Mittwoch, 28. Mai 2025

UmfrageNeustart der Energiewende

[27.05.2025] Eine Umfrage im Auftrag der Stadtwerke Lübeck zeigt, dass viele Menschen in Deutschland grundlegenden Reformbedarf bei der Energiewende sehen. Die Rolle kommunaler Unternehmen bleibt dabei in der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend unbeachtet.

Umfrage zur Energiewende: Mehrheit sieht Reformbedarf.

(Bildquelle: Stadtwerke Lübeck/Civey)

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland hält einen Neustart der Energiewende für notwendig. Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Stadtwerke Lübeck sehen 54 Prozent der Befragten grundlegenden Reformbedarf. Zugleich glauben aber 65 Prozent nicht, dass die Bundesregierung diesen Wandel erfolgreich gestalten kann. Wie der kommunale Versorger mitteilt, wurde die Umfrage unter 10.000 Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt. Sie zeigt: Knapp 40 Prozent sehen die Bundesregierung in der Hauptverantwortung für die Energiewende. Doch ihr Vertrauen ist gering.

Stadtwerke werden als Akteure nicht wahrgenommen

Nur zwei Prozent der Befragten sehen kommunale Versorgungsunternehmen wie Stadtwerke als zentrale Akteure – obwohl diese vielerorts wichtige Aufgaben bei der lokalen Umsetzung übernehmen. „Kommunale Unternehmen und ihre Stadtwerke spielen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Energiewende vor Ort“, sagte Jens Meier, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck. Sie sicherten die Versorgung, betrieben Infrastruktur und ermöglichten intelligente Lösungen. Das sei nur in enger Zusammenarbeit aller Ebenen möglich, so Meier.

Trotz der Zustimmung zu nachhaltigem Handeln zeigen sich viele Bürgerinnen und Bürger nicht bereit, dafür mehr zu bezahlen. 54 Prozent lehnen höhere Kosten für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen ab. Besonders wichtig ist ihnen die Alltagstauglichkeit: 31 Prozent nennen diese als entscheidendes Kriterium. Danach folgen Kostenneutralität und Versorgungssicherheit. In Ost- und Westdeutschland unterscheiden sich die Einstellungen kaum. Die Alltagstauglichkeit steht jeweils im Mittelpunkt. In Ostdeutschland ist die Bezahlbarkeit mit 29 Prozent sogar etwas wichtiger als im Westen (26 Prozent).

Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs an Platz 1

Auf die Frage, welche Maßnahme in der eigenen Region am meisten zur Klimaneutralität beitragen kann, antworteten 37 Prozent mit dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Erst auf den fünften Platz kommt die Förderung klimaneutraler Wärmeversorgung. Nur sechs Prozent halten Investitionen in Elektroautos für besonders wichtig. Deutlich mehr Zustimmung erhalten Speichertechnologien: 43 Prozent sehen hier den größten Nutzen für den bundesweiten Fortschritt der Energiewende. Der Ausbau von Stromnetzen und der Bürokratieabbau folgen knapp dahinter.





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