Freitag, 1. August 2025

Baden-WürttembergLand fördert Wärmenetze

[09.12.2019] Im Rahmen des Förderprogramms „Energieeffiziente Wärmenetze“ unterstützt das Umweltministerium Baden-Württemberg weitere energieeffiziente Wärmenetze im Land. Bezuschusst werden auch innovative Ideen zur klimafreundlichen Versorgung mit Wärme und Kälte.

Das baden-württembergische Umweltministerium hat weitere fünf energieeffiziente Wärmenetze im Land mit insgesamt knapp 750.000 Euro gefördert. Die Gesamtinvestitionskosten dieser Projekte betragen nach Angeben des Ministeriums rund 5,5 Millionen Euro. Die Förderung kommt aus dem Programm „Energieeffiziente Wärmenetze“, das im Jahr 2016 aufgelegt wurde. 50 Projekte seien seitdem mit insgesamt fast zehn Millionen Euro bezuschusst worden.
Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) erklärt: „Mit unserem Förderprogramm stoßen wir wichtige Investitionen in moderne und klimaschonende Wärmetechnologien an. Es werden zahlreiche Wärmenetze neu gebaut oder erweitert. Darüber hinaus werden mit unserer Unterstützung viele innovative Projekte zur effizienten Energienutzung im Wärmesektor entwickelt und umgesetzt. So kommen wir auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung Stück um Stück voran.“

Ausbau bestehender Wärmenetze

Aktuell unterstützt das Land die Erweiterung des bestehenden Wärmenetzes der Gemeinde Sersheim im Landkreis Ludwigsburg mit 200.000 Euro. Dort sind bislang drei kommunale Gebäude in einem Wärmeverbund. Nun soll das Netz um rund 1.800 Meter verlängert werden. Damit können 29 Bestandsgebäude beziehungsweise Neubauten eingebunden werden, meldet das Umweltministerium. Außerdem werde ein 100 Kubikmeter großer Pufferspeicher gebaut und die Heizzentrale modernisiert.
Auch in der Gemeinde Wolfegg im Landkreis Ravensburg wird das bestehende Wärmenetz im Zuge einer Nachverdichtung um elf Anschlüsse erweitert. Dazu sollen 730 Meter neue Leitungen und mehrere Pufferspeicher mit einem Gesamtvolumen von 340 Kubikmeter gebaut werden. Das Umweltministerium bezuschusst diese Maßnahmen mit rund 155.000 Euro. Eine Zuwendung in Höhe von etwa 45.000 Euro erhält die Gemeinde Unlingen (Landkreis Biberach) für den Ausbau des vorhandenen Nahwärmenetzes um 14 weitere Anschlüsse.

Kalte Nahwärme in Neubaugebieten

Innovative Ideen zur klimafreundlichen Versorgung mit Wärme und Kälte entstehen in Isny im Allgäu (Landkreis Ravensburg) und in der Gemeinde Murg im Landkreis Waldshut. Für den Bau eines Nahwärmenetzes in einem Isnyer Neubaugebiet mit 36 Anschlüssen stellt das Land knapp 240.000 Euro zur Verfügung. Drei Viertel der dort benötigten Wärme soll aus der Abwärme einer Adsorptions-Kälte-Anlage eines Fruchtsaftherstellers und einer Gärreste-Trocknungsanlage gewonnen werden. Mit 110.000 Euro unterstützt das Umweltministerium den Bau eines kalten Nahwärmenetzes in einem Neubaugebiet in Murg ein. Über eine knapp zwei Kilometer lange Leitung sollen 45 Einfamilienhäuser und sieben Mehrfamilienhäuser mit Wärme oder Kälte aus der Anlage von Erdsonden in oberflächennaher Geothermie versorgt werden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Tettnang: Baubeginn eines Nahwärmenetzes

[30.07.2025] In Tettnang beginnt der Bau eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee versprechen sich davon jährlich über 4.000 Tonnen CO₂-Einsparung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen. mehr...

Saarbrücken: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[30.07.2025] Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Ziel ist eine klimafreundliche, effiziente und sozial gerechte Wärmeversorgung bis 2026. mehr...

Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden

[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...

Schleswig-Holstein: Land stellt Wärmeliniendichtekarte bereit

[22.07.2025] Schleswig-Holstein stellt ab sofort eine flächendeckende Wärmeliniendichtekarte für das gesamte Landesgebiet bereit. Kommunen erhalten damit eine solide Datengrundlage, um ihre kommunale Wärmeplanung effizienter und zielgerichteter umzusetzen. mehr...

