FernwärmegipfelErnüchterung bei der Branche

Vor einem Jahr fand der Fernwärmegipfel statt, heute herrscht Ernüchterung.
(Bildquelle: BMWK / Andreas Mertens)
Vor einem Jahr fand der erste Fernwärmegipfel statt. Verschiedene Akteure, darunter Versorger, Wohnungswirtschaft und Verbrauchervertreter, einigten sich mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie Bauministerin Klara Geywitz auf gemeinsame Ziele und notwendige Schritte. Doch ein Jahr später herrscht Ernüchterung in der Branche.
Werner Lutsch, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands AGFW, erklärt: „Leider hat die Bundesregierung bisher wenig getan, um die Gipfelerklärung mit Leben zu füllen. Während die Unternehmen ihre Zusagen ernst nehmen und in den Aus- und Umbau der Fernwärme investieren, tut sich in Berlin leider sehr wenig. Diesen Stillstand können wir uns in der aktuellen Umbruchphase aber nicht leisten.“
Das Wärmegesetz macht klare Vorgaben zur Dekarbonisierung der Wärmenetze, die versprochenen Anpassungen für einen erfolgreichen Aus- und Umbau der Wärmenetze stehen aber größtenteils noch aus. „Die Verlängerung der Fördermöglichkeiten durch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz ist essenziell für das Gelingen der Wärmewende“, betont Lutsch. Trotz der Vereinbarungen im Rahmen der Gipfelerklärung fehlt ein klarer Rahmen für die Kraft-Wärme-Kopplung in der Kraftwerksstrategie. „Wir sehen bisher kein großes Engagement, sich bei der EU-Kommission für eine Verlängerung der beihilferechtlichen Genehmigung des KWKG einzusetzen“, kritisiert Lutsch weiter. Dies verhindere Investitionen und gefährde massiv den Ausbau von Wärmenetzen.
Auch bei anderen Themen des Fernwärmegipfels sei bisher wenig passiert. Lutsch lobt das Engagement des Bundeswirtschaftsministeriums in Bezug auf die Rolle der Fernwärme im Gebäudeenergiegesetz und im Wärmegesetz. Für den weiteren Ausbau der Fernwärme fehle aber noch die Grundlage. Der Förderstopp im vergangenen November habe zudem für große Verunsicherung gesorgt. „Hier erwarten wir ein klares Bekenntnis zu einem stabilen Förderrahmen durch das BEW sowie eine deutliche Aufstockung der Mittel.“
Ein weiteres Hemmnis sei die derzeitige Ausgestaltung der Wärmelieferverordnung, die den Anschluss bestehender Mietwohnungen an Fernwärme blockiere. „Hier ist explizit das Bundesjustizministerium gefordert, die notwendigen Änderungen vorzunehmen“, so Lutsch. Ohne diese Änderungen seien die gemeinsamen Ziele des Gipfels und die Wärmewende nicht umsetzbar. „Wir fordern die Bundesregierung auf, sich auf die gemeinsamen Ziele zu besinnen und die entscheidenden Anpassungen noch in dieser Legislaturperiode vorzunehmen“, sagt Lutsch. „Die Energiewende und das Erreichen der Klimaziele sind ohne die Wärmewende nicht möglich. Ein stärkerer Fokus auf Wärme ist dringend notwendig.“
Berlin: Führerschein für heiße Öfen
[31.10.2025] Die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt bietet auch in dieser Heizsaison wieder den kostenlosen „Berliner Ofenführerschein“ an. Der Onlinekurs soll Kaminofenbesitzern helfen, Holz effizienter und umweltfreundlicher zu nutzen und so Feinstaubbelastung und Emissionen zu senken. mehr...
Mannheim: MVV baut weltweit größte Flusswärmepumpe
[30.10.2025] In Mannheim entsteht die weltweit größte Flusswärmepumpe. Der Energieversorger MVV hat Strabag mit dem Bau der Anlage im Grosskraftwerk Mannheim beauftragt, die künftig klimafreundliche Wärme für bis zu 40.000 Haushalte liefern soll. mehr...
BDEW: Wärmewende im Neubau bereits Praxis
[27.10.2025] Wärmepumpen und Fernwärme dominieren laut BDEW den Heizungsmarkt im Neubau. Drei von vier neuen Ein- und Zweifamilienhäusern werden bereits mit Wärmepumpen beheizt – fossile Energieträger verlieren weiter an Bedeutung. mehr...
