Dienstag, 7. Oktober 2025

adesso/NatuvionStudie zu IT-Transformation

[26.06.2025] Eine neue Studie von adesso und Natuvion zeigt: IT-Transformationen bei Energieversorgern sind vor allem durch Komplexität, Zeitdruck und mangelnde Datenqualität geprägt. Künstliche Intelligenz wird bislang nur als unterstützender Faktor genutzt – nicht als Haupttreiber.

Die neue Studie zeigt, dass IT-Transformation kein Selbstläufer, sondern ein strategischer Kraftakt ist.

(Bildquelle: adesso SE/Natuvion GmbH)

IT-Transformationen in der Energiebranche sind anspruchsvolle Großprojekte – geprägt von Komplexität, knappen Ressourcen und der Suche nach strategischer Orientierung. Das zeigt die aktuelle Studie IT-Transformation Utilities 2025, die von adesso und Natuvion in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt wurde. Wie die beiden Unternehmen mitteilen, wurden 225 Führungskräfte aus mittelständischen und großen Versorgungsunternehmen befragt, die entweder laufende Transformationsprozesse verantworten oder kürzlich abgeschlossen haben.

Die Ergebnisse der Untersuchung machen deutlich, dass Zeit, strategische Klarheit und Datenqualität zu den zentralen Erfolgsfaktoren zählen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen plant mehr als ein Jahr für die Umsetzung ein – bei Versorgern mit einem Umsatz von über einer Milliarde Euro sind es sogar über 80 Prozent. Gleichzeitig nennt fast ein Drittel der Befragten die Komplexität des Gesamtprojekts als größte Herausforderung. Auch Budgetfragen und die Analyse bestehender IT-Landschaften rangieren weit oben auf der Problemliste.

Regionale Unterschiede

Regionale Unterschiede treten ebenfalls zutage: Während in Deutschland vor allem das Budgetmanagement als Hürde genannt wird, mangelt es in der Schweiz laut Einschätzung der Befragten eher an qualifizierten Beratern und Personalressourcen. Österreichische Energieversorger empfinden die Komplexität ihrer Projekte als besonders herausfordernd.

Die Studie wirft zudem einen Blick auf die Rolle von Künstlicher Intelligenz. Zwar geben 37,9 Prozent der Teilnehmer an, dass KI ein zentraler Treiber ihrer Transformation sei, doch für die Mehrheit bleibt sie ein zusätzlicher, nicht entscheidender Nutzenfaktor. Lediglich 7,9 Prozent schreiben KI keinerlei Rolle zu. Damit wird deutlich, dass Künstliche Intelligenz in Transformationsprojekten derzeit meist ergänzend zum Einsatz kommt, jedoch selten als strategischer Auslöser dient.

Der Cutover, also der Übergang vom Projekt- in den Livebetrieb, ist ein kritischer Punkt im Prozess. In Deutschland und der Schweiz konnten ihn über 85 Prozent der Unternehmen innerhalb von zwei Tagen abschließen. In Österreich benötigten dagegen fast zwei Drittel drei Tage oder mehr – ein Hinweis auf unterschiedliche Umsetzungskapazitäten und Planungsniveaus in der Region.

Erfolgsfaktor Datenqualität

Trotz aller Herausforderungen berichten 87,7 Prozent der Befragten, dass sie ihre gesteckten Ziele erreicht haben. Interessant dabei: Während Top-Manager die Zielerreichung vorsichtiger einschätzen, äußern sich mittlere Führungsebenen deutlich positiver.

Ein besonders häufig genannter Erfolgsfaktor ist die Verbesserung der Datenqualität. Laut Holger Strotmann, Geschäftsführer von Natuvion, ist sie die Grundlage jeder modernen IT-Transformation: „Ohne verlässliche Daten bleiben Cloud, KI und Innovation Stückwerk.“ Deshalb fordert er klare Strukturen in der Datenpflege, Governance und gezielten Kompetenzaufbau.

Die „IT-Transformation Utilities 2025“ ist den beiden Unternehmen zufolge eine praxisnahe Bestandsaufnahme zum Stand der Digitalisierung in der Energieversorgung. Sie liefere Entscheidungsträgern konkrete Anhaltspunkte, wie sich Komplexität, Zeitdruck und technologische Entwicklung gezielt in Einklang bringen lassen – und mache deutlich, dass IT-Transformation kein Selbstläufer ist, sondern ein strategischer Kraftakt.





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