmend berücksichtigt, sie müssten jedoch politisch noch stärker verankert werden.
So seien etwa Windkraft- und Photovoltaikanlagen gut für die saubere Stromgewinnung, sie verbrauchten aber bislang unverbaute Flächen und beeinträchtigten Lebensräume von Flora und Fauna. Als standortoptimierte Beispiele nannte die Ministerin besonders leise Windräder in der Nordsee zum Schutz der Schweinswale oder sich selbständig abschaltende Windräder bei Vogelzug.
Da Biomasse aus Land- und Forstwirtschaft zunehmend als Rohstoff für andere Wirtschaftszweige benötigt werde, plädierte Hendricks dafür, Biomasse erst am Ende der Verwertbarkeit, nämlich als Rest- und Abfallstoff, bei der Energieerzeugung einzusetzen. Und auch die Wasserkraft müsse zukünftig klimasicher sein, sonst könnten sich Wasserkraftwerke angesichts knapperer Niederschläge als teure Fehlinvestition erweisen
Die fünf Leitlinien sind das Ergebnis der BfN-Forschungsarbeiten zum Thema Naturschutz und Erneuerbare Energien. BfN-Präsidentin Beate Jessel sagte: „Eine naturverträgliche Energieversorgung 2050 ist möglich, erfordert allerdings große Kraftanstrengungen. Mit den Weichenstellungen für 2050 muss daher schon heute begonnen werden.“
Die Ergebnisse wurden am Freitag auf einer Tagung im Bundesumweltministerium in Berlin zur Naturverträglichen Energiewende 2050 vorgestellt. Hier stellten auch Wissenschaftler vom Insitut für Umweltplanung der Universität Hannover ihre Studienergebnisse vor, die sie im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUB) und des BfN erarbeitet hatten. Sie zeigen, unter welchen Bedingungen eine naturverträgliche Energieversorgung bis 2050 möglich ist. Dazu leiten sie aus vom Jahr 2050 rückblickenden Szenarien Handlungsoptionen zur Vollendung der Energiewende ab.
http://www.bmub.bund.de
http://www.umwelt.uni-hannover.de
Fünf Punkte für eine naturverträgliche Energiewende (PDF; 541 KB)
Haushaltsentwurf 2026: Wenig Geld für klimaneutrale Energien
[31.07.2025] Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das Jahr 2026 sieht zwar Rekordausgaben vor, doch nach Ansicht des Branchenverbands BDEW bleiben die Investitionen in ein klimaneutrales Energiesystem zu gering. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae mahnt, den Klimatransformationsfonds ausschließlich für Zukunftsinvestitionen zu nutzen. mehr...
Bundesregierung: NIS2-Richtlinie beschlossen
[31.07.2025] Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie beschlossen. Damit gelten künftig für deutlich mehr Unternehmen als bisher gesetzliche Pflichten zur Stärkung der Cybersicherheit, zudem erhält das BSI neue Befugnisse für Aufsicht und Unterstützung. mehr...
NIS2-Richtlinie: Pflichtaufgabe für Stadtwerke
[31.07.2025] Die nationale Umsetzung der NIS2-Richtlinie kommt – und betrifft auch kleinere Stadtwerke. Sie müssen rechtzeitig prüfen, ob sie betroffen sind. Ansonsten drohen Zeitdruck, hohe Kosten und sogar Bußgelder. mehr...
Biogasrat+: Kritik an Referentenentwurf
[22.07.2025] Der Biogasrat+ kritisiert den Referentenentwurf zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote als klimapolitisch und wirtschaftlich unzureichend. Besonders die geplante Abschaffung der Doppelanrechnung fortschrittlicher Biokraftstoffe ab 2026 gefährde Investitionen und Erzeugungskapazitäten im Mittelstand. mehr...