SAENA: Webinar zur Wärmeplanung
[24.10.2025] Die Sächsische Energieagentur lädt sächsische Kommunen zu einem kostenfreien Webinar über Ausschreibung und Vergabe in der kommunalen Wärmeplanung ein. Am 21. November 2025 vermittelt die Onlineveranstaltung praxisnahes Wissen zu rechtlichen Rahmenbedingungen und Verfahren der Wärmeplanung. mehr...
Hamburg: Wärmeportal online
[22.10.2025] In Hamburg zeigt ein neues Onlineportal erstmals, wie die Freie und Hansestadt derzeit mit Wärme versorgt wird und wo Potenziale für klimafreundliche Lösungen liegen. Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen können sich Anfang November in digitalen Veranstaltungen über die Ergebnisse informieren. mehr...
Stadtwerke Karlsruhe: Bau von Wärmespeicher geplant
[21.10.2025] Die Stadtwerke Karlsruhe planen am Alten Schlachthof den Bau eines 40 Meter hohen Wärmespeichers. Das Projekt soll die Versorgungssicherheit des Karlsruher Fernwärmenetzes erhöhen und den Ausbau in die östlichen Stadtteile ermöglichen. mehr...
BBSR: Studie zu kommunalen Wärmeplänen
[21.10.2025] Eine neue Analyse des BBSR untersucht erstmals 342 kommunale Wärmepläne in Deutschland. Die Studie zeigt große Unterschiede in Umfang und Tiefe der Planungen – und unterstreicht die Schlüsselrolle von Wärmenetzen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. mehr...
Bremen: Klimaneutrale Wärmeversorgung ist möglich
[21.10.2025] Bremen sieht gute Chancen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Der Entwurf der kommunalen Wärmeplanung zeigt, wie die Stadt bis 2045 ohne fossile Brennstoffe heizen könnte – nun beginnt die Öffentlichkeitsbeteiligung. mehr...
Frankfurt am Main: Wärmeplanung erreicht Zwischenziel
[20.10.2025] Frankfurts kommunale Wärmeplanung erreicht ein wichtiges Zwischenziel: Eine umfassende Bestands- und Potenzialanalyse zeigt, wo die Stadt künftig klimaneutrale Wärme gewinnen kann. Laut Fraunhofer IFAM und Mainova liegen große Chancen insbesondere in Abwasser, Erdwärme und der Abwärme von Rechenzentren. mehr...
Wärmeversorgung: Buntes Quartier hocheffizient versorgt
[16.10.2025] Das Regensburger Viertel in Nürnberg wird hocheffizient mit Wärme versorgt. Dafür sorgt ein Blockheizkraftwerk, das zu einem Teil mit dem erneuerbaren Brennstoff Biomethan läuft. mehr...
Dresden: Entwurf für kommunalen Wärmeplan vorgestellt
[07.10.2025] Dresden hat den Entwurf für seinen kommunalen Wärmeplan vorgestellt. Der Plan zeigt Wege auf, wie die Landeshauptstadt ihre Wärmeversorgung bis 2040 weitgehend klimaneutral gestalten will – mit Fernwärme als zentralem Baustein. mehr...
Stadtwerke Bayreuth: Wärmewende wird beschleunigt
[26.09.2025] Die Stadtwerke Bayreuth verbinden zwei Energiezentralen miteinander. Damit erhöhen sie die Leistung ihres Fernwärmenetzes deutlich und können künftig mehr Wärme aus erneuerbaren Energien einspeisen. mehr...
enercity: Großwärmepumpe am Klärwerk
[16.09.2025] In Hannover beginnen die Bauarbeiten für eine Großwärmepumpe am Klärwerk Herrenhausen. Die Anlage soll ab 2027 bis zu 13.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und damit den Kohleausstieg in der Stadt voranbringen. mehr...
Mannheim: Ministerpräsident besichtigt Flusswärmepumpe
[09.09.2025] Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die erste Flusswärmepumpe des Energieunternehmens MVV in Mannheim besichtigt. Die Anlage am Rhein gilt als wichtiger Baustein für die klimaneutrale Wärmeversorgung der Region. mehr...
Wiesbaden: Basis für klimaneutrale Wärmeversorgung gelegt
[09.09.2025] Wiesbaden hat eine Bestands- und Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Damit legt die Stadt nach eigenen Angaben die Grundlage für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. mehr...













