Donnerstag, 18. Dezember 2025

StudieSpitzenkappung spart Netzausbau

[16.03.2016] Eine Studie im Auftrag von Mitnetz Strom belegt, dass durch die Spitzenkappung von Wind- und Photovoltaikanlagen weniger Netzausbau notwendig ist. Deshalb spricht sich die Netzgesellschaft für eine Aufnahme der Kappung von Einspeisespitzen in den Gesetzesentwurf zur Weiterentwicklung des Strommarktes aus.

Wenn die Sonne brennt oder der Wind kräftig bläst, dann kann eine Abregelung von Erneuerbare-Energien-Anlagen beim Netzausbau sparen. Eine Kappung der Einspeisespitzen wirkt sich außerdem dämpfend auf die Netzentgelte aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von E-Bridge-Consulting im Auftrag des enviaM-Netzbetreibers Mitnetz Strom. Die Netzgesellschaft und das Beratungsunternehmen halten allerdings dazu an, eine solche Spitzenkappung nur dort einzusetzen, wo sie auch wirtschaftlich sinnvoll ist. So stünden sinkende Kosten für den Netzausbau höheren Kosten der Netzbetreiber für die Betriebsführung gegenüber. Zu Buche schlage vor allem die Entschädigung der Anlagenbetreiber für die abgeregelte Energie. Hinzu kämen der Mehraufwand für die Anbindung der Anlagen an das Telekommunikationsnetz und unternehmensinterne Prozesse. Laut den Unternehmen rechnet sich eine Spitzenkappung vor allem in solchen Netzgebieten, in denen sich Wind- und Solarenergie gemäßigt entwickeln. In Gebieten, in denen diese sehr schnell wachsen, wirke sie sich dagegen kaum aus. Hier sei ein Netzausbau zwingend notwendig, heißt es in den Studienergebnissen. So hatte die Untersuchung separat ein Mittelspannungsnetz mit gemäßigtem Ausbau und ein Hochspannungsnetz mit einem sehr schnellen Ausbau der Wind- und Solarenergie untersucht. Während im Hochspannungsnetz keine Kostenersparnisse durch Spitzenkappung möglich waren, sanken die Kosten im Mittelspannungsnetz um 63 Prozent. Hält man hier die Entschädigungen der Anlagenbetreiber für die abgeregelte Energie und andere Aufwendungen dagegen, beliefen sich die Einsparungen immer noch auf 18 Prozent. Die Unternehmen weisen darauf hin, dass Netzbetreiber bislang gezwungen sind, die Stromnetze so zu errichten, dass sie für die maximale Einspeiseleistung von Windenergie- und Photovoltaikanlagen ausgelegt sind. Witterungsbedingt werde dieser Zustand jedoch nur an wenigen Stunden im Jahr erreicht. Deshalb begrüßt Mitnetz Strom die im Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung des Strommarkts vorgeschlagene Spitzenkappung um bis zu drei Prozent der Jahresenergie: „Aus Sicht von Mitnetz Strom sollte die Spitzenkappung vom Gesetzgeber umgesetzt werden. Sie ist ein weiteres Mittel, um den Netzausbau zu begrenzen“, erklärt Adolf Schweer, technischer Geschäftsführer von Mitnetz Strom. Dabei sollte der bürokratische Aufwand so gering wie möglich gehalten werden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Netze | Smart Grid

Hamburger Energienetze: eRound bündelt drei digitale Lösungen

[05.12.2025] Die Hamburger Energienetze bündeln unter der Marke eRound drei digitale Lösungen für Lade-Infrastruktur, Verteilnetze und Smart-City-Anwendungen. Ziel ist eine effizientere Steuerung der Energiewende und ein transparenter Blick auf den Zustand kritischer Infrastruktur. mehr...

TransnetBW: Gesetz zur Strompreis-Senkung verabschiedet

[04.12.2025] Ein staatlicher Zuschuss von 6,5 Milliarden Euro soll 2026 die Netzentgelte und damit die Strompreise für Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar dämpfen. Bundestag und Bundesrat haben das entsprechende Gesetz verabschiedet. mehr...

Niederviehbach: Zweite Einspeisesteckdose gestartet

[02.12.2025] In Niederviehbach ist das zweite bayerische Pilotprojekt zur sogenannten Einspeisesteckdose gestartet. Damit soll laut Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger der Netzausbau schneller, effizienter und planbarer werden. mehr...

