EEG-Novelle 2016Verbände fordern Nachbesserung
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat mit der Veröffentlichung eines offiziellen EEG-Entwurfs das Gesetzgebungsverfahren zur EEG-Novelle 2016 gestartet. Die Verbände drängen weiterhin auf Nachbesserungen. Der Bundesverband Windenergie (BWE) bescheinigt dem Entwurf zwar sinnvolle Korrekturen gegenüber dem Eckpunktepapier, diese trügen jedoch den Erfordernissen einer erfolgreichen Energiewende nicht ausreichend Rechnung. BWE-Präsident Hermann Albers sagt: „Die im EEG 2014 vereinbarte Netto-Ausbaumenge von jährlich 2.500 Megawatt bei Wind an Land wird angegriffen. Zwar weist der Erläuterungsteil zum Referentenentwurf und § 4 des Gesetzestextes auf diese hin, definiert sie aber als Ausbaudeckel um. Dies ist nicht zu akzeptieren. Zudem soll Wind an Land weiter über eine hoch komplexe Formel auf eine Steuerungsgröße reduziert werden.“ Deutschland laufe so Gefahr, nach der Photovoltaik auch die erfolgreich aufgebaute Position in der Windenergie an Land leichtfertig aus der Hand zu geben. Auch das scheinbare Zugeständnis an kleine Akteure in Form von besonderen Ausschreibungsbedingungen für Bürgerenergiegesellschaften bleibe zu restriktiv und werde viele Akteure vom Markt ausschließen. Albers beanstandet vor allem, dass weiterhin kein De-Minimis-Mechanismus, wie er von der EU-Kommission ausdrücklich zugelassen wird, vorgesehen ist. Auch fänden die Vereinbarungen der Klimakonferenz in Paris keine nationale Umsetzung. Albers appelliert deshalb, weitere Korrekturen vorzunehmen.
Bioenergiebranche fordert Ausschreibungen
Auch die Bioenergieverbände haben sich zu Wort gemeldet. Ihnen geht die im Entwurf enthaltene Verordnungsermächtigung – diese ermöglicht es dem BMWi, ein Ausschreibungsmodell auch für Bioenergie-Anlagen einzuführen – nicht weit genug. Claudius da Costa Gomez, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands Biogas, kritisiert: „Eine Verordnungsermächtigung, mit der das Ministerium nach Belieben eine Entscheidung entweder treffen oder auch auf die lange Bank schieben könnte, schafft neue Unsicherheit in der Bioenergiebranche.“ Tausenden Anlagenbetreibern drohe damit ein rechtliches Vakuum. Dass die Verbände ein Ausschreibungsdesign auch für die Bioenergie fordern, ist vor allem dem Ausbaupfad von 100 Megawatt geschuldet, der dafür sorge, dass langfristig immer weniger Bioenergieleistung zur Verfügung stehen wird. Ausschreibungen sollen dagegen einen moderaten Zubau an Anlagen durch einen Netto-Ausbaupfad wieder ermöglichen. Für sehr kleine Anlagen und Anlagen mit besonderem ökologischem Mehrwert müsse es allerdings Ausnahmen von der Ausschreibungspflicht geben. Auch Frank Scholl, Sprecher des Arbeitskreises Biomasseheizkraftwerke des Fachverbands Holzenergie (FVH), sagt: „Es gibt keinen Grund, die Spielregeln für die Ausschreibungen nicht schon im Gesetz zu verankern. Dafür haben wir konkrete Vorschläge gemacht.“
DENEFF kritisiert Fehlanreize
Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) vermisst hingegen Korrekturen von Fehlanreizen bei der Besonderen Ausgleichsregelung: Zwar halte man die finanzielle Entlastung von energieintensiven Industrieunternehmen für unbedingt notwendig, eine solche müsse jedoch im Gegenzug an entsprechende Energieeffizienzmaßnahmen der Unternehmen geknüpft werden. Bei der derzeitigen Regel riskierten diese jedoch unter die Zugangsschwelle für Begünstigungen zu geraten. Dadurch bestehe ein Anreiz, Energieeffizienzmaßnahmen zu vermeiden. Obwohl auch die Bundesregierung im Koalitionsvertrag vereinbart habe, dass die begünstigten Unternehmen Energieeffizienzfortschritte erzielen sollen, sei eine entsprechende Verordnungsermächtigung im derzeit geltenden EEG ungenutzt geblieben. Die DENEFF schlägt deshalb vor, Kennzahlen für Querschnitts- und Branchentechnologien einzuführen, anhand derer sich Effizienzpotenziale und -fortschritte bewerten lassen – und die Gewährung der Ausnahmen hieran auszurichten.
Deutscher Bundestag: Anhörung zu Wasserstoffgesetz
[26.11.2025] Zum Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Beschleunigung des Wasserstoffhochlaufs hat der Ausschuss für Wirtschaft und Energie jetzt eine öffentliche Anhörung durchgeführt. Dabei zeigte sich ein breiter Wunsch nach mehr Tempo und einem deutlich erweiterten Anwendungsbereich des geplanten Gesetzes. mehr...