BDEW: Klare Finanzierung für Wasserstoffhochlauf
[14.07.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium möchte den Ausbau von Wasserstoff schneller vorantreiben. Der Branchenverband BDEW begrüßt zwar den Gesetzentwurf, warnt aber zugleich vor Kürzungen der Mittel im Bundeshaushalt. Für Investitionen seien verlässliche Zusagen nötig. mehr...
Gesetzgebung: Beschleunigung für Wasserstoffprojekte
[14.07.2025] Der Entwurf des Wasserstoffbeschleunigungsgesetzes liegt vor. Stellungnahmen dazu können bis zum 28. Juli 2025 eingereicht werden. mehr...
BWE: Bundestag verabschiedet Richtlinie
[14.07.2025] Der Bundestag hat am 10. Juli 2025 die vollständige nationale Umsetzung der EU‑Richtlinie RED III für die Windenergie an Land verabschiedet. Der Bundesverband WindEnergie (BWE) begrüßt die Schließung einer wichtigen Regelungslücke, kritisiert jedoch, dass das neue Gesetz hinter den europarechtlichen Möglichkeiten zur Genehmigungsbeschleunigung zurückbleibt. mehr...
Thüga: Studie warnt vor Kosten der Kraftwerksreserve
[11.07.2025] Ein staatlicher Eingriff in den Strommarkt könnte die Preise in die Höhe treiben. Eine neue Studie rechnet mit bis zu neun Prozent höheren Kosten und kritisiert die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung. mehr...
Kommunale Wärmeplanung: Verbände fordern klare Regeln
[10.07.2025] Große Städte in Deutschland müssen bis Mitte 2026 ihre Wärmeplanung abschließen. Das fordert das Gesetz. Doch für die Umsetzung braucht es laut Branchenverbänden mehr Geld, weniger Bürokratie und faire Regeln. Sonst bleiben die Pläne ohne Wirkung. mehr...
Bremen: Vertiefte Energiepartnerschaft mit EWE
[03.07.2025] Die Stadt Bremen und der Energieversorger EWE haben eine engere Zusammenarbeit bei der Energie- und Wärmewende vereinbart. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt unterzeichnet. Ziel ist eine sichere, klimaneutrale und bezahlbare Energieversorgung für die Region. mehr...
LENA: Veranstaltung zu Bürgerenergieprojekten
[23.06.2025] Bei einer Informationsveranstaltung in Rochau diskutierten über 50 Kommunalvertreter aus Sachsen-Anhalt die Chancen und Herausforderungen von Bürgerenergieprojekten. Besonders im Fokus stand die Frage, wie durch lokale Beteiligung und neue Leitlinien mehr Wertschöpfung vor Ort entstehen kann. mehr...
VSHEW: Kieler Wärmegipfel
[18.06.2025] Stadtwerke aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen treiben die Wärmewende voran. Beim Kieler Wärmegipfel des Verbands der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft zeigten sie, wie unterschiedlich lokale Lösungen aussehen können – und wo die Politik nachbessern soll. Schleswig-Holsteins Energieminister Tobias Goldschmidt sicherte Unterstützung zu. mehr...
LichtBlick: Millerntor-Stadion erhält PV-Anlage in Regenbogenfarben
[04.06.2025] FC St. Pauli und LichtBlick errichten auf dem Millerntor-Stadion die weltweit erste Solaranlage in Regenbogenfarben. Das Projekt verbindet erneuerbare Energie mit einer klaren Botschaft für Vielfalt und gesellschaftliche Offenheit. mehr...
Interview: Die Politik muss schnell handeln
[02.06.2025] Kerstin Andreae spricht im stadt+werk-Interview über die Erwartungen der Branche an die neue Bundesregierung. Resilienz und Nachhaltigkeit seien wichtige Gründe, die Energiewende weiter voranzutreiben, sagt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. mehr...
Wärmewende: Verbände fordern klare Regeln
[22.05.2025] Dreizehn Branchenverbände wenden sich mit einem Appell an die Bundesregierung. Sie verlangen Planungssicherheit, verlässliche Förderung und ein verständliches Gebäudeenergiegesetz. mehr...