LausitzEU genehmigt Entschädigung für Kohleausstieg

Die Entschädigungen sollen unter anderem für Projekte genutzt werden, die eine alternative Energielandschaft aufbauen.
(Bildquelle: LEAG)
Die Europäische Kommission hat die Entschädigung für den Braunkohleausstieg der Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) gebilligt. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilt, ist damit ein Betrag von bis zu 1,75 Milliarden Euro beihilferechtlich abgesichert. Grundlage sind Anpassungen am Kohleverstromungsbeendigungsgesetz und am öffentlich-rechtlichen Vertrag mit dem Unternehmen, die der Bundestag zuvor beschlossen hatte.
Wie das Ministerium weiter berichtet, bewertet die Kommission die Stilllegung sämtlicher LEAG-Kraftwerke als vereinbar mit dem Binnenmarkt. Die Prüfung galt als besonders komplex, weil die Abschaltung der Anlagen gestaffelt bis 2038 erfolgen soll und Prognosen zu entgangenen Gewinnen schwerer zu treffen waren. Während die Entschädigungen für RWE bereits 2023 genehmigt wurden, zog sich das Verfahren für die LEAG länger hin.
Verlässliche Perspektiven
Die Bundeswirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche (CDU) spricht von einem entscheidenden Signal für die Lausitz. Die Genehmigung gebe der Region verlässliche Perspektiven für Strukturwandel, neue Arbeitsplätze und die Rekultivierung der Tagebaulandschaften. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bezeichnet die Entscheidung als überfällig und betont den Einsatz seines Landes für die Umsetzung des Kohlekompromisses. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sieht laut der Mitteilung einen wichtigen Schritt für Beschäftigte, Rekultivierung und regionale Stabilität.
Der LEAG zufolge stärkt die Genehmigung die finanzielle Basis für Folgekosten des Tagebaus, Sozialverpflichtungen und entgangene Erträge. LEAG-CEO Adi Roesch hebt hervor, dass die Mittel in die Vorsorgegesellschaften der Länder Brandenburg und Sachsen fließen, in denen seit 2019 ein Sondervermögen für die Wiedernutzbarmachung aufgebaut werde. Zugleich schaffe die Entschädigung Spielraum für neue Perspektiven der Belegschaft sowie für Projekte wie die GigawattFactory, die eine alternative Energielandschaft aufbauen soll. Der Konzernbetriebsrat sieht im Abschluss des Prüfverfahrens eine nötige Entlastung für langjährige Beschäftigte und fordert neue Chancen für die jüngere Generation.
Modell umfasst mehrere Auszahlungsstufen
Den Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge umfasst das genehmigte Modell mehrere Auszahlungsstufen. Zum Jahresende erhält die LEAG zunächst rund 377 Millionen Euro als Erstattung bereits geleisteter Vorauszahlungen in die Vorsorgegesellschaften. Von 2025 bis 2029 folgen jährliche Raten von 91,5 Millionen Euro, die zusätzliche Rekultivierungs- und Sozialkosten abdecken. Bis spätestens 2042 können weitere Zahlungen hinzukommen, wenn die Bundesnetzagentur entgangene Gewinne infolge der vorgezogenen Stilllegung feststellt. Die Berechnung richtet sich nach den im angepassten KVBG verankerten Formeln.
Damit summiert sich die mögliche Unterstützung des Bundes auf bis zu 1,75 Milliarden Euro, also genau jene Summe, die 2020 unter Beihilfevorbehalt vereinbart wurde. Als nächster Schritt soll der öffentlich-rechtliche Vertrag noch in diesem Jahr unterzeichnet werden, damit die ersten Mittel fristgerecht zum Jahresende ausgezahlt werden können.
Stiftung Umweltenergierecht: Landesregeln zur Beteiligung sind widersprüchlich
[21.11.2025] Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Landesregeln zur finanziellen Beteiligung an erneuerbaren Energien teils widersprüchlich wirken und den Ausbau bremsen können. Laut der Stiftung Umweltenergierecht schafft die Vielfalt der Vorgaben Unsicherheit und in manchen Fällen sogar rechtliche Risiken. mehr...
Umweltministerkonferenz: Willingmann wirbt für stärkere Nutzung von Flusswärme
[21.11.2025] Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann hat bei der Umweltministerkonferenz für die stärkere Nutzung von Flüssen als klimafreundliche Wärmequelle geworben. Auslöser ist ein Projekt in Tangermünde, das der Elbe Wärme entziehen und ganze Stadtquartiere versorgen soll. mehr...
