Billing-PlattformStandard für den Energiemarkt

powercloud bietet einen Standard für den Energiemarkt.
(Bildquelle: powercloud)
Als das Unternehmen powercloud im Juni 2012 startete, ging es zunächst um Vertriebsprozesse und das Produkt-Management von Energieversorgungsunternehmen (EVU). Ziel war es, bessere Tarife mit optimierten Wechselboni in den Markt zu bringen. In Kundengesprächen wurde deutlich, dass gerade die Rechnungsabwicklung der immer komplexer werdenden Produkte ein großes Problem darstellt – sie war seinerzeit nicht nur zu sperrig, sondern auch zu teuer. Diese Erkenntnis führte zum Startschuss für die powercloud als cloudbasierte Billing-Plattform.
Gemeinsam mit den Kunden entwickelte powercloud eine Cloud-Plattform rund um Marktkommunikation, Abrechnung und Buchhaltung. Heraus kam eine offene Lösung. Der erste große Versorger setzte ab dem Jahr 2016 bei einem Pilotprojekt für eine Ökostrom-Marke auf powercloud. Von da an entschieden sich immer mehr große und kleine Energieversorgungsunternehmen für die Plattform-Lösung. Mittlerweile nutzen rund 200 Kunden die powercloud und den powerApp Store. Das macht powercloud zum Marktführer in Deutschland. Zuletzt konnte das Unternehmen die Verantwortlichen der Thüga-Abrechnungsplattform (TAP) von sich überzeugen: Inmitten seiner Partner Accenture, BTC und Klafka & Hinz fungiert powercloud als Herzstück. Die Lösung führt momentan das zukünftige Front und Back End für insgesamt 38 Stadtwerke mit rund 15,5 Millionen Zählpunkten zusammen, die sich unter dem Dach der TAP versammeln. Seit dem Jahr 2021 konzentriert sich die unternehmerische Strategie von powercloud auf Stadtwerke, denn regional verankerte Versorger bilden das Rückgrat der deutschen Energiewirtschaft. Zugleich haben sie große Chancen, sich mit ihren differenzierten Produktportfolios im zukünftigen Energiemarkt zu behaupten.
Teil der Energiewirtschaft
Seit dem Tag seiner Gründung hat sich das Unternehmen powercloud als Teil der Energiewirtschaft verstanden. In diesem Sektor konnte es eine Vielzahl an Branchenexperten vereinigen. Seinen Partnern und Kunden ermöglichte es das Unternehmen, die für sie passende Plattform in Zusammenarbeit zu entwickeln. Hierbei stehen Geschwindigkeit, Standardisierung und Flexibilität im Vordergrund, wodurch die Kunden von powercloud Kostenführerschaft in den IT-Prozessen übernehmen können. Der hohe Stellenwert des Themas Standardisierung macht sich darin bemerkbar, dass es von powercloud nur eine, stets aktuelle Version gibt – mit mehreren Updates pro Monat. Diese wird allen Kunden unterbrechungsfrei und ohne deren Zutun eingespielt, sodass quasi über Nacht neue Funktionen freigeschaltet werden. Hierzu gehören Kernthemen wie die bisher sehr zeitaufwendigen Formatanpassungen oder, besonders aktuell, die Strom- und Gaspreisbremse. Die Prozesse in powercloud laufen wiederum standardisiert und automatisiert ab, vom fristgerechten Austausch der Nachrichten mit Marktpartnern bis zur Etablierung eines Customer Lifecycle inklusive Auftragserstellung, Lieferbeginn und -ende sowie Schlussrechnung.
Seit dem Jahr 2020 gibt es außerdem den powerApp Store. Ähnlich wie bei Smartphone Appstores finden die Kunden dort einsatzbereite Erweiterungen für die powercloud von Drittanbietern. Das Angebot reicht von KI-basierten Vorhersagemodellen für den Energieverbrauch bis zum Management von Ladestationen. Branchenpartner, Start-ups, Fintechs und globale Technologieunternehmen transferieren ihr Know-how in powerApps. Bei seinen Versorgern konnte powercloud ein Cost to Serve von unter zehn Euro erreichen. Allerdings gilt dies noch nicht im Stadtwerke-Umfeld. Trotzdem handelt es sich hierbei um eine große Einsparung, wenn man bedenkt, dass alte Legacy-Lösungen 25 bis 80 Euro veranschlagen.
Herausforderung Energiewende
Die Energiewende versetzt Stadtwerke in eine schwierige Ausgangslage. Neben der Versorgungssicherheit, die auch zukünftig oberste Priorität haben wird, erwartet der Kunde moderne und immer wieder neue Angebote. So rücken derzeit etwa bei vielen EVUs das Bündeln von Energieverträgen oder die Zusammenführung von klassischen Energieangeboten mit Wallboxen, E-Rollern und Co. in den Fokus. Auch flexible Tarife werden an Bedeutung gewinnen. Themen, die powercloud gemeinsam mit seinen power-AppStore-Partnern out of the box bereitstellt. Mit wenigen Klicks lässt sich vollautomatisiert ein abrechnungsfähiges Produkt entwerfen und ad hoc am Markt platzieren. Ohne monatelange IT-Projekte, die sich aufgrund von Ressourcenengpässen und den sich immer schneller ändernden Marktgegebenheiten ohnehin stets verschieben.
Aktuell arbeitet powercloud daran, seine Plattform um Funktionen speziell für die spezifischen Anforderungen von Stadtwerken und regionalen Vollversorgern zu erweitern. Zukünftig lassen sich zum Beispiel auch Bündelprodukte für kommunale Kunden oder die Wohnungswirtschaft per powercloud abrechnen, marktkonforme Messkonzepte bei Mieterstrom realisieren oder komplexe Billing-Prozesse beim Thema „Wasser und Wärme“ realisieren. Letzteres betrifft die Abrechnung von Fernwärme, Contracting-Anlagen mit individuellen Preisgleitklauseln und Nahwärmenetze. Außerdem kann powercloud nach der jüngsten Funktionserweiterung alle gängigen RLM-Abrechnungsanforderungen abbilden.
IT-Campus in Achern
Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wird der Anbieter im Jahr 2023 einen achtstelligen Betrag investieren, um die powercloud-Plattform weiterzuentwickeln. Am Gründungsstandort in der baden-württembergischen Stadt Achern entsteht gerade ein IT-Campus, der rund 350 IT- und Software-Experten als Wohn- und Arbeitsquartier dienen soll. Mithilfe des Campus will powercloud Talente gewinnen, die das Unternehmen bisher nicht erreicht hat, so etwa Toptalente aus dem Ausland. Das Unternehmensziel bleibt unverändert: einen einheitlichen Standard im Markt etablieren. Dazu bietet powercloud zukünftig neben seiner Cloud für die Marktrolle Lieferant auch eine modulare Cloud-Lösung für den Messstellen- und den Netzbetrieb an.
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Januar/Februar 2023 von stadt+werk erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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