Erkner: Zweite Großwärmepumpe angeliefert

[18.07.2025] Mit der Anlieferung der zweiten Großwärmepumpe ist das neue Heizsystem in Erkner Mitte vollständig. Ab Herbst liefert es erstmals grüne Fernwärme – mehr als die Hälfte davon aus erneuerbaren Quellen. mehr...

Hamburg: Nutzung von Abwasser

[14.07.2025] Hamburg setzt beim Klimaschutz auf Abwasser: Auf dem Klärwerk Dradenau entsteht Deutschlands größte Abwasserwärmepumpe mit 60 Megawatt Leistung. Ab 2026 soll sie bis zu 39.000 Haushalte mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen. mehr...

Wien Energie: Großwärmepumpenanlage verwendet Softstarter

[11.07.2025] Wien Energie setzt bei Europas leistungsstärkster Großwärmepumpenanlage auf Mittelspannungs-Sanftanlasser von AuCom. Die Technik unterstützt den klimaneutralen Betrieb mit erneuerbarer Energie und steigert die Effizienz beim Start großer Kompressoren. mehr...

Ennepe-Ruhr-Kreis: Planungsprojekte für klimafreundliche Energiezukunft

[10.07.2025] Mit der kommunalen Wärmeplanung und dem Projekt EMG.Ruhr verfolgt der Ennepe-Ruhr-Kreis zwei parallel laufende Ansätze für eine klimafreundliche Energiezukunft. Während die Wärmeplanung den Blick auf Wohnquartiere richtet, analysiert EMG.Ruhr systematisch die Energieversorgung von Gewerbegebieten. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Potenzial der Abwasserwärme

[08.07.2025] Bis Mitte 2026 müssen Großstädte ihre Wärmeplanung vorlegen. Dabei rückt eine bisher kaum genutzte Quelle in den Fokus: die Wärme aus Abwasser. In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits erste Projekte. Eine Landesinitiative will den Ausbau vorantreiben. mehr...

Stadtwerke Gießen: Projekt PowerLahn kommt voran

[07.07.2025] Die Stadtwerke Gießen bauen eine neue Anlage zur umweltfreundlichen Wärmegewinnung. Ab Mitte 2026 sollen drei Großwärmepumpen Energie aus dem Wasser der Lahn gewinnen. Damit wollen die Stadtwerke einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten. mehr...

Baden-Württemberg: Wärmeplanung im Konvoi

[02.07.2025] Baden-Württemberg will die Wärmewende und den Schutz vor den Folgen des Klimawandels vorantreiben. Ein neuer Gesetzentwurf sieht vor, dass alle Städte und Gemeinden künftig Wärmepläne und Klimaanpassungskonzepte erstellen müssen. Die Kosten sollen über einen finanziellen Ausgleich gedeckt werden. mehr...

Stadtwerke Kiel/HanseWerk: Gemeinschaftsunternehmen gegründet

[27.06.2025] Mit der Gründung des Unternehmens FördeWärme bündeln die Stadtwerke Kiel und HanseWerk Natur ihre Kräfte für eine klimaneutrale Nahwärmeversorgung. Die neue Gesellschaft soll bestehende Netze dekarbonisieren und neue Versorgungsgebiete rund um Kiel erschließen. mehr...

Fraunhofer IEG: Forschungsprojekt zu Großwärmepumpen

[25.06.2025] Großwärmepumpen könnten eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung der Fernwärme spielen. Ein vom BMWK gefördertes Forschungsprojekt unter Leitung der Fraunhofer IEG zeigt, wie sich natürliche und industrielle Wärmequellen an ehemaligen Kohlekraftwerksstandorten effizient nutzen lassen. mehr...

Nürnberg: Kommunalen Wärmeplan verabschiedet

[20.06.2025] Nürnberg hat einen kommunalen Wärmeplan verabschiedet, der den Weg zu einer klimaneutralen und bezahlbaren Wärmeversorgung bis 2040 ebnen soll. Im Zentrum stehen der Ausbau der Fernwärme, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Einbindung dezentraler Lösungen wie Wärmepumpen. mehr...

Thüga: Erweiterung des Portfolios

[19.06.2025] Mit neuen Rahmenverträgen wird die Thüga-Gruppe zum Komplettanbieter für Wärmepumpenlösungen. Stadtwerke und Regionalversorger des Netzwerks können damit künftig alles aus einer Hand anbieten – von der Technik bis zur Installation. mehr...