AnalyseSolaranlagen auf öffentlichen Dächern

PV-Anlage auf dem Rathaus in Stuttgart.
(Bildquelle: Stadtwerke Stuttgart / Leif Piechowski)
Photovoltaikanlagen gewinnen in Deutschland immer mehr an Bedeutung, vor allem im Hinblick auf die Energiewende und den Weg zur Klimaneutralität. Doch während viele Privatpersonen, Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe verstärkt auf Solarenergie setzen, ist die Nutzung von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden noch stark ausbaufähig. Eine Analyse von Viessmann Climate Solutions zeigt, dass nur 1,1 Prozent der Solaranlagen in Deutschland auf öffentlichen Gebäuden installiert sind.
Im Rahmen der Studie wurden nach Angaben von Viessmann rund 3,9 Millionen Solaranlagen aus dem Marktstammdatenregister ausgewertet, darunter mehr als 41.000 Anlagen auf öffentlichen Gebäuden. Ziel der Analyse war es, die Nutzung von Photovoltaik auf kommunalen Gebäuden zu erfassen und Städte zu identifizieren, die bereits überdurchschnittlich von Solarenergie profitieren.
Kleve in Nordrhein-Westfalen gehört zu den Städten, die sich durch eine starke Nutzung der Solarenergie auf öffentlichen Gebäuden auszeichnen. Mit 4,7 Prozent aller Solaranlagen auf kommunalen Dächern nimmt die Stadt eine Vorreiterrolle ein, gefolgt von den baden-württembergischen Städten Böblingen (4,0 Prozent) und Tübingen (3,5 Prozent). Auch die hessische Universitätsstadt Marburg glänzt mit einem Anteil von 3,4 Prozent. Hier finden sich Solaranlagen auf Schulen, Kindergärten und sogar auf dem Tribünendach eines Stadions, was zeigt, wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten sind. In diesen Städten werden nicht nur Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden installiert, sondern es wird auch ein Beispiel für andere Städte geschaffen, wie das Potenzial öffentlicher Dachflächen optimal genutzt werden kann.
Aufholbedarf in vielen Städten
Im Gegensatz zu den Spitzenreitern gibt es aber auch Städte, in denen der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden kaum vorangeschritten ist. So liegen Städte wie Bergisch Gladbach und Grevenbroich mit nur 0,2 Prozent am unteren Ende des Rankings. Auch in Nordhorn und Städten wie Marl, Pulheim und Frechen ist der Anteil der Solarenergie auf öffentlichen Gebäuden mit 0,3 Prozent verschwindend gering.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen fehlen in einigen Städten noch die finanziellen Mittel, um Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden zu installieren. Zum anderen hemmen bürokratische Hürden und fehlende Fachkräfte den Ausbau.
Großstädte mit wachsendem Solarpotenzial
Bei den Großstädten, also Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern, sticht Offenbach mit einem Anteil von 4,6 Prozent hervor. Auch Hanau zeigt mit 3,1 Prozent, dass Großstädte zunehmend das Potenzial öffentlicher Dächer für die Solarenergie nutzen. Bremerhaven und Stuttgart folgen mit jeweils 2,9 Prozent. In Erlangen, einer Stadt mit besonders vielen Sonnenstunden, liegt der Anteil bei 2,6 Prozent. Dennoch gibt es in vielen Großstädten wie Mönchengladbach, Neuss und Lübeck noch erhebliches Potenzial, den Anteil von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden zu erhöhen, denn hier liegt der Wert bei nur 0,5 Prozent.
Fazit der Analyse
Die Analyse zeigt, dass in vielen deutschen Städten noch erhebliche Potenziale für den Ausbau der Solarenergienutzung auf öffentlichen Gebäuden bestehen. Städte wie Kleve und Offenbach gehen hier mit gutem Beispiel voran, aber in vielen Kommunen besteht noch erheblicher Nachholbedarf. Die Umsetzung der Energiewende und der Weg zur Klimaneutralität können nur gelingen, wenn öffentliche Gebäude verstärkt in die solare Energiegewinnung einbezogen werden.
Die Herausforderungen liegen vor allem in der Finanzierung, der Verfügbarkeit von Fachpersonal und dem Abbau bürokratischer Hürden. Dennoch bietet der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden nicht nur ökologische Vorteile, sondern kann auch wirtschaftliche Impulse setzen und die Akzeptanz erneuerbarer Energien vor Ort fördern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Nutzung der Solarenergie in den nächsten Jahren entwickeln wird und welche Städte ihre Vorreiterrolle weiter ausbauen können.
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