Mittwoch, 19. Februar 2025

PotsdamVorreiter für grüne Wärmeversorgung

[10.07.2023] Der Potsdamer Stadtteil Krampnitz gilt als Vorzeigeprojekt für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Das geht jetzt aus dem überarbeiteten EnergiekonzeptPLUS des Energieversorgers Energie und Wasser Potsdam hervor.
Das Potsdamer Quartier Krampnitz ist in Sachen klimaneutraler Wärmeversorgung Vorreiter.

Das Potsdamer Quartier Krampnitz ist in Sachen klimaneutraler Wärmeversorgung Vorreiter.

(Bildquelle: Landeshauptstadt Potsdam/Olaf Gutowski)

Der Energieversorger Energie und Wasser Potsdam (EWP) hat jetzt das neue EnergiekonzeptPLUS vorgestellt. Daraus geht hervor, dass der neue Stadtteil Potsdam-Krampnitz Vorreiter bei der Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung ist. Wie die Stadt Potsdam mitteilt, gelingt in Krampnitz durch die konsequente Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung für das geplante Nahwärmenetz ein großer Schritt in Richtung Klimaneutralität.
„Wir nutzen in Krampnitz die große Chance, ein neues Stadtquartier nahezu vollständig mit Wärme aus erneuerbaren Energien zu versorgen und damit Vorreiter der Energiewende zu werden“, sagt Thomas Niemeyer, Projektleiter Quartierslösungen der EWP. „Die durchgängig sanierte und neue Gebäudestruktur ermöglicht es uns, ein Wärmenetz aufzubauen, in dem wir mit verschiedenen Wärmepumpentechnologien den Großteil der Wärme aus lokaler Umweltenergie gewinnen können. Damit erreichen wir auf jeden Fall den Standard der CO2-Neutralität gemäß Masterplan Klimaschutz. Selbst der deutlich strengeren Definition von Klimaneutralität nach BISKO, wonach der Ausstoß klimaschädlicher Gase gleich sein muss, können wir uns deutlich annähern“, so Niemeyer weiter.

Energiekonzept bereits 2018 vorgelegt

Nach Angaben der Stadt Potsdam hatte die EWP bereits 2018 ein Energiekonzept für Krampnitz vorgelegt. Dieses Konzept haben die EWP und der Entwicklungsträger Potsdam (ETP) weiterentwickelt, weil veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen einen deutlich stärkeren Einsatz erneuerbarer Energien ermöglichen. „Die Weiterentwicklung seit November 2021 hat einen echten Schub gebracht“, sagt Andreas Dietrich, technischer Geschäftsführer der Krampnitz Energie (KE), einer Tochtergesellschaft der EWP. „Wir werden die CO2-Emissionen im Laufe der Zeit kontinuierlich senken. So wird die neue Wärmeerzeugung perspektivisch bis zu 96 Prozent weniger CO2 ausstoßen, als wir in unserem bisherigen Konzept angenommen haben.“
Dies resultiere vor allem aus dem Einsatz unterschiedlichster Wärmepumpentechnologien wie Großluftwärmepumpen, Grundwassergeothermie und Abwasserwärmerückgewinnung, so die Stadt Potsdam. Auch die Wärme des Krampnitzsees werde genutzt. Der Strom für den Betrieb dieser Anlagen soll möglichst vor Ort erzeugt werden. So planen die EWP, neben einer Freiflächen-Solaranlage auch die Dachflächen der Quartiersgaragen in die Stromerzeugung einzubeziehen.

Hohes Geothermie-Potenzial

Eckard Veil, Geschäftsführer der EWP, richtet sein Augenmerk insbesondere auf die Geothermie: „Wir haben in Krampnitz von September 2022 bis Mai 2023 eine Probebohrung für Grundwasser-Geothermie durchgeführt. Die Ergebnisse waren besser als erwartet. Die Grundwassergeothermie wird also einen erheblichen Teil der Wärme liefern, die wir in Krampnitz benötigen. Perspektivisch werden wir diese oberflächennahe Geothermie durch Tiefengeothermie ergänzen. Darüber hinaus werden wir unter verschiedenen Gebäuden großflächige Erdwärmesondenfelder in den Boden bringen, die uns ebenfalls mit Wärme versorgen. Geothermie ist eindeutig die Schlüsseltechnologie für Krampnitz.“





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Münster: Plan für klimaneutrale Wärmeversorgung

[18.02.2025] In Münster soll mit der kommunalen Wärmeplanung eine nachhaltige und bezahlbare Wärmeversorgung für die Zukunft geschaffen werden. Erste Ergebnisse werden im Sommer 2025 erwartet, während Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Prozess eingebunden werden sollen. mehr...

