Dienstag, 11. November 2025

Baden-WürttembergStudie zeigt Wasserstoff-Bedarf

[29.04.2022] Die Nutzungs- und Erzeugungspotenziale von Wasserstoff in Baden-Württemberg bis 2035 sind Gegenstand einer aktuellen Studie der Plattform H2BW und der Landesagentur e-mobil BW.
Sibylle Hepting-Hug

Sibylle Hepting-Hug, Fachabteilungsleiterin Landesumweltministerium, und Franz Loogen von e-mobil BW stellten die Studie in Stuttgart vor.

(Bildquelle: e-mobil BW)

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Energieversorgung wird Wasserstoff als Energieträger eine zentrale Rolle spielen. Es ist daher entscheidend zu wissen, wie hoch der Wasserstoff-Bedarf in Baden-Württemberg sein wird. Eine neue Studie der Plattform H2BW und der Landesagentur e-mobil BW geht dazu einen ersten wichtigen Schritt. „Die Studie zeigt auf, wo Potenziale für Baden-Württemberg liegen und welche Herausforderungen es im Land zu bewältigen gibt“, sagt Andre Baumann, Staatssekretär für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, anlässlich der Studienvorstellung in Stuttgart. Die neue Studie der Plattform H2BW, die durch die Landes- und Innovationsagentur e-mobil BW koordiniert wird, analysiert, wie hoch der Wasserstoff-Bedarf (H2) und wie groß das Wasserstoff-Erzeugungspotenzial in Baden-Württemberg sind. Die Studienergebnisse zeigen: Im Jahr 2035 werden 16,6 Terrawattstunden, also rund 550.000 Tonnen Wasserstoff, im Land benötigt. Denn aus heutiger Sicht hat Wasserstoff neben Strom das Potenzial zur Dekarbonisierung des Energiesystems beizutragen. Dies gilt insbesondere für energieintensive Branchen, wie die chemische Industrie, den Wärmesektor oder den Schwerlastverkehr.
„Als Innovationsagentur des Landes setzen wir uns dafür ein, die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in den verschiedenen Sektoren voranzutreiben“, sagte Franz Loogen, Geschäftsführer der e-mobil BW. „Im Cluster Brennstoffzelle BW initiieren wir gemeinsam mit Industrie und Forschung Projekte, um diesen Technologien, etwa in der Mobilität, zur Marktreife zu verhelfen.“ Aktuell und bis 2025 sind die Kosten für regenerativ hergestellten Wasserstoff nicht konkurrenzfähig zu denen fossiler Kraftstoffe. Diese können auf lange Sicht jedoch sinken. Im günstigen Fall erreichen die Produktionskosten für grünen Wasserstoff 2,55 Euro pro Kilogramm im Jahr 2035. Aus diesem Grund empfiehlt die Studie, schon jetzt die Rahmenbedingungen zur Nutzung von Wasserstoff in der Grundstoffchemie und der Energieversorgung zu schaffen. Auch entsprechende investitionsfördernde Maßnahmen sollten implementiert werden. Das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 (2040 in Baden-Württemberg) führt zu einem deutlichen Anstieg des Strombedarfs. Dieser entsteht durch stromintensive Anwendungen, wie batterieelektrische Fahrzeuge oder Wärmepumpen. Die Studie berechnet für Baden-Württemberg bis 2035 einen Anstieg um circa 16 Prozent, bis 2045 um mehr als 44 Prozent.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wasserstoff

Bundesrechnungshof: Wasserstoffstrategie gefährdet

[05.11.2025] Der Bundesrechnungshof sieht die Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie weit hinter den Zielen zurück und warnt vor massiven Risiken für Energiewende, Industriestandort und Bundesfinanzen. Trotz Milliardenförderung drohen Preisprobleme, Infrastrukturfehler und zusätzliche Emissionen. mehr...

Voerde: RWE plant wasserstofffähiges Gaskraftwerk

[29.10.2025] RWE will am ehemaligen Kraftwerksstandort in Voerde ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk mit 850 Megawatt Leistung errichten. Das Projekt soll zur Versorgungssicherheit beitragen und Voerde als Energieerzeugungsstandort erhalten. mehr...

Hamburger Energienetze: Südlicher Abschnitt von HH-WIN genehmigt

[29.10.2025] Die Hamburger Energienetze haben die Genehmigung für den südlichen Abschnitt des Wasserstoff-Industrie-Netzes HH-WIN erhalten. Damit kann Hamburg künftig direkt an das deutsche Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen werden. mehr...

