KonstanzRegionaler Wärmeverbund nimmt nächste Etappe

Luftaufnahme von Konstanz mit Strandbad Horn im Vordergrund.
(Bildquelle: Stadtwerke Konstanz)
Mit dem geplanten Aufbau eines regionalen Wärmeverbunds rund um die Bodensee-Therme Konstanz steht ein erster Meilenstein der kommunalen Wärmewende in der Stadt bevor. Wie die Stadt Konstanz mitteilt, hat der Gemeinderat jetzt die Weichen für die Gründung einer gemeinsamen Projektgesellschaft durch die Stadtwerke Konstanz und Iqony Energies aus Saarbrücken gestellt. Die neue Gesellschaft soll unter dem Namen Wärmeversorgung Bodensee-Therme GmbH firmieren und ihren Sitz in Konstanz haben.
Ziel ist der Aufbau eines Wärmenetzes, das zu großen Teilen mit Umweltwärme aus dem Bodensee gespeist wird. Diese Seethermie soll mittels Großwärmepumpen auf ein nutzbares Temperaturniveau angehoben und für die klimafreundliche Versorgung des umliegenden Gebiets eingesetzt werden. Die Machbarkeitsstudie zum Projekt, die mit EU- und Bundesmitteln gefördert wurde, wurde im September 2024 abgeschlossen und bestätigt die grundsätzliche Realisierbarkeit. Etwa 80 Prozent des Wärmebedarfs im Projektgebiet entfallen auf die Bodensee-Therme, die Kliniken Schmieder und das Parkstift Rosenau der KWA. Der jährliche Gesamtbedarf liegt bei rund 14 Gigawattstunden – das entspricht der Versorgung von etwa 1.000 Einfamilienhäusern mit Raumwärme und Warmwasser.
Die Stadtwerke Konstanz verfolgen mit dem Projekt ihre Strategie, in mehreren Stadtgebieten parallel Wärmeverbünde zu entwickeln. Angesichts des erheblichen Planungs- und Investitionsvolumens – insgesamt rund 550 Millionen Euro – sollen einzelne Teilprojekte über eigene Projektgesellschaften mit Partnern realisiert werden. Für den Standort Bodensee-Therme ist Iqony Energies als Kooperationspartner ausgewählt worden. Beide Seiten bringen ihre jeweiligen Kompetenzen in Planung, Bau, Betrieb und Geschäftsmodellentwicklung ein. Die Gründung der gemeinsamen Gesellschaft ist bis Ende 2025 vorgesehen, parallel wird die Genehmigungsplanung weiterentwickelt.
Der Auswahlprozess für den Partner erfolgte laut Stadtwerke-Geschäftsführer Gordon Appel in einem strukturierten Markterkundungsverfahren. Der Gemeinderat und der Aufsichtsrat der Stadtwerke waren eng eingebunden. Andreas Loh, Geschäftsführer von Iqony Energies, betont: „Die Umstellung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung zählt in den kommenden Jahren zu den größten planerischen und finanziellen Herausforderungen für Kommunen. Wir wollen diesen Prozess gemeinsam mit den Stadtwerken effizient gestalten.“
Eine bereits 2023 unterzeichnete Absichtserklärung mit mehreren Ankerkunden bildet die Grundlage für das Vorhaben. Sollte der weitere Projektverlauf positiv verlaufen, könnte der Bau des Netzes 2028 beginnen. Die Kommunikations- und Vertriebsphase mit Informationen zu Anschlussmöglichkeiten und Wärmepreisen ist für das zweite Halbjahr 2025 geplant.
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