Donnerstag, 1. Mai 2025

EschwegeVorreiter bei kommunaler Wärmeplanung

[14.03.2025] Eschwege nimmt in Hessen eine Vorreiterrolle in der kommunalen Wärmeplanung ein. Mit einer frühzeitigen Planung, innovativen Technologien und intensiver Bürgerbeteiligung setzt die Stadt Maßstäbe für eine klimafreundliche und zukunftssichere Wärmeversorgung.

Hessens Energieminister Kaweh Mansoori überzeugte sich vor Ort über die Fortschritte der kommunalen Wärmeplanung in Eschwege.

(Bildquelle: HMWVW)

Die nordhessische Stadt Eschwege gehört zu den ersten Kommunen in Hessen, die eine umfassende kommunale Wärmeplanung umgesetzt haben. Wie das hessische Wirtschaftsministerium mitteilt, begann Eschwege bereits 2022 mit der Entwicklung eines nachhaltigen Wärmeversorgungskonzepts, obwohl Städte mit weniger als 100.000 Einwohnern erst bis 2028 dazu verpflichtet sind. Ziel der Stadt ist es, den Wärmebedarf deutlich zu senken und die CO₂-Emissionen bis 2045 nahezu vollständig zu reduzieren.

Wirtschafts- und Energieminister Kaweh Mansoori (SPD) besuchte die Stadt, um sich ein Bild von den Fortschritten zu machen. Er betonte die Bedeutung der kommunalen Wärmeplanung als „Königsdisziplin der Wärmewende“ und lobte Eschwege als Vorbild für andere Kommunen. Das Land Hessen unterstützte die Planungen mit 60.000 Euro.

Im Rahmen der Wärmeplanung wurde die Stadt in verschiedene Wärmeversorgungsgebiete eingeteilt, um lokale Energiepotenziale optimal zu nutzen. Eine zentrale Maßnahme ist der Bau eines Nahwärmenetzes in der Altstadt, das überwiegend durch eine Fluss-Großwärmepumpe an der Werra gespeist werden soll. Diese innovative Technologie nutzt die Umweltwärme des Flusses und kann eine Heizleistung von bis zu 23 Megawatt bereitstellen. In Verbindung mit energetischen Gebäudesanierungen und Photovoltaik soll der CO₂-Ausstoß in diesem Bereich bis 2035 um 83 % gesenkt werden.

Auch die Nutzung von Abwärme aus der örtlichen Kläranlage wird geprüft, während im Stadtteil Oberhone eine Bürgerinitiative ein genossenschaftlich betriebenes Wärmenetz plant. Die Erfahrungen aus Eschwege kommen weiteren hessischen Kommunen zugute: In Zusammenarbeit mit der LandesEnergieAgentur Hessen wurde ein Leitfaden zur Bürgerbeteiligung in der kommunalen Wärmeplanung entwickelt. Zudem ist Eschwege Teil des landesweiten Netzwerks kommunaler Wärmeplanung, das den Austausch zwischen Kommunen fördert.





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