Schleswig-Holstein: Strategiepapier für mehr Netz-Flexibilität

[28.11.2025] Ein neues Strategiepapier soll mehr Flexibilität beim Netzanschluss schaffen und Engpässe bei der Energiewende vermeiden. Nach Angaben des schleswig-holsteinischen Energiewendeministeriums sollen dafür Vergaberegeln, Anschlussverfahren und die Nutzung bestehender Netzpunkte grundlegend überarbeitet werden. mehr...

Hamburg: Projekt zur Netzsteuerung gestartet

[24.11.2025] In Hamburg startet das Leitprojekt FARFALLE, das eine präzisere und fairere Netzsteuerung nach §14a EnWG ermöglichen soll. Die Partner entwickeln dafür ein Verfahren, das steuerbare Verbrauchseinrichtungen gezielt statt pauschal drosselt und so Engpässe effizienter beseitigt. mehr...

interview

Langmatz: Plastik schlägt Beton

[17.11.2025] Warum Kabelschächte aus Kunststoff langfristig die bessere Wahl sind und welche Vorteile sich daraus für Tiefbauunternehmen, Netzbetreiber und Kommunen ergeben, erklärt Dieter Mitterer, einer der beiden Geschäftsführer von Langmatz, im Interview. mehr...

TransnetBW: Forschungsprojekt zur digitalen Vernetzung gestartet

[13.11.2025] Mit DataFleX startet unter der Leitung von Tennet Germany ein neues Forschungsprojekt zur digitalen Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr. Ziel ist es, dezentrale Energieflexibilitäten erstmals sektorenübergreifend nutzbar zu machen und damit Netzstabilität, Klimaschutz und Bezahlbarkeit zu sichern. mehr...

50Hertz: Neue Netzanschlüsse geplant

[12.11.2025] Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat Netzanschlüsse für Projekte mit einer Gesamtleistung von fast 30 Gigawatt zugesagt – ein Rekord in der Unternehmensgeschichte. Neben Wind- und Solarparks sollen auch Großbatterien, Elektrolyseure und Rechenzentren ans Netz gehen. mehr...

Bundesnetzagentur: Letzter Abschnitt von Ultranet genehmigt

[06.11.2025] Die Bundesnetzagentur hat die Stromleitung Ultranet in ihrem letzten Abschnitt genehmigt. Damit ist der Verlauf der rund 342 Kilometer langen Gleichstromtrasse zwischen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg vollständig festgelegt und der Weg zur geplanten Inbetriebnahme Ende 2026 frei. mehr...

BDEW: Kritik an Anreizregulierung NEST

[31.10.2025] Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Anpassungen bei der neuen Anreizregulierung NEST informiert. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt einzelne Änderungen, hält sie insgesamt aber für unzureichend, um dringend nötige Investitionen in die Energienetze zu sichern. mehr...

Balzhausen: Erste Einspeisesteckdose Deutschlands in Betrieb gegangen

[23.10.2025] In Balzhausen im bayerisch-schwäbischen Landkreis Günzburg ist Deutschlands erste Einspeisesteckdose in Betrieb gegangen. Das von LEW Verteilnetz und Bayernwerk Netz entwickelte Konzept soll Erneuerbare-Energien-Anlagen schneller, günstiger und planbarer ans Netz bringen. mehr...

bericht

Datenplattform: Analoger Strom in digitalen Netzen

[13.10.2025] Mit seiner Smart Energy Platform unterstützt der Hersteller GISA Stadtwerke bei der Digitalisierung der Niederspannung. Das Unternehmen setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern und auf offene, skalierbare Lösungen. mehr...

Stadtwerke Völklingen: Neue Trafostation in Betrieb genommen

[13.10.2025] In Völklingen-Ludweiler ist eine neue Trafostation in Betrieb gegangen. Die Anlage „Zum Heidenhübel“ stärkt laut Stadtwerke Völklingen Netz die lokale Stromversorgung und verbessert die Einspeisung von Energie aus Photovoltaikanlagen. mehr...

Mitnetz Strom: Investitionen in Westsachsen

[30.09.2025] Mitnetz Strom investiert 2025 in Westsachsen 565 Millionen Euro in Ausbau, Modernisierung und Digitalisierung des Stromnetzes. Ziel ist eine sichere Energieversorgung und die Integration wachsender Einspeisungen aus erneuerbaren Energien. mehr...

SuedOstLink: Richtfest für Station in der Hohen Börde

[30.09.2025] In der Hohen Börde bei Magdeburg wurde jetzt das Richtfest für eine zentrale Station des SuedOstLinks gefeiert. Die Anlage soll künftig Leitungen bündeln, Kabelübergänge sichern und den Betrieb überwachen. mehr...