Hamburger Energienetze: HH-WIN Kapazitäten reservieren

[22.10.2025] Ab Anfang 2026 können Industrieunternehmen in Hamburg erstmals Wasserstoff-Kapazitäten im künftigen Netz HH-WIN reservieren. Damit schafft der Betreiber Hamburger Energienetze Planungssicherheit für den Wasserstoff-Hochlauf ab 2027. mehr...

bericht

Energy Sharing: H2 selbst erzeugen

[20.10.2025] Der stockende Wasserstoffhochlauf eröffnet Kommunen Chancen: Mit Photovoltaikstrom von eigenen Dachflächen und Energy Sharing lassen sich Elektrolyseure wirtschaftlich betreiben, Wasserstoff für Busse und Betriebe erzeugen und die regionale Wertschöpfung sichern. mehr...

BMWE: Entwurf für Wasserstoff-Beschleunigungsgesetz verabschiedet

[06.10.2025] Die Bundesregierung will den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur beschleunigen. Das Kabinett hat dazu einen Gesetzentwurf beschlossen, der Verfahren vereinfacht, digitalisiert und rechtlich absichert. mehr...

Stadtwerke Bayreuth: Elektro statt Wasserstoff

[02.10.2025] Die Stadtwerke Bayreuth beenden ihr geplantes Wasserstoffprojekt für den Stadtbusverkehr. Stattdessen setzen sie künftig auf batterieelektrische Busse, deren Reichweiten inzwischen deutlich gestiegen sind. mehr...

BMWE: Förderaufruf für Wasserstoffprojekte gestartet

[30.09.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium hat den zweiten Förderaufruf für internationale Wasserstoffprojekte gestartet. Unternehmen können bis 18. Dezember 2025 Projektskizzen einreichen, um bis zu 30 Millionen Euro Förderung zu erhalten. mehr...

bericht

Wasserstoff: Vom Hochlauf keine Spur

[29.09.2025] Der viel beschworene Wasserstoffhochlauf ist in Deutschland bislang nicht in Sicht, viele Projekte liegen derzeit auf Eis. Die Gründe: fehlende wirtschaftliche Perspektiven, unsichere regulatorische Rahmenbedingungen und eine geringe Nachfrage aus der Industrie. mehr...

Wasserstoffkernnetz: Bremen soll Anschluss erhalten

[29.09.2025] Ab 2027 ist Bremen direkt ans deutsche Wasserstoffkernnetz angeschlossen. Mit der Pipeline Hyperlink entsteht eine zentrale Verbindung, die den Nordwesten mit den großen Industrie- und Verbrauchszentren verbindet. mehr...

Lingen (Ems): Studie empfiehlt Wasserstoffstrategie

[24.09.2025] Die Stadt Lingen (Ems) möchte sich stärker als Wasserstoffregion positionieren. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) enthält dazu konkrete Vorschläge. mehr...

Fraunhofer IEG: Elektrolyse mit Wärmepumpe in Zittau

[12.09.2025] In Zittau wurde eine neue Versuchsanlage zur Wasserstoffproduktion eingeweiht. Diese kombiniert erstmals einen Elektrolyseur mit einer Wärmepumpe, welche die Abwärme ins Fernwärmenetz einspeist. mehr...

Zeppelin Power Systems: Brennstoffzellen-Stromaggregat versorgt Festival

[10.09.2025] Auf dem Festival „Sandstedter Sommer“ kam erstmals ein Brennstoffzellen-Stromaggregat von Zeppelin Power Systems zum Einsatz. Mit grünem Wasserstoff aus Bremerhaven wurde das Festival drei Tage lang zuverlässig, emissionsfrei und nahezu geräuschlos versorgt. mehr...

ABO Energy: Strategische Partnerschaft mit Hydropulse

[29.08.2025] ABO Energy und die ITM-Power-Tochter Hydropulse haben eine Partnerschaft geschlossen, um gemeinsam dezentrale Wasserstoffproduktionsanlagen zu entwickeln. Ziel ist es, Industriekunden eine verlässliche Versorgung mit grünem Wasserstoff zu bieten, ohne dass diese selbst investieren müssen. mehr...

Sachsen: Zweiter Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie

[15.08.2025] Sachsen treibt den Ausbau seiner Wasserstoffwirtschaft voran. Der zweite Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie zeigt Fortschritte bei Infrastruktur, Forschung und Kooperationen – und benennt zugleich bestehende Hürden. mehr...