Jörg Höhler, Vorstandsmitglied ESWE Versorgungs AG; Bürgermeister Joachim Reimann; Ralf Schodlok, Vorstandsvorsitzender ESWE Versorgungs AG, bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags

ESWE: Wärmeplanung für Taunusstein

[14.02.2025] Taunusstein hat ESWE mit der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung beauftragt. Die Wärmeversorgung der hessischen Stadt soll klimafreundlicher, energieeffizienter und bezahlbar gestaltet werden. mehr...

Norderstedt: Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung gestartet

[13.02.2025] Die Stadt Norderstedt und die Stadtwerke Norderstedt gehen von der Planungs- in die Umsetzungsphase der kommunalen Wärmeplanung über. Ein Transformationsplan sieht den Ausbau des bestehenden Fernwärmenetzes sowie alternative dezentrale Lösungen vor. mehr...

GeoCollect: Erdkollektoranlagen für die Wärmeversorgung

[12.02.2025] Im Zuge der kommunalen Wärmeplanung rückt das Unternehmen GeoCollect mit seinen großen Erdkollektoranlagen als Option für eine fossilfreie Wärmeversorgung in den Fokus. Die Technologie ermöglicht eine effiziente und kostengünstige Versorgung von öffentlichen Gebäuden und Wohnquartieren mit Umweltwärme. mehr...

Lübeck: Kommunaler Wärmeplan liegt vor

[06.02.2025] Die Hansestadt Lübeck hat jetzt ihren kommunalen Wärmeplan vorgestellt. Das Fachgutachten zeigt auf, wie die Stadt bis 2040 treibhausgasneutral mit Wärme versorgt werden kann. mehr...

SachsenEnergie: Wärmeplan für Kodersdorf

[30.01.2025] SachsenEnergie hat einen Fahrplan für die kommunalen Wärmeplanung in Kodersdorf in neun Monaten fertiggestellt. mehr...

Weimar: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[30.01.2025] Die Stadt Weimar hat mit der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung begonnen. Ein Auftakttreffen mit allen Projektpartnern markierte den offiziellen Startschuss für den Planungsprozess. mehr...

RheinEnergie: Kalte Nahwärme für Rondorf

[29.01.2025] RheinEnergie setzt ein innovatives Wärmekonzept für ein Kölner Quartier um. In Rondorf Nord-West wird in Zukunft kalte Nahwärme genutzt. mehr...

Leverkusen: Stadt startet Wärmeplanung

[28.01.2025] Die Stadt Leverkusen hat den Auftrag zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung vergeben. Mit Unterstützung von Expertenteams wird nun eine Strategie entwickelt, um erneuerbare Energien und Abwärme stärker in die lokale Wärmeversorgung zu integrieren und CO2-Emissionen zu reduzieren. mehr...

Sachsen: Modellvorhaben für Wärmeplanung

[28.01.2025] Die Städte Pirna und Radeberg haben sich erfolgreich für das Modellvorhaben zur kommunalen Wärmeplanung in Sachsen qualifiziert. Ihre Projekte sollen als Vorreiterlösungen dienen und anderen Kommunen im Freistaat Orientierung bieten. mehr...

BWP: Deutlicher Rückgang im Wärmepumpenmarkt

[23.01.2025] Der Wärmepumpenmarkt hat im Jahr 2024 einen deutlichen Rückgang erlebt, doch das Interesse an Förderprogrammen steigt. Branchenvertreter fordern politische Kontinuität, um die Wärmewende voranzutreiben und die Marktbedingungen für erneuerbare Heizsysteme zu stabilisieren. mehr...

Gotha: Großwärmepumpe für Fernwärmenetz angeliefert

[21.01.2025] In Gotha wurde jetzt eine Großwärmepumpe und damit das Herzstück der neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (iKWK) im Stadtteil Siebleben geliefert. Mit dem Start des Testbetriebs ab Mai sollen künftig rund 400 Wohneinheiten umweltfreundlich versorgt werden. mehr...

Leipzig: Fahrplan für Wärmeversorgung vorgestellt

[20.01.2025] Die Stadt Leipzig hat erstmals Eckpunkte für eine langfristige klimaneutrale Wärmeplanung vorgelegt. Ziel ist es, den Wärmebedarf der Stadt bis 2045 klimaneutral zu decken. mehr...

Flensburg: Großwärmepumpe für CO₂-Neutralität

[16.01.2025] Die Stadtwerke Flensburg haben jetzt ihre erste Großwärmepumpe bei Johnson Controls bestellt. mehr...

Das Bild zeigt das Cover des dena-Gebäudereports 2025 mit einer Grafik übereinanderstehender Häuser.

Gebäudesektor: Klimaziele werden verfehlt

[10.01.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) legt einen neuen Gebäudereport vor. Während im Neubau klimafreundliche Heiztechnologien auf dem Vormarsch sind, dominieren im Bestand weiterhin fossile Energieträger. mehr...