Freitag, 1. August 2025

StudieSpitzenkappung spart Netzausbau

[16.03.2016] Eine Studie im Auftrag von Mitnetz Strom belegt, dass durch die Spitzenkappung von Wind- und Photovoltaikanlagen weniger Netzausbau notwendig ist. Deshalb spricht sich die Netzgesellschaft für eine Aufnahme der Kappung von Einspeisespitzen in den Gesetzesentwurf zur Weiterentwicklung des Strommarktes aus.

Wenn die Sonne brennt oder der Wind kräftig bläst, dann kann eine Abregelung von Erneuerbare-Energien-Anlagen beim Netzausbau sparen. Eine Kappung der Einspeisespitzen wirkt sich außerdem dämpfend auf die Netzentgelte aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von E-Bridge-Consulting im Auftrag des enviaM-Netzbetreibers Mitnetz Strom. Die Netzgesellschaft und das Beratungsunternehmen halten allerdings dazu an, eine solche Spitzenkappung nur dort einzusetzen, wo sie auch wirtschaftlich sinnvoll ist. So stünden sinkende Kosten für den Netzausbau höheren Kosten der Netzbetreiber für die Betriebsführung gegenüber. Zu Buche schlage vor allem die Entschädigung der Anlagenbetreiber für die abgeregelte Energie. Hinzu kämen der Mehraufwand für die Anbindung der Anlagen an das Telekommunikationsnetz und unternehmensinterne Prozesse. Laut den Unternehmen rechnet sich eine Spitzenkappung vor allem in solchen Netzgebieten, in denen sich Wind- und Solarenergie gemäßigt entwickeln. In Gebieten, in denen diese sehr schnell wachsen, wirke sie sich dagegen kaum aus. Hier sei ein Netzausbau zwingend notwendig, heißt es in den Studienergebnissen. So hatte die Untersuchung separat ein Mittelspannungsnetz mit gemäßigtem Ausbau und ein Hochspannungsnetz mit einem sehr schnellen Ausbau der Wind- und Solarenergie untersucht. Während im Hochspannungsnetz keine Kostenersparnisse durch Spitzenkappung möglich waren, sanken die Kosten im Mittelspannungsnetz um 63 Prozent. Hält man hier die Entschädigungen der Anlagenbetreiber für die abgeregelte Energie und andere Aufwendungen dagegen, beliefen sich die Einsparungen immer noch auf 18 Prozent. Die Unternehmen weisen darauf hin, dass Netzbetreiber bislang gezwungen sind, die Stromnetze so zu errichten, dass sie für die maximale Einspeiseleistung von Windenergie- und Photovoltaikanlagen ausgelegt sind. Witterungsbedingt werde dieser Zustand jedoch nur an wenigen Stunden im Jahr erreicht. Deshalb begrüßt Mitnetz Strom die im Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung des Strommarkts vorgeschlagene Spitzenkappung um bis zu drei Prozent der Jahresenergie: „Aus Sicht von Mitnetz Strom sollte die Spitzenkappung vom Gesetzgeber umgesetzt werden. Sie ist ein weiteres Mittel, um den Netzausbau zu begrenzen“, erklärt Adolf Schweer, technischer Geschäftsführer von Mitnetz Strom. Dabei sollte der bürokratische Aufwand so gering wie möglich gehalten werden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Netze | Smart Grid

IZES: Studie zu EEGe erschienen

[01.08.2025] Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEGe) könnten künftig eine Schlüsselrolle bei der lokalen Energiewende und Netzstabilisierung übernehmen. Eine aktuelle Studie zeigt, wie geeignete Tarifmodelle, intelligente Messsysteme und lokale Kooperationen helfen können, die Potenziale dieser Gemeinschaften systemdienlich zu erschließen. mehr...

Bundesnetzagentur: Letzter Abschnitt von SuedOstLink genehmigt

[31.07.2025] Die Bundesnetzagentur hat den letzten Abschnitt des SuedOstLink genehmigt. Damit kann die gesamte 543 Kilometer lange Stromtrasse von Sachsen-Anhalt bis Bayern nun gebaut werden. mehr...

E.ON: Schlüsselrolle für Ortsnetzstationen

[30.07.2025] Mitte Juli hat E.ON die zehntausendste digitale Ortsnetzstation in Deutschland installiert. Die Stationen sollen dabei helfen, erneuerbare Energien besser ins Netz zu integrieren. Der Konzern plant, monatlich bis zu 500 weitere Anlagen zu errichten. mehr...

