KölnFlusswärme-Projekt nimmt Gestalt an

Köln: Die geplante Flusswärmepumpe speist direkt in das Fernwärmenetz von RheinEnergie ein.
(Bildquelle: 123rf.com)
Der Bau von Europas größter Flusswasser-Wärmepumpe in Köln (wir berichteten) nimmt konkrete Formen an. Wie das Unternehmen RheinEnergie mitteilt, wurden die Aufträge für die wichtigsten Komponenten und Gewerke vergeben. Das Projekt soll ab 2027 klimafreundliche Wärme für rund 50.000 Haushalte erzeugen und spielt eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung der städtischen Wärmeversorgung.
MAN Energy Solutions liefert Großwärmepumpe
Den Auftrag für die Großwärmepumpe mit einer Leistung von 150 Megawatt erhielt die Firma MAN Energy Solutions. Das Entnahmebauwerk einschließlich der Fischschutzanlagen wird von einer Arbeitsgemeinschaft der Firmen Züblin und Strabag Umwelttechnik errichtet. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen nach Angaben von RheinEnergie auf 280 Millionen Euro. Davon stammen 100 Millionen Euro aus Bundes- und EU-Fördermitteln.
Die Wärmepumpe wird am Standort Köln-Niehl errichtet. Von dort kann die erzeugte Wärme direkt in das Fernwärmenetz für die Innenstadt und den Vorstadtgürtel eingespeist werden. Herzstück des Projekts ist ein Kreislauf, in dem ein natürliches Kältemittel die Temperatur des Rheinwassers aufnimmt. Durch einen elektrisch betriebenen Kompressor wird die Temperatur so weit angehoben, dass sie an das Fernwärmenetz abgegeben werden kann. Aus einer durchschnittlichen Rheinwassertemperatur von zehn Grad wird eine Nutztemperatur von bis zu 110 Grad. Das Rheinwasser selbst bleibt dabei unverändert und kehrt nur leicht abgekühlt in den Fluss zurück. Die Vorarbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen. Nach Vorliegen der erforderlichen Genehmigungen ist der Baubeginn für 2026 geplant. Die Inbetriebnahme ist für 2027 vorgesehen.
Investitionsvolumen von 280 Millionen Euro
„Die Herausforderungen in einer Millionenstadt wie Köln sind gewaltig, wenn es darum geht, die Wärmeversorgung künftig zu dekarbonisieren“, erklärte Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie. „Mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von 280 Millionen Euro schaffen wir eine wichtige Grundlage. Gleichzeitig setzen wir einen starken Impuls für die Wirtschaft – das ist in der aktuellen wirtschaftlichen Lage wichtig.“
Uwe Lauber, Vorstandschef von MAN Energy Solutions, betonte die Innovationskraft des Projekts: „Als viertgrößte Stadt Deutschlands übernimmt Köln hier eine Vorreiterrolle und zeigt, wie klimaneutrale Wärmeversorgung in großem Maßstab gelingen kann. Mit unserer Wärmepumpentechnologie demonstrieren wir, wie urbane Wärmesysteme nachhaltig neugestaltet werden können.“ Der Lieferumfang von MAN Energy Solutions umfasse die komplette Großwärmepumpenanlage in Köln-Niehl. Dazu gehören das Gebäude mit den drei Großwärmepumpenanlagen, das Fernwärmepumpengebäude mit den Fernwärmepumpen sowie ein Großteil der neuen Flusswasser- und Fernwärmeleitungen auf dem Gelände. Ebenfalls enthalten sind alle Komponenten wie Kompressoren, Kondensatoren, Wärmetauscher, die Leittechnik und die elektrische Infrastruktur.
Baden-Württemberg: Wärmeplanung im Konvoi
[02.07.2025] Baden-Württemberg will die Wärmewende und den Schutz vor den Folgen des Klimawandels vorantreiben. Ein neuer Gesetzentwurf sieht vor, dass alle Städte und Gemeinden künftig Wärmepläne und Klimaanpassungskonzepte erstellen müssen. Die Kosten sollen über einen finanziellen Ausgleich gedeckt werden. mehr...
Stadtwerke Kiel/HanseWerk: Gemeinschaftsunternehmen gegründet
[27.06.2025] Mit der Gründung des Unternehmens FördeWärme bündeln die Stadtwerke Kiel und HanseWerk Natur ihre Kräfte für eine klimaneutrale Nahwärmeversorgung. Die neue Gesellschaft soll bestehende Netze dekarbonisieren und neue Versorgungsgebiete rund um Kiel erschließen. mehr...
