Montag, 15. September 2025

FlensburgGroßwärmepumpe für CO₂-Neutralität

[16.01.2025] Die Stadtwerke Flensburg haben jetzt ihre erste Großwärmepumpe bei Johnson Controls bestellt.

Unterzeichnung des Vertrags für die Großwärmepumpe.

v.l.: Claudia Wehmeyer, Vertriebsleitung HVAR Deutschland, Johnson Controls; David Emin, Geschäftsführer Johnson Controls; Karsten Müller-Janßen, technischer Geschäftsführer Stadtwerke Flensburg; Dirk Thole, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg

(Bildquelle: Stadtwerke Flensburg)

Am 15. Januar 2024 haben die Stadtwerke Flensburg und Johnson Controls den Vertrag für eine Großwärmepumpenanlage mit einer thermischen Leistung von 60 Megawatt (MW) unterzeichnet. Diese soll bis 2027 in Betrieb gehen und einen wichtigen Schritt zur 100 Prozent CO₂-neutralen Wärmeversorgung der Stadt leisten. Die Stadtwerke streben dieses Ziel bis 2035 an – zehn Jahre früher als gesetzlich gefordert.

Die Großwärmepumpe ist Teil eines Maßnahmenpakets mit Gesamtkosten von 130 Millionen Euro, wobei das Projekt selbst rund 70 Millionen Euro beansprucht. Johnson Controls setzte sich in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren durch. Für die Finanzierung ist eine staatliche Förderung essenziell, wie Karsten Müller-Janßen, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke, betont: „Ohne öffentliche Unterstützung sind die nötigen Investitionen nicht machbar.“

Der Baubeginn ist für das zweite Quartal 2025 geplant. Aufgrund instabilen Baugrunds an der Förde wird die Anlage auf mehreren hundert Pfählen errichtet. Die drei Module der Wärmepumpe, jeweils 13 Meter lang, elf Meter hoch und acht Meter breit, sollen im Oktober 2026 geliefert werden. Die Inbetriebnahme ist für August 2027 vorgesehen.

Wärme aus Flensburger Förde

Die Anlage entzieht Wärme aus dem Wasser der Flensburger Förde und nutzt Strom aus erneuerbaren Energien, um Fernwärmewasser von 60 auf 95 Grad Celsius zu erhitzen. Dafür sind rund 21 MW elektrische Leistung erforderlich. Neue Seewasserpumpen werden stündlich 10.000 Tonnen Fördewasser fördern.

Zur Optimierung der Anlage müssen Fernwärmeleitungen in Flensburgs Osten durch größere ersetzt werden, um die benötigten Wassermengen bei niedrigeren Temperaturen transportieren zu können.

Einzigartiger Hebel

„Mit über 90 Prozent Fernwärmeversorgung der Haushalte in Flensburg ist die Transformation des Heizkraftwerks ein einzigartiger Hebel für CO₂-Neutralität“, sagt Dirk Thole, kaufmännischer Geschäftsführer. Die neue Anlage soll Flensburgs Wärmeversorgung nahezu vollständig klimaneutral machen und einen bundesweiten Vorbildcharakter einnehmen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Mannheim: Ministerpräsident besichtigt Flusswärmepumpe

[09.09.2025] Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die erste Flusswärmepumpe des Energieunternehmens MVV in Mannheim besichtigt. Die Anlage am Rhein gilt als wichtiger Baustein für die klimaneutrale Wärmeversorgung der Region. mehr...

Wiesbaden: Basis für klimaneutrale Wärmeversorgung gelegt

[09.09.2025] Wiesbaden hat eine Bestands- und Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Damit legt die Stadt nach eigenen Angaben die Grundlage für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. mehr...

Baden-Württemberg: Pflicht zur Wärmeplanung ausgeweitet

[05.09.2025] Seit dem 6. August gilt in Baden-Württemberg ein novelliertes Klimaschutzgesetz. Laut KEA-BW betrifft die wichtigste Änderung die Pflicht aller Kommunen, eine Wärmeplanung vorzulegen. mehr...

enercity contracting: Übernahme von Wärmeprojekten

[04.09.2025] enercity contracting übernimmt sechs Wärmeprojekte von EAM in Norddeutschland. Die Anlagen mit 13 Megawatt Gesamtleistung versorgen künftig Kunden in Hamburg, Kiel, Lübeck und Neustadt am Rübenberge. mehr...

Bodensee: Bürgerinteresse entscheidet über Projekterfolg

[04.09.2025] Die Gesellschaft Seewärme Meersburg will mit Wärme aus dem Bodensee eine klimafreundliche Versorgung aufbauen. Entscheidend ist, dass genügend Bürger frühzeitig ihr Interesse bekunden. mehr...

Wunstorf: Gründung einer Wärmegesellschaft

[22.08.2025] In Wunstorf soll eine neue Wärmegesellschaft namens MeerWärme entstehen. Stadtwerke, Bauverein und Avacon Natur wollen damit eine klimafreundliche Wärmeversorgung für drei Stadtquartiere aufbauen. mehr...

Bremen: Wärmewände erfahren

[22.08.2025] Mit dem Fahrrad hat Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf im Rahmen ihrer Klimaschutz-Sommertour Projekte rund ums klimafreundliche Heizen besucht. Stationen waren unter anderem ein neu entwickelter Klimaturm, Beispiele für Wärmepumpen im Altbau und ein Quartier mit eigenem Sanierungslotsen. mehr...

SAENA: Veranstaltungen zur kommunalen Wärmeplanung

[21.08.2025] Die Sächsische Energieagentur SAENA unterstützt Kommunen bei der Wärmeplanung mit Schulungen und Fachtagungen. Ziel ist es, Städte und Gemeinden fit für eine klimaneutrale und sozialverträgliche Wärmeversorgung zu machen. mehr...

Jena: Umsetzbarkeit von Abwärmeprojekt bestätigt

[20.08.2025] Abwärme aus der Jenaer Kläranlage könnte künftig Unternehmen in Jena-Nord mit Heizenergie versorgen. Eine Machbarkeitsstudie bestätigt die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit des Projekts ANIKA. mehr...

Tettnang: Baubeginn eines Nahwärmenetzes

[30.07.2025] In Tettnang beginnt der Bau eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee versprechen sich davon jährlich über 4.000 Tonnen CO₂-Einsparung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen. mehr...

Saarbrücken: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[30.07.2025] Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Ziel ist eine klimafreundliche, effiziente und sozial gerechte Wärmeversorgung bis 2026. mehr...

Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden

[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...

Schleswig-Holstein: Land stellt Wärmeliniendichtekarte bereit

[22.07.2025] Schleswig-Holstein stellt ab sofort eine flächendeckende Wärmeliniendichtekarte für das gesamte Landesgebiet bereit. Kommunen erhalten damit eine solide Datengrundlage, um ihre kommunale Wärmeplanung effizienter und zielgerichteter umzusetzen. mehr...

Erkner: Zweite Großwärmepumpe angeliefert

[18.07.2025] Mit der Anlieferung der zweiten Großwärmepumpe ist das neue Heizsystem in Erkner Mitte vollständig. Ab Herbst liefert es erstmals grüne Fernwärme – mehr als die Hälfte davon aus erneuerbaren Quellen. mehr...

Hamburg: Nutzung von Abwasser

[14.07.2025] Hamburg setzt beim Klimaschutz auf Abwasser: Auf dem Klärwerk Dradenau entsteht Deutschlands größte Abwasserwärmepumpe mit 60 Megawatt Leistung. Ab 2026 soll sie bis zu 39.000 Haushalte mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen. mehr...