InterviewÜbertragbares Konzept von EnAHRgie

Dr. Annedore Kanngießer
(Bildquelle: Privat)
Frau Dr. Kanngießer, im Forschungsprojekt EnAHRgie wurde für den Kreis Ahrweiler ein Konzept für die Umstellung auf erneuerbare Energien entwickelt. Wie sieht das Konzept in der ersten Phase des Projekts aus?
Aus technischer Sicht wurden zunächst die Ist-Situation der Energieversorgung sowie zukünftige Potenziale erfasst. Daraus wurden Vorschläge erarbeitet, wie der künftige Technologiemix für die Strom- und die Wärmeversorgung im Landkreis aussehen kann. Aus ökonomischer Perspektive wurde die Gestaltung möglicher Geschäftsmodelle erarbeitet sowie Lösungsansätze für mögliche Hindernisse skizziert, die im Zuge eines Investments in Anlagen oder Effizienzmaßnahmen auftreten können. Das Kapitel zur Kooperation zeigt auf, wie Kommunen und lokale Stakeholder eine passgenaue und effiziente regionale Zusammenarbeit aufsetzen können. Das Partizipationsmodell skizziert, wie die Bürger frühzeitig in Planungsverfahren und Entscheidungsprozesse eingebunden werden können.
Wer war an der Erstellung des Konzepts beteiligt?
In der ersten Phase des Projekts haben acht wissenschaftliche Partner und sechs Praxispartner aus Politik, Verwaltung, lokaler Wirtschaft und Zivilgesellschaft eng unter Leitung der EA European Academy in Bad Neuenahr-Ahrweiler zusammengearbeitet. Dank der interdisziplinären Ausrichtung der Projektgruppe konnte das Projekt umfassend angegangen werden und liefert viele für die Praxis verwertbare Ergebnisse.
Welche Aufgaben hatte Fraunhofer UMSICHT im Rahmen des Projekts?
Als Experte für dezentrale Energieversorgungssysteme war Fraunhofer UMSICHT im Schwerpunkt mit der Entwicklung der energetischen Entwicklungspfade betraut. Hierzu wurde unter anderem ein Simulationstool entwickelt, welches die Größenordnungen der Potenziale verdeutlicht und Wechselwirkungen zwischen den Effizienzmaßnahmen und den möglichen Erzeugungsanlagen für die Wärme- und Stromversorgung aufzeigt. Das Tool wurde sowohl in der wissenschaftlichen Erarbeitung der Technologie-Portfolien eingesetzt als auch in Partizipationsformaten, um den lokalen Akteuren die Auswirkung verschiedener Technologien auf die Zielerreichung zu verdeutlichen.
Wie geht es nach der ersten Phase weiter mit dem Projekt?
Nachdem das Energiekonzept für den Landkreis Ahrweiler nun erarbeitet ist, sollen die Methoden, Instrumente und Lösungen in der zweiten Phase auf drei andere Landkreise übertragen werden. Hierzu befinden wir uns derzeit in vorbereitenden Gesprächen. Die Übertragung soll in diesem Jahr starten. Der Erkenntnisgewinn im Rahmen der Übertragung soll zur Erweiterung der erarbeiteten Leitfäden genutzt werden. Ziel ist es, dass die Leitfäden möglichst vielen, auch unterschiedlich gearteten Landkreisen eine Hilfestellung zur Umsetzung der lokalen Energiewende bieten. Der Projektabschluss ist für Februar 2019 geplant.
Energietechnik UMSICHT, Oberhausen.
Die Leitfäden des EnAHRgie-Projekts können hier heruntergeladen werden
Sachsen-Anhalt: Entwurf für Wärmplanungsgesetz
[02.05.2025] Bis spätestens 2028 sollen alle Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt Wärmepläne aufstellen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat die Landesregierung jetzt vorgelegt. mehr...
Strommarktdesign: Regionale Differenzierung senkt Kosten
[30.04.2025] Eine neue Studie von Agora Energiewende und Fraunhofer IEE zeigt: Lokale Strompreise könnten Netzengpässe reduzieren und die Stromkosten für Unternehmen und Haushalte senken. mehr...
Schleswig-Holstein: Kommunalfonds für die Wärmewende
[22.04.2025] Schleswig-Holstein fördert ab Mai erste Schritte von Wärme- und Effizienzprojekten in Kommunen mit bis zu 300.000 Euro. Eine neue Richtlinie schafft die Grundlage für Zuschüsse in der Frühphase, wenn noch keine Finanzierung durch Banken möglich ist. mehr...
Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?
[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...
Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik
[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung
[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...
BEE: Strombedarf bleibt hoch
[08.04.2025] Der BEE warnt vor einer Unterschätzung des Strombedarfs und übt Kritik an einer Aurora-Studie. mehr...
BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende
[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...
Thüga: Kritik an Plänen der BNetzA
[02.04.2025] Die Pläne der Bundesnetzagentur zur Regulierung der Stromnetzbetreiber stoßen auf scharfe Kritik: Laut Thüga würden sie die Renditen drastisch senken und Investitionen in den Netzausbau erschweren. mehr...
Interview: Weiterbildung als Renditebringer
[31.03.2025] Die kommunale Versorgungswirtschaft ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Warum Weiterbildungsmaßnahmen gerade in dieser Situation eine strategische Notwendigkeit sind, erklärt Christina Zenke, Leiterin der VKU Akademie, im Interview mit stadt+werk. mehr...
Lausitz: Bewerbung als Net Zero Valley in Brüssel
[24.03.2025] Die Lausitz strebt an, Europas erstes Net Zero Valley zu werden. In Brüssel präsentierten Vertreter der Region gemeinsam mit den Staatssekretären Sachsens und Brandenburgs ihre Bewerbung für das EU-Programm, das saubere Technologien und nachhaltige Industrien fördert. mehr...
Metropolregion Nordwest: Förderung von Projekten zur Energietransformation
[12.03.2025] Die Metropolregion Nordwest fördert mit insgesamt 500.000 Euro sechs innovative Projekte zur Energietransformation. Dabei stehen der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Fachkräftegewinnung, der Netzausbau sowie die Akzeptanzsteigerung der Energiewende im Fokus. mehr...
VKU: Neustart der Energiewende gefordert
[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten. mehr...
Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung
[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie
[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...