Donnerstag, 9. Oktober 2025

GülzowBald Wärme aus Stroh

[11.04.2013] In Gülzow ist der Bau eines Strohheizkraftwerks gestartet, das ab Sommer Wärme bereitstellen soll. Den Hauptenergieträger Stroh liefern benachbarte Ackerbaubetriebe.

In Gülzow haben jetzt die Bauarbeiten für ein Strohheizkraftwerk begonnen. „Bis zum Sommer 2013 soll hier eine Strohheizungsanlage mit einem Strohlager und einer Wärmetrasse errichtet werden“, sagt Thomas Pitschmann, Geschäftsführer der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern. „Die Landgesellschaft hat im vergangenen Jahr das erste Nahwärme-Contracting-Konzept auf Basis einer Strohheizungsanlage entwickelt und wir freuen uns nun, dass diese Anlage umgesetzt wird.“ Wie die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) mitteilt, liefern benachbarte Ackerbaubetriebe den Hauptenergieträger Stroh. Insgesamt benötige die Anlage etwa 500 bis 600 Tonnen Stroh pro Jahr. Die Bereitstellung von Wärme im Störfall sei dank eines Redundanzsystems auf Erdgasbasis ständig zu 100 Prozent gewährleistet. Im Strohheizkessel mit einer Spitzenleistung von einem Megawatt werde das Heizwasser erwärmt. Drei 10.000 Liter Speicher dienen als Wärmepuffer. Von hier aus transportieren Pumpen das Heizungswasser über ein etwa 1.000 Meter langes Nahwärmenetz zu den jeweiligen Wärmeabnehmern. Laut FNR ist die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern Bauherr der Anlage. Vertragspartner für die Wärmeversorgung in Gülzow sind der Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern sowie die Gemeinde Gülzow-Prüzen. Wie der Meldung weiter zu entnehmen ist, werden künftig die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe, ein Bürogebäude der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei und deren Gewächshauskomplex sowie Gebäude der Gemeinde mit Wärme aus dem Strohheizwerk versorgt. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus hat das Projekt von der Idee bis zur Umsetzung unterstützt: „Für mich haben Projekte und Wertschöpfungsketten eine hohe Bedeutung, bei denen für die Landwirtschaft zusätzliche Einkommensmöglichkeiten erschlossen und positive Klimaeffekte erreicht werden. Gerade bei der Nutzung des regionalen Energieträgers Stroh gibt es Ausbaupotenzial.“





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