Montag, 16. Juni 2025

DresdenHochleistungsrechner spendet Abwärme

[18.04.2023] Die Abwärme des Hochleistungsrechners der TU Dresden soll zukünftig mithilfe von Wärmepumpen aufbereitet und im Fernwärmenetz der SachsenEnergie genutzt werden. Vertragliche Grundlagen hierüber haben jetzt der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) und SachsenEnergie vereinbart.
Dr. Axel Cunow

Dr. Axel Cunow, Vorstand SachsenEnergie (l.), und Oliver Gaber, Kaufmännischer Geschäftsführer des SIB, haben jetzt die vertraglichen Grundlagen zur nachhaltigen Nutzung der Abwärme des Hochleistungsrechners der TU Dresden beschlossen.

(Bildquelle: David Nuglisch)

Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) und SachsenEnergie haben jetzt die vertraglichen Grundlagen zur nachhaltigen Nutzung der Abwärme des Hochleistungsrechners der TU Dresden geschlossen. Wie der SIB mitteilt, soll zukünftig die überschüssige Abwärme mit drei Wärmepumpen so aufbereitet werden, dass sie im Fernwärmenetz der SachsenEnergie genutzt werden kann.
Axel Cunow, Vorstand SachsenEnergie, erläutert: „Durch die Nutzung der Abwärme des Hochleistungsrechners können bis zu 24.000 Megawattstunden (MWh) grüne Wärme entstehen und theoretisch 3.700 durchschnittliche Dresdner Haushalte versorgt werden. Gleichzeitig werden rund 2.700 Tonnen CO2 vermieden, die sonst bei der Erzeugung der Fernwärme entstehen würden.“ Oliver Gaber, Kaufmännischer Geschäftsführer des SIB, ergänzt: „Die Vereinbarung zur Nutzung der Abwärme ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Steigerung der Energieeffizienz und ein deutliches Signal für mehr Nachhaltigkeit. Damit handeln wir verantwortungsvoll und realisieren auch dieses Projekt für den Freistaat Sachsen innovativ und nachhaltig.“
Laut SIB soll zur nachhaltigen Nutzung der überschüssigen Abwärme vom Rechenzentrum des Lehmann-Zentrums (LZR) westlich davon ein Technikbauwerk mit Wärmepumpen errichtet werden, in dem zukünftig das Wärmeniveau der Abwärme vom Rechenzentrum auf das Fernwärmeniveau angehoben wird. Insbesondere in den Sommermonaten könne somit die Rückkühlung überschüssiger Abwärme vermieden und die Abwärme als Nutzwärme in das Netz eingespeist werden. In den Wintermonaten werde schon heute und zukünftig verstärkt ein Teil der entstehenden Wärme zur Beheizung umliegender Hochschulgebäude genutzt. Die Verringerung des CO2-Ausstoßes durch die vermiedene Rückkühlung belaufe sich auf über 100 Tonnen pro Jahr. Durch die Einspeisung der Überschusswärme in das Fernwärmenetz würden weitere 2.700 Tonnen CO2 vermieden, die sonst bei der Erzeugung der Fernwärme entstanden wären.
Das Technikbauwerk mit den Wärmepumpen solle in seiner baulichen Hülle durch den Freistaat Sachsen errichtet werden. Die Gesamtkosten für das Technikbauwerk samt erforderlicher Anschlüsse beliefen sich auf rund 1,6 Millionen Euro. Die Baumaßnahme werde mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts. Der künftige Nutzer SachsenEnergie werde das Gebäude technisch ausrüsten. Dies beginne mit der Einführung der Medien Mittelspannung, Fern-, Nahwärme und schließe alle Installationen innerhalb des Gebäudes ein. SachsenEnergie werde in die Anlage rund 3,2 Millionen Euro investieren – mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Derzeit würden die Planungen für das Technikbauwerk durchgeführt. Die Bauzeit sei von Mitte bis Ende 2023 geplant. Im Jahr 2024 erfolgten die Ausrüstung mit den Wärmepumpen und der Probebetrieb. Ende 2024/Anfang 2025 solle die Anlage in Betrieb gehen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Lotte: Kommunalen Wärmeplan vorgelegt

[13.06.2025] Die Gemeinde Lotte gehört mit ihrem neuen kommunalen Wärmeplan zu den Vorreitern der Wärmewende in Nordrhein-Westfalen. Bereits drei Jahre vor Ablauf der gesetzlichen Frist legt sie eine Strategie für eine klimafreundliche Wärmeversorgung vor. mehr...

EWE Netz: Nicht von der Stange

[12.06.2025] Der Energienetzbetreiber EWE Netz hat bereits zahlreiche Kommunen auf dem Weg der Wärmeplanung begleitet. Dabei konnte er wichtige Erkenntnisse zu den Herausforderungen und Fallstricken bei der kommunalen Wärmeplanung sammeln. mehr...