Lausitz: EU genehmigt Entschädigung für Kohleausstieg
[24.11.2025] Die EU-Kommission hat die Entschädigungsregelung für den Braunkohleausstieg der LEAG genehmigt und damit Milliardenhilfen für die Lausitz freigegeben. Für Brandenburg und Sachsen bedeutet das Planungssicherheit beim Strukturwandel und bei der Rekultivierung der Tagebaue. mehr...
Stiftung Umweltenergierecht: Landesregeln zur Beteiligung sind widersprüchlich
[21.11.2025] Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Landesregeln zur finanziellen Beteiligung an erneuerbaren Energien teils widersprüchlich wirken und den Ausbau bremsen können. Laut der Stiftung Umweltenergierecht schafft die Vielfalt der Vorgaben Unsicherheit und in manchen Fällen sogar rechtliche Risiken. mehr...
Umweltministerkonferenz: Willingmann wirbt für stärkere Nutzung von Flusswärme
[21.11.2025] Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann hat bei der Umweltministerkonferenz für die stärkere Nutzung von Flüssen als klimafreundliche Wärmequelle geworben. Auslöser ist ein Projekt in Tangermünde, das der Elbe Wärme entziehen und ganze Stadtquartiere versorgen soll. mehr...
Berlin: Fünftes Solarpaket vereinbart
[20.11.2025] Reinickendorf und die Berliner Stadtwerke bringen das fünfte gemeinsame Solarpaket auf den Weg und erweitern die Photovoltaikleistung auf öffentlichen Dächern. Bis Mitte 2026 sollen zehn neue Anlagen mit zusammen 827 Kilowatt ans Netz gehen. mehr...
BSW-Solar: Verband begrüßt Bauänderung
[18.11.2025] Der Bundestag erleichtert den Bau von Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeichern: Eine Änderung des Baurechts und neue Regeln zur Netzentgeltbefreiung sollen Projekte beschleunigen und wirtschaftlicher machen. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt die Beschlüsse und sieht darin einen Schub für den Speicherausbau. mehr...
BDEW/VKU: Wichtiger Schritt für die Energiewende
[17.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf neue Regeln für den Bau steuerbarer Kraftwerke sowie auf einen Deutschlandfonds zur Finanzierung der Energie-Infrastruktur geeinigt. Die Branchenverbände BDEW und VKU bewerten dies als Schritt in die richtige Richtung. Kritik gibt es jedoch dafür, dass die Kraft-Wärme-Kopplung im Beschluss der Koalition keine Rolle spielt. mehr...
Baden-Württemberg: Klima-Kooperation mit Kalifornien
[17.11.2025] Baden-Württemberg und Kalifornien wollen ihre Kooperation zu Klima, Energie und Umwelt weiter ausbauen. Auf der Weltklimakonferenz in Belém unterzeichneten beide Regierungen eine neue gemeinsame Erklärung. mehr...
Energiepolitik: Einigung im Koalitionsausschuss
[14.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf eine Kraftwerksstrategie und ein umfassendes Strompreispaket geeinigt, das Wirtschaft und Verbraucher spürbar entlasten soll. Mit Ausschreibungen für zwölf Gigawatt neuer Kraftwerkskapazitäten will die Regierung zudem Versorgungssicherheit gewährleisten und den Industriestandort stärken. mehr...
Wärme-Gesetz: SWM fordern Nachbesserungen
[06.11.2025] In einer Anhörung des Bundestags haben die Stadtwerke München die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau klimaneutraler Wärmequellen begrüßt. SWM-Managerin Karin Thelen betrachtet den Gesetzentwurf zwar als wichtigen Schritt, fordert jedoch verbindliche Fristen, klare Zuständigkeiten und einfachere Verfahren. mehr...
BDEW: Kein überhöhtes Preisniveau bei Fernwärme
[06.11.2025] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die Einschätzung der Monopolkommission zum Wettbewerb im Energiesektor, sieht aber bei der Bewertung der Fernwärme Nachbesserungsbedarf. Auch zur Elektromobilität äußert sich der Verband zustimmend – mit Einschränkungen. mehr...
Thüga: Klare Regeln beim Gas-Gesetz gefordert
[06.11.2025] Thüga fordert beim geplanten Gas-Gesetz klare Regeln für den Umbau der Verteilnetze hin zu Wasserstoff und Biomethan. Vorstandschef Constantin H. Alsheimer warnt vor überzogenen Vorgaben und ungelöster Finanzierung. mehr...
Bundesrechnungshof: Wasserstoffstrategie gefährdet
[05.11.2025] Der Bundesrechnungshof sieht die Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie weit hinter den Zielen zurück und warnt vor massiven Risiken für Energiewende, Industriestandort und Bundesfinanzen. Trotz Milliardenförderung drohen Preisprobleme, Infrastrukturfehler und zusätzliche Emissionen. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Zurück zum Atom
[05.11.2025] Sechs Bundesländer bündeln ihre Kräfte zur Weiterentwicklung der Kernfusion in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet die Eckpunkte der neuen Fusionsallianz und bringt seine Forschungskompetenz ein. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen
[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...













