Stadtwerke GießenEin gutes Unternehmensergebnis
Der Jahresüberschuss der Stadtwerke Gießen (SWG) hat im Jahr 2015 gut sechs Millionen Euro betragen und liegt damit um rund 800.000 Euro unter dem Vorjahresergebnis. Wie die SWG mitteilen, sei die Zahl der Privat- und Gewerbekunden mit einem Anschluss an das Wärmenetz weiter gestiegen. So sei der Absatz von Wärme, Kälte und Dampf auf 411 Gigawattstunden (GWh) geklettert, der Stromabsatz habe ebenfalls von 1.652 auf 1.765 GWh zugenommen. Aufgrund dieses guten Ergebnisses wollen die Stadtwerke 2,5 Millionen Euro an die Eigentümerin Stadt Gießen ausschütten. Die beiden SWG-Vorstände Matthias Funk und Jens Schmidt stehen jetzt seit mehr als einem Jahr an der Spitze des kommunalen Unternehmens. Auf der Bilanzpressekonferenz bewerteten sie sowohl die Zahlen für 2015 als auch die ersten Monate der Zusammenarbeit als äußerst positiv. Als tragende Säulen der Unternehmensstrategie bezeichneten sie das Fernwärmenetz in Gießen und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung im Stadtgebiet. Die Stadt Gießen stehe heute nicht nur mit ihrer Klimabilanz gut da, sondern erzeuge auch mehr als 47 Prozent des Stroms in Eigenregie. Als einer der wichtigsten Meilensteine des zurückliegenden Geschäftsjahres nannten die Vorstände den Spatenstich zum Bau der zweiten thermischen Reststoffbehandlungs- und Energieverwertungsanlage TREA 2 im August 2015. TREA 2 produziere klimaschonend Wärme für mehr als 4.200 Einfamilienhäuser bei einer Stromerzeugung von etwa 40.600 Megawattstunden. Das reiche, um 13.500 Durchschnittshaushalte zu versorgen. Der CO2-Ausstoß vor Ort könne so um 28.000 Tonnen reduziert werden.
Vielseitiges Engagement
Weitere klimaschonende Eckpfeiler sind laut den Vorständen der Aufbau von kommunalen Wärmenetzen in Hungen oder die Wärme- und Kälteversorgung bei dem Unternehmen Bänninger Kunststoff-Produkte in Reiskirchen. Über das Thema Energie hinaus haben sich die Stadtwerke in den Bereichen Mobilität, Sport und Freizeit bis hin zu Forschung, Entwicklung, Bildung und Wissenschaft engagiert. Beispielsweise kooperieren sie seit vielen Jahren mit der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM). Die Stadtwerke seien hier in zwei Projekte involviert: eines zur Trocknung von Klärschlamm und ein weiteres, in dem ein großer Stromspeicher mit Ligninen aus der Papierherstellung gebaut werden soll. Die Vorstände verweisen außerdem auf das frei zugängliche WLAN und die digitale Infrastruktur der Gießener Innenstadt sowie auf die neuen Online-Services des Unternehmens, etwa den Online-Vertragsabschluss. Funk sagt: „Wir öffnen uns den neuen Themenfeldern, lernen dabei, uns sicher auf ihnen zu bewegen und sind dadurch in der Lage, Service und Dienstleistungen für unsere Kunden stetig zu optimieren.“ Ein weiteres wichtiges Feld der Stadtwerke sei die Elektromobiliät. An zwei städtischen Stromtankstellen könnten Elektroautos, E-Roller und Elektrofahrräder mit Gießener Grünstrom betankt werden. Auch auf dem Gebiet Energieeffizienz seien die Stadtwerke sehr gut aufgestellt. Hier präsentiere sich der Versorger etwa als Vertragspartner für Wärme-Contracting. In den Jahren 2019 und 2020 stehe außerdem die Umstellung vom so genannten L-Gas auf H-Gas an.
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