Bremen: Öffentliche Liegenschaften an Wärmenetz angeschlossen

[12.06.2025] Immobilien Bremen bringt drei Schulen in Blumenthal ans neue enercity-Wärmenetz und leistet damit einen Beitrag zur Wärmewende in Bremen-Nord. Die klimafreundliche Versorgung soll ab dem zweiten Halbjahr 2026 starten – weitere öffentliche Gebäude könnten folgen. mehr...

bericht

Osnabrück: Im Dialog zum Ziel

[10.06.2025] In Osnabrück wurde im Februar 2024 mit der Erstellung der Wärmeplanung begonnen. Neben der datenbasierten technischen Erarbeitung legt die niedersächsische Stadt dabei viel Wert auf eine transparente kommunikative Begleitung, da diese für die Akzeptanz entscheidend ist. mehr...

Norderstedt: Stadtwerke nutzen Abwärme von Rechenzentrum

[03.06.2025] Die Stadtwerke Norderstedt nutzen die Abwärme ihres eigenen Rechenzentrums zur Einspeisung ins kommunale Fernwärmenetz. Zwei Hochtemperatur-Wärmepumpen ermöglichen damit jährlich Einsparungen von rund 3.800 Tonnen CO₂. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Leitfaden für die Wärmeplanung

[02.06.2025] Mit einem neuen Praxisleitfaden unterstützt Nordrhein-Westfalen Städte und Gemeinden bei der Wärmeplanung. Das Online-Tool „Wärmeplan.Check“ soll Kommunen dabei helfen, die Qualität ihrer Planung laufend zu prüfen. mehr...

Köln: Erste Ergebnisse der Wärmeplanung

[02.06.2025] Die Stadt Köln hat Daten zur aktuellen Wärmeversorgung veröffentlicht. Sie zeigen Einsparpotenziale und mögliche künftige Energiequellen. mehr...

Konstanz: Regionaler Wärmeverbund nimmt nächste Etappe

[28.05.2025] Der erste kommunale Wärmeverbund in Konstanz nimmt konkrete Formen an: Der Gemeinderat hat der Gründung einer Projektgesellschaft durch die Stadtwerke Konstanz und Iqony Energies zugestimmt. mehr...

Magdeburg: Beteiligung an kommunaler Wärmeplanung

[27.05.2025] Magdeburg öffnet den nächsten Beteiligungsschritt zur kommunalen Wärmeplanung: Bis zum 18. Juni können Bürgerinnen und Bürger online Stellung zum aktuellen Planungsentwurf nehmen. Die Stadt will ihre Wärmeversorgung bis spätestens 2045 klimaneutral und bezahlbar gestalten. mehr...

Unna: Ergebnisse der Wärmeplanung vorgestellt

[23.05.2025] Die Stadt Unna hat die Ergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung vorgestellt. Ziel ist eine klimaneutrale und bezahlbare Wärmeversorgung – mit einem Mix aus Wärmenetzen und Wärmepumpen je nach Gebiet. mehr...

Green Planet Energy: Studie zu Wärmepumpen und E-Autos

[19.05.2025] Eine neue Studie zeigt: Wärmepumpen und Elektroautos können gezielt dann Strom verbrauchen, wenn er besonders günstig und klimafreundlich ist. Dadurch sinken nicht nur Kosten und CO₂-Emissionen, sondern auch der Bedarf an fossiler Reservekraft. mehr...

Stadtwerke Flensburg: Plan zur Wärmeversorgung vorgestellt

[07.05.2025] Die Stadtwerke Flensburg haben dem schleswig-holsteinischen Energieminister Tobias Goldschmidt ihren Plan zur klimaneutralen Fernwärme bis 2035 vorgestellt. Das zentrale Heizkraftwerk der Stadt soll durch Großwärmepumpen, Wasserstoff und Biomasse dekarbonisiert werden. mehr...

SAENA: Webinar zur Bürgerbeteiligung bei der kommunalen Wärmeplanung

[07.05.2025] Ein Online-Workshop der Sächsischen Energieagentur thematisiert am 21. Mai 2025 die Rolle der Bürgerbeteiligung in der kommunalen Wärmeplanung. Kommunale Vertreter erhalten praxisnahe Impulse, wie Transparenz und frühe Einbindung die Akzeptanz geplanter Maßnahmen erhöhen können. mehr...

Thüringen: Wärmekataster für Kommunen

[29.04.2025] Thüringer Kommunen können ihre Wärmeplanung künftig einfacher gestalten. Ein neues Wärmekataster liefert digitale Daten über Gebäude und Wärmebedarf. Energieminister Tilo Kummer verspricht weniger Aufwand und geringere Kosten. mehr...

Bürgerbeteiligungsreport: Wärmewende als Belastung

[22.04.2025] Die Wärmewende sorgt bei vielen Menschen für Unsicherheit. Das zeigt eine neue Studie des Steinbeis-Instituts. Viele Bürger fürchten hohe Kosten und mangelnde Beteiligung. mehr...