Berlin: Fünftes Solarpaket vereinbart
[20.11.2025] Reinickendorf und die Berliner Stadtwerke bringen das fünfte gemeinsame Solarpaket auf den Weg und erweitern die Photovoltaikleistung auf öffentlichen Dächern. Bis Mitte 2026 sollen zehn neue Anlagen mit zusammen 827 Kilowatt ans Netz gehen. mehr...
BSW-Solar: Verband begrüßt Bauänderung
[18.11.2025] Der Bundestag erleichtert den Bau von Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeichern: Eine Änderung des Baurechts und neue Regeln zur Netzentgeltbefreiung sollen Projekte beschleunigen und wirtschaftlicher machen. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt die Beschlüsse und sieht darin einen Schub für den Speicherausbau. mehr...
BDEW/VKU: Wichtiger Schritt für die Energiewende
[17.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf neue Regeln für den Bau steuerbarer Kraftwerke sowie auf einen Deutschlandfonds zur Finanzierung der Energie-Infrastruktur geeinigt. Die Branchenverbände BDEW und VKU bewerten dies als Schritt in die richtige Richtung. Kritik gibt es jedoch dafür, dass die Kraft-Wärme-Kopplung im Beschluss der Koalition keine Rolle spielt. mehr...
Baden-Württemberg: Klima-Kooperation mit Kalifornien
[17.11.2025] Baden-Württemberg und Kalifornien wollen ihre Kooperation zu Klima, Energie und Umwelt weiter ausbauen. Auf der Weltklimakonferenz in Belém unterzeichneten beide Regierungen eine neue gemeinsame Erklärung. mehr...
Energiepolitik: Einigung im Koalitionsausschuss
[14.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf eine Kraftwerksstrategie und ein umfassendes Strompreispaket geeinigt, das Wirtschaft und Verbraucher spürbar entlasten soll. Mit Ausschreibungen für zwölf Gigawatt neuer Kraftwerkskapazitäten will die Regierung zudem Versorgungssicherheit gewährleisten und den Industriestandort stärken. mehr...
Wärme-Gesetz: SWM fordern Nachbesserungen
[06.11.2025] In einer Anhörung des Bundestags haben die Stadtwerke München die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau klimaneutraler Wärmequellen begrüßt. SWM-Managerin Karin Thelen betrachtet den Gesetzentwurf zwar als wichtigen Schritt, fordert jedoch verbindliche Fristen, klare Zuständigkeiten und einfachere Verfahren. mehr...
BDEW: Kein überhöhtes Preisniveau bei Fernwärme
[06.11.2025] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die Einschätzung der Monopolkommission zum Wettbewerb im Energiesektor, sieht aber bei der Bewertung der Fernwärme Nachbesserungsbedarf. Auch zur Elektromobilität äußert sich der Verband zustimmend – mit Einschränkungen. mehr...
Thüga: Klare Regeln beim Gas-Gesetz gefordert
[06.11.2025] Thüga fordert beim geplanten Gas-Gesetz klare Regeln für den Umbau der Verteilnetze hin zu Wasserstoff und Biomethan. Vorstandschef Constantin H. Alsheimer warnt vor überzogenen Vorgaben und ungelöster Finanzierung. mehr...
Bundesrechnungshof: Wasserstoffstrategie gefährdet
[05.11.2025] Der Bundesrechnungshof sieht die Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie weit hinter den Zielen zurück und warnt vor massiven Risiken für Energiewende, Industriestandort und Bundesfinanzen. Trotz Milliardenförderung drohen Preisprobleme, Infrastrukturfehler und zusätzliche Emissionen. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Zurück zum Atom
[05.11.2025] Sechs Bundesländer bündeln ihre Kräfte zur Weiterentwicklung der Kernfusion in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet die Eckpunkte der neuen Fusionsallianz und bringt seine Forschungskompetenz ein. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen
[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Neue Aufgaben für Energieagentur
[03.11.2025] Die rheinland-pfälzische Energieagentur trägt jetzt den Zusatz „Klimaschutz” im Namen. Sie firmiert nun unter Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz. Mit der Namensänderung gehen neue Aufgaben einher: Die Agentur soll Kommunen noch stärker bei Klimaschutzprojekten, Wärmeplanung und Förderberatung unterstützen. mehr...












