Sonntag, 14. Dezember 2025

BilfingerNeues Fernwärmekonzept entwickelt

[18.10.2018] Ein neues Fernwärmekonzept für Kommunen und Industrie hat das Unternehmen Bilfinger entwickelt. ScaleGrid setzt auf die Einbindung industrieller Abwärme in die Fernwärmeversorgung sowie ein intelligentes Temperatur-Management im Gesamtnetz.
Hochdruck-Wärmespeicher: Ein neues Fernwärmekonzept für Kommunen und Industrie hat das Unternehmen Bilfinger entwickelt.

Hochdruck-Wärmespeicher: Ein neues Fernwärmekonzept für Kommunen und Industrie hat das Unternehmen Bilfinger entwickelt.

(Bildquelle: Bilfinger)

Fernwärme als Nebenprodukt konventioneller Stromerzeugung aus Kohle, Öl und Gas: Diese Rechnung geht im Zuge der Energiewende immer weniger auf. Denn mittelfristig werden fossile Brennstoffe durch Strom aus erneuerbaren Quellen ersetzt. Aus diesem Grund sind neue Modelle notwendig, um das Fernwärmenetz wirtschaftlich zu betreiben. Der Industriedienstleister Bilfinger hat daher gemeinsam mit dem IT-Spezialisten ProCom Partner und der Wiener Beratungsgesellschaft Nusser & Partner ein neues Konzept für die Fernwärmeversorgung entwickelt. ProCom liefert im Rahmen des Projekts ScaleGrid umfangreiche Analysen des Energiemarkts und der Preisentwicklung; Nusser & Partner übernimmt die Kommunikation mit allen Anspruchsgruppen. Bilfinger wiederum sorgt für die technische Entwicklung und Projektumsetzung. 
Wie der Hersteller mitteilt, setzt ScaleGrid auf die Einbindung industrieller Abwärme in die Fernwärmeversorgung sowie ein intelligentes Temperatur-Management im Gesamtnetz.
Dabei werde ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt: Eine intelligente Software von ProCom bilde das Fernwärmenetz inklusive aller Rahmenbedingungen ab und prognostiziere Nachfrage, Wetter und Marktpreise. Auf dieser Basis könnten Stadtwerke und Industrieunternehmen entscheiden, welche Form der Energieerzeugung gerade wirtschaftlicher ist. Sind die Strompreise sehr niedrig, lohnt es sich für kommunale Versorger kaum, die selbst produzierte Energie zu verkaufen. Stattdessen wird der Strom in Wärme umgewandelt und diese in speziellen Speichern gelagert, bis sie benötigt wird. Unternehmen profitieren parallel davon, ihre industrielle Abwärme dezentral ins Netz einzuspeisen. Bilfinger optimiert dazu die Wärmeströme im Betrieb, identifiziert mögliche Einsparungen und bewertet, ob und in welchem Ausmaß sich die industrielle Abwärme weiter nutzen lässt.
„ScaleGrid nützt alle Beteiligten: Stadtwerke können aus Fernwärmenetzen mehr Geld schöpfen, Kommunen senken ihren CO2-Ausstoß, Industrieunternehmen verkaufen ungenutzte Energie und Verbraucher profitieren von einer störungsfreien und stabilen Wärmeversorgung zu attraktiven Preisen“, erläutert Christian Strondl, Geschäftsführer der Firma Bilfinger Bohr- und Rohrtechnik das Konzept.



Stichwörter: Wärmeversorgung, Bilfinger


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Schornsheim: Klimaneutrales Neubaugebiet fertiggestellt

[11.12.2025] Schornsheim hat das neue Neubaugebiet Gänsweide übernommen, das komplett auf Erdwärme setzt. MVV zufolge ist es das erste Gebiet der Verbandsgemeinde Wörrstadt, das mit einem kalten Nahwärmenetz erschlossen wurde. mehr...

Agentur für Erneuerbare Energien: Hintergrundpapier bewertet Wärmewende

[11.12.2025] Ein Hintergrundpapier der Agentur für Erneuerbare Energien zeigt deutliche Unterschiede beim Fortschritt der Wärmewende in den Bundesländern. Die Analyse beleuchtet sowohl den Ausbau erneuerbarer Wärme als auch den Stand der kommunalen Wärmeplanung. mehr...

Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim: Bürgerbeteiligung beeinflusst Fernwärmeplanung

[11.12.2025] In Ludwigsburg und Kornwestheim beeinflusst die Bürgerbeteiligung erstmals spürbar die Fernwärmeplanung. Wie die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim berichten, führt die Nachfrage der Anwohner direkt zu vorgezogenen Ausbauschritten. mehr...

naturstrom: Zuschlag für Wärmeplanung erhalten

[10.12.2025] naturstrom und EnergyEffizienz haben erstmals gemeinsam den Zuschlag für eine kommunale Wärmeplanung erhalten. Die beiden Unternehmen sollen die Wärmeplanung für die Kommunale Allianz Aurach-Zenn in Nordbayern erarbeiten. mehr...

Wärmewende Akademie: Positive Bilanz nach einem Jahr

[10.12.2025] Die Mannheimer Wärmewende Akademie zieht ein Jahr nach ihrer Eröffnung eine positive Bilanz: Über 90 Handwerksbetriebe haben ihre Schulungen durchlaufen und unterstützen die Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme. mehr...

Neutraubling: Biomasseheizwerk ans Wärmenetz gegangen

[08.12.2025] REWAG hat in Neutraubling jetzt ein Biomasseheizwerk offiziell in Betrieb genommen. Die Anlage soll das Wärmenetz stabilisieren und ein weiterer Schritt zur Dekarbonisierung sein. mehr...

Deutsche Telekom: Abwärme für Berliner Wohnkomplex

[04.12.2025] Ein denkmalgeschützter Wohnkomplex in Berlin-Schöneberg wird künftig zu großen Teilen mit Abwärme aus einem Telekom-Rechenzentrum beheizt. Das geplante System soll rund zwei Drittel des Wärmebedarfs der 500 Wohnungen abdecken, ohne die Mieter finanziell zusätzlich zu belasten. mehr...

Wuppertal: Online-Beteiligung zur Wärmeplanung gestartet

[04.12.2025] Wuppertal bittet die Bevölkerung erneut um Hinweise zur kommunalen Wärmeplanung und öffnet dafür eine zweite Online-Beteiligung. Bis zum 12. Dezember können Bürgerinnen und Bürger laut wer denkt was Vorschläge zur klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 einreichen. mehr...

Heidelberg: 86 Millionen Euro Förderung vom Bund

[03.12.2025] Heidelberg erhält für drei zentrale Projekte der Wärmewende 86 Millionen Euro Fördermittel des Bundes. mehr...

Kommunale Wärmeplanung: Vorläufige Ergebnisse mehrerer Städte

[27.11.2025] Mehrere deutsche Städte legen erste oder vorläufige Ergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung vor und öffnen die Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger. Die Zwischenstände aus Leverkusen, Kaiserslautern und Hamburg zeigen, wo Netzausbau, Sanierungen und erneuerbare Quellen künftig ansetzen könnten. mehr...

Konstanz: Gründung von Wärmeverbund

[27.11.2025] Die Stadtwerke Konstanz gründen gemeinsam mit Solarcomplex eine Gesellschaft für den Aufbau eines regenerativen Wärmeverbunds im neuen Stadtteil Hafner. Der Entscheidung des Gemeinderats zufolge soll Wärmeversorgung Hafner Wärmepumpen und eine eigene Photovoltaikanlage bündeln. mehr...

IÖW: Projekt zu Nahwärmenetzen in kleinen Kommunen

[26.11.2025] Ein Projekt des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt, wie kleine Kommunen Nahwärmenetze auch ohne eigenes Stadtwerk umsetzen können. Dem IÖW zufolge sind eine gesicherte Nachfrage vor Ort und ein tragfähiges Betreibermodell die Schlüssel zum Erfolg. mehr...

dena: Kommunenbefragung zur Wärmeplanung

[25.11.2025] Viele Kommunen kommen bei der kommunalen Wärmeplanung schneller voran als im Vorjahr. Laut dena zeigt die jüngste KWW-Kommunenbefragung, dass gründliche Vorbereitung der entscheidende Faktor für reibungslosere Abläufe ist. mehr...

NRW.Energy4Climate: Materialien zu kommunaler Wärmeplanung veröffentlicht

[25.11.2025] NRW.Energy4Climate veröffentlicht neue Materialien zur Unterstützung der kommunalen Wärmeplanung in Nordrhein-Westfalen. Die Publikationen reichen von Wirtschaftlichkeitsleitfäden über Musterleistungsverzeichnisse für tiefe Geothermie bis hin zu einer Broschüre über Betreibermodelle für Abwasserwärme. mehr...

Böblingen: Stadtwerk setzt bei Wärmeplanung auf Planungssoftware

[18.11.2025] Die Stadtwerke Böblingen nutzen künftig die KI-gestützte Planungssoftware berta & rudi, um die Wärmewende im Landkreis präziser zu planen. Das Tool soll helfen, Bedarfe besser vorherzusagen und Versorgungskonzepte belastbar zu vergleichen. mehr...