OberschleißheimPlanung eines Wohnquartiers

Lageplan des geplanten Quartiers in Mittenheim.
(Bildquelle: PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT)
In Mittenheim bei Oberschleißheim (Landkreis München) soll auf einem rund vier Hektar großen Grundstück ein integriertes Wohnquartier mit circa 450 Wohneinheiten und einer Kindertagesstätte entstehen. Wie die Pfalzwerke Aktiengesellschaft mitteilt, entwickelt sie das Projekt gemeinsam mit der Krämmel Unternehmensgruppe und dem Katholischen Männerfürsorgeverein München (kmfv). Die Energieversorgung des Quartiers mit Wärme und Strom solle nachhaltig über ein integriertes Quartierskonzept erfolgen, das auch die angrenzenden Bestandsimmobilien des kmfv integriert.
Zur Umsetzung der Quartiersversorgung sei zwischen den Projektpartnern und den Pfalzwerken eine Absichtserklärung abgeschlossen worden. In den nächsten Monaten werde nun insbesondere die Genehmigungs- sowie die Förderfähigkeit gemäß Bundesförderung effizienter Wärmenetze für die geplante Versorgung geprüft. Im Sommer sollen dann Versorgungsverträge abgeschlossen werden.
Als Wärmequelle komme Grundwasser zum Einsatz, das über eine Brunnenanlage gewonnen wird. In einer Übergabestation werde die Wärme auf ein kaltes Nahwärmenetz übertragen und zu den dezentralen Wärmepumpen transportiert. Das kalte Nahwärmenetz selbst diene zudem als Energiekollektor. Vor allem im Sommer sei mit einem erheblichen Wärmeertrag zu rechnen, sodass die Grundwasserbrunnen in dieser Zeit teilweise nicht genutzt werden müssen.
Das Konzept ermögliche eine passive Kühlung der Gebäude über die Fußbodenheizung – ohne zusätzlichen Energieeinsatz. Über dezentrale PV-Anlagen würde zudem ein großer Anteil des Strombedarfs des Quartiers (Wärmepumpenstrom und Haushaltsstrom) direkt im Quartier erzeugt.
Sebastian Koch, Team-Leiter Vertrieb Energiedienstleistungen bei den Pfalzwerken, erläutert: „Für das Quartier rechnen wir mit CO2-Emissionen von circa 0,33 Tonnen pro Einwohner und Jahr – inklusive Heizung und Strom. Im Vergleich zum aktuellen Bundesdurchschnitt von 2,4 Tonnen pro Jahr bedeutet dies eine Einsparung von etwa 90 Prozent. Unter Einsatz von Ökostrom kann die Anlage künftig sogar komplett CO2-frei betrieben werden.“ Hans-Martin Ehrkamp, Pfalzwerke-Projektleiter für den Anlagenbau, ergänzt: „Der Genehmigungsantrag für die Anlagen wurde bereits eingereicht. In den kommenden Monaten starten wir nun in die Entwurfsplanung der kompletten Versorgungsanlagen.“
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