Samstag, 13. Dezember 2025

FriedrichshafenSektorübergreifende Nahwärme

[17.02.2017] Das Friedrichshafener Quartier Heinrich-Heine-Straße wird mit Abwärme aus dem Rolls Royce-Tochterunternehmen MTU versorgt. Als Dienstleister für beide Seiten tritt das Stadtwerke am See auf. Für den Transport hat es ein 1.200 Meter langes Nahwärmenetz gebaut.
In der neuen Wärmeübergabestation wird Wärme aus dem MTU-Netz in das Nahwärmenetz des Stadtwerks am See eingespeist und von dort an die Abnehmer weitergeleitet.

In der neuen Wärmeübergabestation wird Wärme aus dem MTU-Netz in das Nahwärmenetz des Stadtwerks am See eingespeist und von dort an die Abnehmer weitergeleitet.

v.l.: Albin Berg, Infrastrukturverantwortlicher bei MTU; Paul Stampfer, Geschäftsführer SWG; Alexander-Florian Bürkle, Geschäftsführer Stadtwerk am See; Dr. Stefan Köhler, Erster Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen

(Bildquelle: STADTWERK AM SEE GmbH & Co. KG)

Das Stadtwerk am See und das Unternehmen MTU Friedrichshafen, eine Marke der Rolls-Royce Power Systems, haben heute im Friedrichshafener Norden die Energiezentrale für das Quartier Heinrich-Heine-Straße in Betrieb genommen.
Ziel ist es, Abwärme, die bei der Industrieproduktion entsteht, nutzbar zu machen. Partner, für das vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projekts sind neben dem Stadtwerk am See, Industriebetrieben und der Stadt Friedrichshafe, die Städtische Wohnbaugesellschaft (SWG). Vor einem Jahr wurde der erste Bauabschnitt des Nahwärmenetzes gestartet, jetzt werden 258 Wohnungen von SWG mit Wärme versorgt. Diese stammt aus dem Wärmenetz des benachbarten MTU-Werks.
Albin Berg, Infrastrukturverantwortlicher bei MTU, erläutert: „MTU startet dieses Projekt der Nahwärmeversorgung über ihr bereits bestehendes Wärmenetz, zu dem auch ein Blockheizkraftwerk von MTU Onsite Energy gehört. In einem zweiten Schritt werden wir auch Industrieabwärme, beispielsweise von Motorenprüfständen, einspeisen.“ Auch für SWG-Geschäftsführer Paul Stampfer handelt es sich um ein Vorzeigeprojekt: „Unsere Mieter bekommen ökologische Wärme zum günstigen Komplettpreis. Und wir als SWG ersparen uns die Kosten für neue Heizungen – und die fälligen Wartungen und Reparaturen gleich mit dazu.“
Zentraler Dienstleister für beide Seiten ist das Stadtwerk am See. Nach eigenen Angaben kauft es die Wärme von der Industrie und liefert sie an die SWG-Wohnungen und ein benachbartes Obdachlosenheim. Dazu hat das Stadtwerk ein 1.200 Meter langes Nahwärmenetz aufgebaut. „Das Projekt ist ein Ausblick in die Energiezukunft“, betont Stadtwerk-Geschäftsführer Bürkle. „Wir verbinden in diesem städtischen Quartier die ansässige Industrie mit Wärmeverbrauchern in der Nachbarschaft. Damit sparen wir rund 500 Tonnen CO2 pro Jahr ein.“ Dieser Öko-Vorteil habe das Projekt auch für eine Förderung durch die Landesregierung und die Europäische Union ausgezeichnet.
Auch der erste Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen Stefan Köhler lobt: „Industrie, Wohnungsbau, Stadtwerk und Stadt gemeinsam haben hier ein Vorzeigeprojekt von europäischer Dimension geschaffen.“ Das Projekt zeige, dass es Friedrichshafen ernst meine mit dem Klimaschutz und hierfür auch starke Partner habe. Den Fördergebern von Land und EU dankte das Stadtoberhaupt.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Schornsheim: Klimaneutrales Neubaugebiet fertiggestellt

[11.12.2025] Schornsheim hat das neue Neubaugebiet Gänsweide übernommen, das komplett auf Erdwärme setzt. MVV zufolge ist es das erste Gebiet der Verbandsgemeinde Wörrstadt, das mit einem kalten Nahwärmenetz erschlossen wurde. mehr...

Agentur für Erneuerbare Energien: Hintergrundpapier bewertet Wärmewende

[11.12.2025] Ein Hintergrundpapier der Agentur für Erneuerbare Energien zeigt deutliche Unterschiede beim Fortschritt der Wärmewende in den Bundesländern. Die Analyse beleuchtet sowohl den Ausbau erneuerbarer Wärme als auch den Stand der kommunalen Wärmeplanung. mehr...

Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim: Bürgerbeteiligung beeinflusst Fernwärmeplanung

[11.12.2025] In Ludwigsburg und Kornwestheim beeinflusst die Bürgerbeteiligung erstmals spürbar die Fernwärmeplanung. Wie die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim berichten, führt die Nachfrage der Anwohner direkt zu vorgezogenen Ausbauschritten. mehr...

naturstrom: Zuschlag für Wärmeplanung erhalten

[10.12.2025] naturstrom und EnergyEffizienz haben erstmals gemeinsam den Zuschlag für eine kommunale Wärmeplanung erhalten. Die beiden Unternehmen sollen die Wärmeplanung für die Kommunale Allianz Aurach-Zenn in Nordbayern erarbeiten. mehr...

Wärmewende Akademie: Positive Bilanz nach einem Jahr

[10.12.2025] Die Mannheimer Wärmewende Akademie zieht ein Jahr nach ihrer Eröffnung eine positive Bilanz: Über 90 Handwerksbetriebe haben ihre Schulungen durchlaufen und unterstützen die Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme. mehr...

Neutraubling: Biomasseheizwerk ans Wärmenetz gegangen

[08.12.2025] REWAG hat in Neutraubling jetzt ein Biomasseheizwerk offiziell in Betrieb genommen. Die Anlage soll das Wärmenetz stabilisieren und ein weiterer Schritt zur Dekarbonisierung sein. mehr...

Deutsche Telekom: Abwärme für Berliner Wohnkomplex

[04.12.2025] Ein denkmalgeschützter Wohnkomplex in Berlin-Schöneberg wird künftig zu großen Teilen mit Abwärme aus einem Telekom-Rechenzentrum beheizt. Das geplante System soll rund zwei Drittel des Wärmebedarfs der 500 Wohnungen abdecken, ohne die Mieter finanziell zusätzlich zu belasten. mehr...

Wuppertal: Online-Beteiligung zur Wärmeplanung gestartet

[04.12.2025] Wuppertal bittet die Bevölkerung erneut um Hinweise zur kommunalen Wärmeplanung und öffnet dafür eine zweite Online-Beteiligung. Bis zum 12. Dezember können Bürgerinnen und Bürger laut wer denkt was Vorschläge zur klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 einreichen. mehr...

Heidelberg: 86 Millionen Euro Förderung vom Bund

[03.12.2025] Heidelberg erhält für drei zentrale Projekte der Wärmewende 86 Millionen Euro Fördermittel des Bundes. mehr...

Kommunale Wärmeplanung: Vorläufige Ergebnisse mehrerer Städte

[27.11.2025] Mehrere deutsche Städte legen erste oder vorläufige Ergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung vor und öffnen die Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger. Die Zwischenstände aus Leverkusen, Kaiserslautern und Hamburg zeigen, wo Netzausbau, Sanierungen und erneuerbare Quellen künftig ansetzen könnten. mehr...

Konstanz: Gründung von Wärmeverbund

[27.11.2025] Die Stadtwerke Konstanz gründen gemeinsam mit Solarcomplex eine Gesellschaft für den Aufbau eines regenerativen Wärmeverbunds im neuen Stadtteil Hafner. Der Entscheidung des Gemeinderats zufolge soll Wärmeversorgung Hafner Wärmepumpen und eine eigene Photovoltaikanlage bündeln. mehr...

IÖW: Projekt zu Nahwärmenetzen in kleinen Kommunen

[26.11.2025] Ein Projekt des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt, wie kleine Kommunen Nahwärmenetze auch ohne eigenes Stadtwerk umsetzen können. Dem IÖW zufolge sind eine gesicherte Nachfrage vor Ort und ein tragfähiges Betreibermodell die Schlüssel zum Erfolg. mehr...

dena: Kommunenbefragung zur Wärmeplanung

[25.11.2025] Viele Kommunen kommen bei der kommunalen Wärmeplanung schneller voran als im Vorjahr. Laut dena zeigt die jüngste KWW-Kommunenbefragung, dass gründliche Vorbereitung der entscheidende Faktor für reibungslosere Abläufe ist. mehr...

NRW.Energy4Climate: Materialien zu kommunaler Wärmeplanung veröffentlicht

[25.11.2025] NRW.Energy4Climate veröffentlicht neue Materialien zur Unterstützung der kommunalen Wärmeplanung in Nordrhein-Westfalen. Die Publikationen reichen von Wirtschaftlichkeitsleitfäden über Musterleistungsverzeichnisse für tiefe Geothermie bis hin zu einer Broschüre über Betreibermodelle für Abwasserwärme. mehr...

Böblingen: Stadtwerk setzt bei Wärmeplanung auf Planungssoftware

[18.11.2025] Die Stadtwerke Böblingen nutzen künftig die KI-gestützte Planungssoftware berta & rudi, um die Wärmewende im Landkreis präziser zu planen. Das Tool soll helfen, Bedarfe besser vorherzusagen und Versorgungskonzepte belastbar zu vergleichen. mehr...