Fraunhofer IEG: Forschungsprojekt zu Großwärmepumpen
[25.06.2025] Großwärmepumpen könnten eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung der Fernwärme spielen. Ein vom BMWK gefördertes Forschungsprojekt unter Leitung der Fraunhofer IEG zeigt, wie sich natürliche und industrielle Wärmequellen an ehemaligen Kohlekraftwerksstandorten effizient nutzen lassen. mehr...
Nürnberg: Kommunalen Wärmeplan verabschiedet
[20.06.2025] Nürnberg hat einen kommunalen Wärmeplan verabschiedet, der den Weg zu einer klimaneutralen und bezahlbaren Wärmeversorgung bis 2040 ebnen soll. Im Zentrum stehen der Ausbau der Fernwärme, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Einbindung dezentraler Lösungen wie Wärmepumpen. mehr...
Thüga: Erweiterung des Portfolios
[19.06.2025] Mit neuen Rahmenverträgen wird die Thüga-Gruppe zum Komplettanbieter für Wärmepumpenlösungen. Stadtwerke und Regionalversorger des Netzwerks können damit künftig alles aus einer Hand anbieten – von der Technik bis zur Installation. mehr...
LEA Hessen: Infoportal zu Großwärmepumpen online
[18.06.2025] Ein neues, bundesweit einzigartiges Infoportal gibt erstmals einen umfassenden Marktüberblick zu Großwärmepumpen. Die Datenbank unterstützt Industrie und Kommunen mit technischen Informationen, Projektbeispielen und praktischen Tools bei der Umsetzung klimaneutraler Wärmeversorgung. mehr...
Saarland: Beratungsstelle für Kommunen gestartet
[18.06.2025] Das Saarland hat eine neue Anlaufstelle für Fragen rund um die kommunale Wärmeplanung eingerichtet. Die Beratungsstelle Wärmewende unterstützt ab sofort Gemeinden und weitere Akteure im Land bei der Umsetzung der Wärmewende. mehr...
Lotte: Kommunalen Wärmeplan vorgelegt
[13.06.2025] Die Gemeinde Lotte gehört mit ihrem neuen kommunalen Wärmeplan zu den Vorreitern der Wärmewende in Nordrhein-Westfalen. Bereits drei Jahre vor Ablauf der gesetzlichen Frist legt sie eine Strategie für eine klimafreundliche Wärmeversorgung vor. mehr...
EWE Netz: Nicht von der Stange
[12.06.2025] Der Energienetzbetreiber EWE Netz hat bereits zahlreiche Kommunen auf dem Weg der Wärmeplanung begleitet. Dabei konnte er wichtige Erkenntnisse zu den Herausforderungen und Fallstricken bei der kommunalen Wärmeplanung sammeln. mehr...
Bremen: Öffentliche Liegenschaften an Wärmenetz angeschlossen
[12.06.2025] Immobilien Bremen bringt drei Schulen in Blumenthal ans neue enercity-Wärmenetz und leistet damit einen Beitrag zur Wärmewende in Bremen-Nord. Die klimafreundliche Versorgung soll ab dem zweiten Halbjahr 2026 starten – weitere öffentliche Gebäude könnten folgen. mehr...
Osnabrück: Im Dialog zum Ziel
[10.06.2025] In Osnabrück wurde im Februar 2024 mit der Erstellung der Wärmeplanung begonnen. Neben der datenbasierten technischen Erarbeitung legt die niedersächsische Stadt dabei viel Wert auf eine transparente kommunikative Begleitung, da diese für die Akzeptanz entscheidend ist. mehr...
Norderstedt: Stadtwerke nutzen Abwärme von Rechenzentrum
[03.06.2025] Die Stadtwerke Norderstedt nutzen die Abwärme ihres eigenen Rechenzentrums zur Einspeisung ins kommunale Fernwärmenetz. Zwei Hochtemperatur-Wärmepumpen ermöglichen damit jährlich Einsparungen von rund 3.800 Tonnen CO₂. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Leitfaden für die Wärmeplanung
[02.06.2025] Mit einem neuen Praxisleitfaden unterstützt Nordrhein-Westfalen Städte und Gemeinden bei der Wärmeplanung. Das Online-Tool „Wärmeplan.Check“ soll Kommunen dabei helfen, die Qualität ihrer Planung laufend zu prüfen. mehr...
Köln: Erste Ergebnisse der Wärmeplanung
[02.06.2025] Die Stadt Köln hat Daten zur aktuellen Wärmeversorgung veröffentlicht. Sie zeigen Einsparpotenziale und mögliche künftige Energiequellen. mehr...
Konstanz: Regionaler Wärmeverbund nimmt nächste Etappe
[28.05.2025] Der erste kommunale Wärmeverbund in Konstanz nimmt konkrete Formen an: Der Gemeinderat hat der Gründung einer Projektgesellschaft durch die Stadtwerke Konstanz und Iqony Energies zugestimmt. mehr...