BDEWVerbesserung und Verabschiedung des KWSG gefordert
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) appelliert an die Bundesregierung, den Entwurf des Kraftwerkssicherheitsgesetzes (KWSG) rasch zu beschließen – jedoch nicht ohne präzise Anpassungen. Wie der BDEW mitteilt, müssen Investitionen in neue H₂-ready- und moderne Gaskraftwerke verlässlich angestoßen und damit Versorgungssicherheit sowie Systemstabilität im Strommarkt gewährleistet werden. Der BDEW hat dazu gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen seit Jahresbeginn 2025 praxisnahe Vorschläge erarbeitet, um Ausschreibungen erfolgreicher zu gestalten und Verzögerungen insbesondere aus beihilferechtlicher Sicht zu vermeiden.
„Das KWSG muss jetzt sitzen“, erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mit Blick auf die notwendige Planungs- und Investitionssicherheit. Vor dem Hintergrund sinkender gesicherter Erzeugungskapazitäten und des beschlossenen Kohleausstiegs fordert der Verband ein Gesetz, das den Aufsichtsräten der Unternehmen klare Entscheidungsgrundlagen liefert. Der aktuell vorliegende Referentenentwurf der Ampelkoalition könne dies leisten, müsse jedoch in entscheidenden Punkten überarbeitet werden.
Konkret sieht der BDEW Änderungsbedarf beim Umgang mit Risiken, die Kraftwerksbetreiber nicht selbst beeinflussen können – etwa dem fehlenden Zugang zu Wasserstoff oder unzureichender Infrastruktur. Für diese Fälle schlägt der Verband unter anderem vor, dass die Bundesnetzagentur drei Jahre vor dem geplanten Umstieg auf Wasserstoffbetrieb prüft, ob entsprechende Voraussetzungen gegeben sind. Sollte der Umstieg technisch oder infrastrukturell nicht möglich sein, sollen Betreiber dies im Rahmen eines Härtefallverfahrens darlegen können, ohne die gesamte Förderung zu verlieren.
Ein weiterer Vorschlag zielt auf die Erbringung von Systemdienstleistungen. Um die Netzstabilität künftig auch über neue Kraftwerke sicherzustellen, könnten Betreiber einen gestaffelten Bonus erhalten, wenn sie zusätzliche Systemdienstleistungen bereitstellen. Dies solle Anreize schaffen, dort wo es technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, über die reine Stromproduktion hinaus zur Netzsicherheit beizutragen.
Auch bei der Struktur der Ausschreibungen fordert der BDEW Nachjustierungen. Nicht vollständig bezuschlagte Mengen aus der so genannten ersten Säule sollten in die zweite Säule überführt und in künftigen Runden erneut berücksichtigt werden können. Die erste Säule sieht unter anderem die Ausschreibung von fünf Gigawatt H₂-ready-Kraftwerken sowie je 0,5 Gigawatt an Langzeitspeichern und so genannten Wasserstoff-Sprinterkraftwerken vor. Die zweite Säule soll weitere fünf Gigawatt steuerbare Gas-Kraftwerke fördern. Zusammengenommen könnten bis zu 12,5 Gigawatt an gesicherter Leistung entstehen, sollte das Ausschreibungsvolumen vollständig genutzt werden.
Nach Einschätzung des BDEW könnte der Baubeginn für die ersten Anlagen bei rechtzeitigem Gesetzesbeschluss Anfang 2026 erfolgen. Ein Netzanschluss und die Inbetriebnahme wären dann realistisch ab Ende 2030. Um den wachsenden Bedarf darüber hinaus zu decken, verweist der Verband auf seinen Vorschlag für einen integrierten Kapazitätsmarkt (IKM). Während das KWSG auf 12,5 GW abzielt, könnte über den IKM ein weiterer Zubau von mindestens acht GW gesteuert werden.
Der BDEW fordert daher parallel zum KWSG auch Fortschritte bei der Implementierung eines solchen Marktdesigns, um langfristig Versorgungssicherheit und Investitionsstabilität gleichermaßen zu gewährleisten.
Bürgerenergie: Forschende fordern bessere Regeln
[12.05.2025] In Deutschland gibt es rund 3.000 lokale Energiegemeinschaften. Ein Forschungsteam empfiehlt der Politik nun, klare Ziele zu setzen und bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. So könne Bürgerenergie zum Motor der Energiewende werden. mehr...
Bundesregierung: Neue Vorgaben für Gasspeicher
[05.05.2025] Die Bundesregierung plant, die Mindestfüllstände für Gasspeicher im kommenden Winter zu senken. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hält dies für einen richtigen und notwendigen Schritt. Die Anpassung soll Kosten senken und den Markt entlasten. mehr...
Schleswig-Holstein: Neuer Plan für Windkraftausbau
[05.05.2025] Der jetzt vorgelegte Entwurf des Landesentwicklungsplans Windenergie Schleswig-Holstein soll mehr Flächen für die Windenergie sichern – und gleichzeitig den Naturschutz stärken. Ab dem 21. Mai 2025 können Bürgerinnen und Bürger dazu Stellung nehmen. mehr...
Sachsen-Anhalt: Entwurf für Wärmplanungsgesetz
[02.05.2025] Bis spätestens 2028 sollen alle Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt Wärmepläne aufstellen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat die Landesregierung jetzt vorgelegt. mehr...
Strommarktdesign: Regionale Differenzierung senkt Kosten
[30.04.2025] Eine neue Studie von Agora Energiewende und Fraunhofer IEE zeigt: Lokale Strompreise könnten Netzengpässe reduzieren und die Stromkosten für Unternehmen und Haushalte senken. mehr...
Schleswig-Holstein: Kommunalfonds für die Wärmewende
[22.04.2025] Schleswig-Holstein fördert ab Mai erste Schritte von Wärme- und Effizienzprojekten in Kommunen mit bis zu 300.000 Euro. Eine neue Richtlinie schafft die Grundlage für Zuschüsse in der Frühphase, wenn noch keine Finanzierung durch Banken möglich ist. mehr...
Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?
[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...
Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik
[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung
[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...
BEE: Strombedarf bleibt hoch
[08.04.2025] Der BEE warnt vor einer Unterschätzung des Strombedarfs und übt Kritik an einer Aurora-Studie. mehr...
BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende
[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...
Thüga: Kritik an Plänen der BNetzA
[02.04.2025] Die Pläne der Bundesnetzagentur zur Regulierung der Stromnetzbetreiber stoßen auf scharfe Kritik: Laut Thüga würden sie die Renditen drastisch senken und Investitionen in den Netzausbau erschweren. mehr...
Interview: Weiterbildung als Renditebringer
[31.03.2025] Die kommunale Versorgungswirtschaft ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Warum Weiterbildungsmaßnahmen gerade in dieser Situation eine strategische Notwendigkeit sind, erklärt Christina Zenke, Leiterin der VKU Akademie, im Interview mit stadt+werk. mehr...
Lausitz: Bewerbung als Net Zero Valley in Brüssel
[24.03.2025] Die Lausitz strebt an, Europas erstes Net Zero Valley zu werden. In Brüssel präsentierten Vertreter der Region gemeinsam mit den Staatssekretären Sachsens und Brandenburgs ihre Bewerbung für das EU-Programm, das saubere Technologien und nachhaltige Industrien fördert. mehr...