Sonntag, 6. Juli 2025

Energiepark EmdenH2 von der Küste in den Tank

[04.05.2021] In Ostfriesland entsteht eine regionale Wasserstoffwirtschaft auf Basis von lokal erzeugtem Ökostrom. Das zugrundeliegende Konzept wurde von den Gründungsgesellschaftern der H2NORD präsentiert.
Die Stellvertreter der Gründungsunternehmen Jens Rötteken (Terravent)

Die Stellvertreter der Gründungsunternehmen Jens Rötteken (Terravent), André Steinau (GP JOULE), Tim Kruithoff (Oberbürgermeister Emden), Thomas Ehrlich (SCORE), Claas Mauritz Brons (Brons Gruppe, v.l.n.r.).

(Bildquelle: GP JOULE)

In Ostfriesland entsteht eine regionale Wasserstoffwirtschaft auf Basis von lokal erzeugtem Ökostrom. Keimzelle hierfür ist der Ende 2020 gegründete Energiepark Emden. Dessen Gründungsgesellschafter GP Joule, Terravent und Brons Gruppe haben nun mit H2NORD eine weitere gemeinsame Tochtergesellschaft geschaffen. Wie die Unternehmen mitteilen, soll sie in einer Elektrolyseanlage mit bis zu 50 Megawatt Leistung grünen Wasserstoff erzeugen und diesen zunächst über drei Tankstellen in Ostfriesland vertreiben. Für die Elektrolyse werde ausschließlich regionaler Grünstrom genutzt, unter anderem Solarenergie aus dem Energiepark Emden. Mit der neuen Wasserstoffgesellschaft wollen die Gründer auch weitere Unternehmen zum Mitmachen motivieren. Einen neuen Mitstreiter haben sie bereits gefunden: Tankstellenbetreiber Score habe seinen Beitritt angekündigt. Score beteilige sich nicht nur an der H2NORD, sondern wird den grün produzierten Wasserstoff an geeigneten und bereits vorhandenen eigenen Tankstellenstandorten vertreiben. Nicht am Unternehmen, aber am Projekt sei auch das norwegische Energieunternehmen Statkraft beteiligt. Die geplante Elektrolyseanlage werde an dessen Kraftwerksstandort in Emden stehen und zu jeweils 50 Prozent von Statkraft und H2NORD mit lokalem Wind- und Solarstrom betrieben werden. Mit der erzeugten Wasserstoffmenge könnten rechnerisch 850 Busse sauber durch Ostfriesland fahren.
„Wir glauben an einen dezentralen Ansatz und an regionale Wertschöpfungsketten. Grüne Energie soll dort umgewandelt werden, wo sie entsteht und Abnehmer vorhanden sind. H2NORD ist der Schlüssel, um uns zukunftsfähig aufzustellen“, erklärt der Geschäftsführer von H2NORD, André Steinau (GP Joule). Ab 2023 soll der grüne Wasserstoff in einem Umkreis von etwa 100 Kilometern um Emden verfügbar sein. Zielgruppen sind unter anderem Industrie und Mobilität. Außerdem soll er an öffentlichen Tankstellen für den Schwerlastverkehr, öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), kommunale Abfallfahrzeuge und Pkw erhältlich sein. Die erste Vertriebsstelle wird laut Unternehmensangaben die Tankstelle von Score in Emden (Frisiastraße) sein, Georgsheil und Aurich sollen folgen. Score überprüfe auch seine weitere Tankstellenstandorte in der Region – überall, wo es möglich ist, soll der grüne H2NORD-Wasserstoff in Zukunft angeboten werden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen

Entega: Solides Ergebnis

[04.07.2025] Trotz Preisbremsen und einer schwierigen Lage auf den Energiemärkten hat Entega eigenen Angaben zufolge im Jahr 2024 ein robustes Geschäftsergebnis erzielt. Zwar ging der Umsatz zurück, doch das operative Ergebnis liegt über dem Niveau von 2022. mehr...

Stadtwerke München: Erfolgreiche Offensive

[02.07.2025] Ab 2025 werden die Stadtwerke München so viel Ökostrom erzeugen, wie in der bayerischen Landeshauptstadt verbraucht wird. Damit ist das Ziel erreicht, das der Stadtrat im Jahr 2009 gesetzt hatte. Doch der Ausbau soll weitergehen. Denn der Stromverbrauch und die Klimaschutzziele steigen. mehr...

ESWE Versorgung: Schodlock geht, Doppelspitze kommt

[01.07.2025] Nach 24 Jahren verlässt Ralf Schodlok den Vorstand von ESWE Versorgung. Ab dem 1. Juli 2025 werden Jörg Höhler und Oliver Malerius das Unternehmen führen. Schodlok hatte das Stadtwerk aus der Verlustzone geführt und zu einem regionalen Wirtschaftsfaktor gemacht. mehr...

