Mittwoch, 17. September 2025

Bündnis BürgerenergieProsumern gehört die Zukunft

[11.04.2017] Das Bündnis Bürgerenergie hat einen Bericht zur Bürgerenergie von heute und morgen veröffentlicht. Vor allem Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften werden darin als Motor für eine dezentrale Energiewelt beschrieben.
Bürgerenergiegesellschaften sollten laut dem Bericht Bürgerenergie - heute und morgen den Weg zu Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften gehen.

Bürgerenergiegesellschaften sollten laut dem Bericht Bürgerenergie - heute und morgen den Weg zu Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften gehen.

(Bildquelle: Bündnis Bürgerenergie e.V.)

Das Bündnis Bürgerenergie hat jetzt den Bericht Bürgerenergie – heute und morgen vorgestellt. Darin wird vor allem die gemeinschaftliche Nutzung erneuerbarer Energie als tragende Säule eines zukünftigen Energiesystems thematisiert. Damit das so genannte Prosuming künftig aber richtig boomt, müssen die Bürgerenergie-Akteure ihre Stärken konsequent weiterentwickeln und die Politik regulatorische Hemmnisse abbauen, so das zentrale Ergebnis.
Wie das Bündnis Bürgerenergie mitteilt, zeigt der Bericht für 1.000 Bürgerenergieprojekte in Deutschland auf, wie sie zu Vorreitern eines gemeinschaftlichen Prosumings werden können. Dabei wird das gemeinschaftliche Prosuming als Erzeugung, Speicherung, Verbrauch und Handel sauberer Energie für Strom, Wärme und Mobilität innerhalb einer Gemeinschaft verstanden. Hierfür gelte es vor allem, die bestehenden Hürden abzubauen. René Mono, Autor des Berichts und Vorstand des Bündnisses, sagt: „Die Regulierung auf dem Energiemarkt ist derzeit noch klar zum Nachteil dezentraler Versorgung ausgelegt. Wer bereits heute Energie-Prosumer ist und seinen Bedarf etwa mit einer genossenschaftlich betriebenen PV-Anlage selbst deckt, ist hoffnungslos gegenüber den Stromkonzernen und Netzbetreibern benachteiligt.“ Dieser Zustand müsse sich ändern.
Durch die Bildung von Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften könnten die Bürger das zentralistisch angelegte Energiesystem von heute vom Kopf auf die Füße stellen, so die Einschätzung des Autors. Damit verbunden seien positive Effekte für Klima, Demokratie, lokale Ökonomie und Akzeptanz.
„Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften sind im Energiebereich zum Schutz unserer Lebensgrundlagen zwingend notwendig. Und ihr Siegeszug wird, befeuert durch die technische und gesellschaftliche Entwicklung, auch durch eine negative Regulierung nicht aufzuhalten sein“, so Mono. Noch würden Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften allerdings durch eine falsche Politik in ihrer Entwicklung massiv behindert. Mono: „Es kommt aber auch auf die Akteure der Bürgerenergie an. Denn für viele ist die Entwicklung von herkömmlichen Bürgerenergiegesellschaften hin zu Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften noch ein langer Weg.“ So gebe es noch einiges zu tun, von der Entwicklung offener Standards bis hin zur Erhöhung der Usability durch den Einsatz digitaler Anwendungen.
Der Bericht zeige aber auch, dass das, was Bürgerenergiegesellschaften heute schon erproben, zum Mainstream einer Energiewelt im Jahr 2030 werden könne. Dazu seien vier Schlüsselfaktoren von Bedeutung: Partizipation, Wirtschaftlichkeit des Direktverbrauchs, eine einfache Handhabung für die Anwender sowie der Aufbau neuer Kompetenzen. An diesen Stellschrauben müssten die Bürgerenergiegesellschaften ansetzen, um das Energiesystem im Sinne des Prosums zu prägen.





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