Netzbetreiber: Die drei von der Leitstelle

[25.07.2025] Die Unternehmen Harz Energie Netz, OsthessenNetz und WEMAG Netz entwickeln ein gemeinsames System zur Netzführung. Dieses soll den steigenden Anforderungen an Strom- und Gasnetze besser gerecht werden. Auch ein gemeinsamer Betrieb ist geplant. mehr...

Bundesnetzagentur: Neue Regeln für Energienetze

[25.07.2025] Die Bundesnetzagentur will die Regeln für Strom- und Gasnetze ändern. Damit reagiert die Behörde auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Ein wissenschaftliches Gremium hält die Vorschläge für sinnvoll, sieht aber auch Diskussionsbedarf. mehr...

Schleswig-Holstein: Ostküstenleitung vollständig genehmigt

[23.07.2025] Die Ostküstenleitung ist vollständig genehmigt: Das Amt für Planfeststellung Energie hat den letzten Bauabschnitt der 380-kV-Leitung zwischen Ratekau und Göhl freigegeben. Damit rückt der Netzausbau für die Energiewende an der Ostseeküste entscheidend voran. mehr...

Dell: Lösung für Netzstabilität

[21.07.2025] Dell Technologies verweist auf die wachsende Bedeutung von Edge Intelligence für das Stromnetz. Nach Ansicht des Unternehmens kann sie lokale Energiesysteme in Echtzeit steuern und damit zur Stabilität im Netz beitragen. mehr...

Stadtwerke Völklingen Netz: Trafostation ans Netz genommen

[15.07.2025] Die Stadtwerke Völklingen Netz haben in Lauterbach die Trafostation „Am Weinbrunnen“ ans Netz genommen und damit ihr Niederspannungsnetz gezielt verstärkt. Das Projekt soll die Versorgungssicherheit im gesamten Stadtgebiet erhöhen. mehr...

SuedLink: Trassenverlauf durch Nordhessen steht fest

[15.07.2025] Die Bundesnetzagentur hat den nächsten Abschnitt des Projekts SuedLink genehmigt. Damit ist der genaue Verlauf der Stromleitung zwischen Niedersachsen und Thüringen nun auch geklärt. Der rund 65 Kilometer lange Abschnitt verläuft größtenteils unterirdisch und in Gleichstromtechnik durch Nordhessen. mehr...

KRITIS: Staat prüft IT-Komponenten

[26.06.2025] Die Bundesnetzagentur hat festgelegt, welche IT-Funktionen in Energienetzen besonders geschützt werden müssen. Damit soll verhindert werden, dass kritische Technik aus unsicheren Quellen stammt. mehr...

Digitalisierung: Steuerung im Stromnetz live demonstriert

[04.06.2025] Auf einer Fachveranstaltung haben die Unternehmen Smight und advalju gezeigt, wie sich Verbraucher im Verteilnetz gesetzeskonform und sicher steuern lassen. Die Demonstration basiert auf vorhandener Technik und aktuellen Standards. mehr...

Mitnetz Strom: Engpassmanagement-Lösung entwickelt

[04.06.2025] Mitnetz Strom entwickelt eine neue Lösung für kleinere Stadtwerke, um Engpässe im Niederspannungsnetz frühzeitig zu erkennen und gezielt zu steuern. Mithilfe Künstlicher Intelligenz sollen Netzüberwachung und -prognose, Zustandsschätzung und Engpassmanagement künftig automatisiert möglich sein. mehr...

evm: Übernahme von Stromnetzen

[26.05.2025] Die evm-Gruppe übernimmt zum 1. Januar 2026 die Stromnetze in Mayen sowie in sieben Kommunen entlang der Rheinschiene. Damit vergrößert sich das Versorgungsgebiet des Netzbetreibers um mehr als 20 Prozent. mehr...

Lichtenau: N-ERGIE übernimmt Stromnetz

[14.05.2025] N‑ERGIE übernimmt ab Januar 2026 das Stromnetz der Gemeinde Lichtenau. Die Gemeindewerke bleiben für Stromvertrieb und Wasserversorgung zuständig, geben den Netzbetrieb aber ab. mehr...

50Hertz: Drei unterirdische Höchstspannungsleitungen für Berlin

[13.05.2025] Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat Pläne für drei neue Höchstspannungsleitungen unter Berlin vorgestellt. Die unterirdisch verlaufenden Trassen sollen die Stromversorgung der Hauptstadt langfristig sichern und auf den steigenden Energiebedarf reagieren. mehr...