Bilanz: Trianel bleibt auf Erfolgskurs

[01.07.2025] Die Stadtwerke-Kooperation Trianel hat für das vergangene Jahr erneut ein gutes Ergebnis vorgelegt. Bei der digitalen Bilanzpressekonferenz stellte die Geschäftsführung ein Vorsteuerergebnis vor, das deutlich über den Erwartungen lag. Besonders der Energiehandel und die Projektentwicklung trugen zum Erfolg bei. mehr...

Stadtwerke Kiel/HanseWerk: Gemeinschaftsunternehmen gegründet

[27.06.2025] Mit der Gründung des Unternehmens FördeWärme bündeln die Stadtwerke Kiel und HanseWerk Natur ihre Kräfte für eine klimaneutrale Nahwärmeversorgung. Die neue Gesellschaft soll bestehende Netze dekarbonisieren und neue Versorgungsgebiete rund um Kiel erschließen. mehr...

Mainova: Stärke trotz Krisen

[26.06.2025] Frankfurts Energieversorger investiert in die Versorgungssicherheit und stellt Projekte für Klimaschutz vor. Die Hauptversammlung zeigt: Mainova ist solide aufgestellt und setzt auf Wachstum – bei Strom, Fernwärme und Personal. mehr...

Ludwigshafen: TWL legt stabiles Ergebnis vor

[26.06.2025] Die Technischen Werke Ludwigshafen haben im Jahr 2024 solide gewirtschaftet. Trotz eines schwierigen Umfelds stieg der Bilanzgewinn im Konzern deutlich. Die kommunale Wärmeplanung für Ludwigshafen soll im Herbst 2025 abgeschlossen sein. mehr...

Stadtwerke Bochum: Rekordgewinn für 2024

[26.06.2025] Die Stadtwerke Bochum haben im Jahr 2024 nach Steuern einen Gewinn von 244,6 Millionen Euro erzielt. Hauptgrund hierfür ist der Verkauf der Beteiligung am Essener Energieunternehmen Steag. Der Gewinn verschafft dem Versorger Spielraum für Investitionen in Milliardenhöhe in Strom-, Wärme- und Glasfasernetze. mehr...

Sagemcom Dr. Neuhaus: SiLKe-Zertifizierung von BSI erhalten

[26.06.2025] Sagemcom Dr. Neuhaus hat vom BSI die neue SiLKe-Zertifizierung für seine Smart Meter Gateways erhalten. Damit ist der Versand über die MSB-Lieferkette ab sofort möglich. mehr...

Stadtwerke Schwäbisch Hall: TSM-Zertifizierung erhalten

[25.06.2025] Die Stadtwerke Schwäbisch Hall haben für ihre Wärmeversorgung die TSM-Zertifizierung erhalten. Das unabhängige Prüfverfahren bestätigt die hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards in Kraftwerken und Fernwärmenetzen. mehr...

interview

Interview: Dezentrale Strategie

[24.06.2025] Auf der diesjährigen E-world hat die Kraftwerk Software Gruppe ihre Plattformstrategie vorgestellt. Inwiefern diese dem allgemeinen Wandel hin zu dezentralen Strukturen gerecht wird, erläutert Kraftwerk-CEO Andreas Weber im Gespräch mit stadt+werk. mehr...

Berliner Stadtwerke: Mehr Solar, mehr Ladepunkte, mehr Ökostrom

[23.06.2025] Die Berliner Stadtwerke haben ihre Investitionen in die Energiewende im Jahr 2024 weiter gesteigert. So bauten sie zahlreiche neue Solaranlagen, erweiterten das Ladenetz für Elektroautos und steigerten die Lieferung von Ökostrom. Bis 2030 sind weitere große Vorhaben geplant. mehr...

interview

Interview: Netzwerk für Partner

[19.06.2025] Über das neue Partnerprogramm Trianel Connect spricht Paul Jüngst im stadt+werk-Interview. Der Leiter Trendscouting bei Trianel erläutert dabei unter anderem, wie sich dieses von anderen Kooperations- oder Innovationsplattformen in der Energiewirtschaft abhebt. mehr...

Thüga: Erweiterung des Portfolios

[19.06.2025] Mit neuen Rahmenverträgen wird die Thüga-Gruppe zum Komplettanbieter für Wärmepumpenlösungen. Stadtwerke und Regionalversorger des Netzwerks können damit künftig alles aus einer Hand anbieten – von der Technik bis zur Installation. mehr...

Stadtwerke Osnabrück: Positives Ergebnis stärkt Zukunftspläne

[18.06.2025] Im Jahr 2024 konnten die Stadtwerke Osnabrück ein stabiles Geschäftsergebnis vorlegen. Trotz sinkender Umsätze blieb der Rohertrag konstant. Die Stadtwerke wollen damit die Energie- und Wärmewende vor Ort weiter voranbringen. mehr...