Samstag, 2. August 2025

BorkumWärmeplanung gestartet

[19.03.2025] Die Insel Borkum hat jetzt gemeinsam mit der Energielenker Gruppe die kommunale Wärmeplanung gestartet. Ziel ist eine nachhaltige und langfristig kosteneffiziente Wärmeversorgung, die sowohl den Tourismus als auch die Lebensqualität der Bewohner stärkt.

Gruppenbild zum Auftakt der kommunalen Wärmeplanung auf der Insel Borkum.

v. l.: Jonas Hundertmark, Olaf Behrendt, Sigrid Kopitz, alle energielenker Gruppe; Jürgen Akkermann, Bürgermeister Borkum; Axel Held, Stadtwerkedirektor und Geschäftsführer Nordseeheilbad Borkum GmbH (NBG); Gerhard Begemann, Energetisches Sanierungsmanagement NBG; Olaf Look, Neue Technologien Stadtwerke Borkum; Dennis Rusch, Bauabteilung Stadt Borkum

(Bildquelle: energielenker Gruppe)

Die Insel Borkum hat jetzt den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Wie die Energielenker Gruppe mitteilt, wird sie in den kommenden Monaten gemeinsam mit der Insel Strategien für eine klimaneutrale Wärmeversorgung entwickeln. Die Initiative wird durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert und legt großen Wert auf die Einbindung der Borkumer Bevölkerung.

Nachhaltiges Reiseziel

„Borkum geht mit gutem Beispiel voran“, erklärt Olaf Behrendt, Key-Account-Manager der Energielenker Gruppe. Obwohl die Insel nach aktuellem niedersächsischem Klimaschutzgesetz nicht verpflichtet ist, eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen, verfolgt sie laut der Energielenker Gruppe ambitionierte Klimaziele. Dabei spielt der Tourismus als wirtschaftlicher Hauptfaktor eine zentrale Rolle: Eine klimaneutrale und perspektivisch kostengünstigere Wärmeversorgung soll die Attraktivität der Insel als nachhaltiges Reiseziel sichern.

Derzeit basiert die Wärmeversorgung auf Borkum größtenteils auf Erdgas. Der neue Wärmeplan wird als strategische Grundlage für den Umbau hin zu erneuerbaren Energien dienen und bereits bestehende Projekte einbeziehen. Erste Erkenntnisse aus einer Bestandsanalyse zeigen, dass sich das Wärmeprofil der Insel von dem kleinerer Städte unterscheidet – insbesondere durch den hohen Warmwasserbedarf in den Sommermonaten aufgrund der vielen Badegäste. Zu den diskutierten Lösungsansätzen zählen die Nutzung der Wärme des Nordseewassers und geothermische Bohrungen bis zu 3.700 Metern Tiefe, um hohe Temperaturen von 120 bis 130 Grad Celsius zu erschließen.

Auftakt Anfang Februar

Anfang Februar wurde das Projekt mit einem Auftakttermin und einer Ortsbegehung gestartet, bei der bestehende Heizzentralen sowie bereits umgesetzte Modellprojekte begutachtet wurden. Die weitere Planung erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadt Borkum, den Stadtwerken Borkum und Nordseeheilbad Borkum. Geplant sind regelmäßige Workshops, Vor-Ort-Termine und eine Bürgerveranstaltung im Spätsommer 2025. Zudem wurde ein Lenkungskreis eingerichtet, der den Fortschritt überwacht.

„Echte Veränderung lässt sich nicht von oben diktieren. Stattdessen möchten wir die Menschen mitnehmen und ihnen zeigen, wie sie profitieren können“, betont Axel Held, Geschäftsführer von Nordseeheilbad Borkum. Bis Ende 2025 soll ein konkreter Plan für die klimaneutrale Wärmeversorgung vorliegen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Tettnang: Baubeginn eines Nahwärmenetzes

[30.07.2025] In Tettnang beginnt der Bau eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee versprechen sich davon jährlich über 4.000 Tonnen CO₂-Einsparung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen. mehr...

Saarbrücken: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[30.07.2025] Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Ziel ist eine klimafreundliche, effiziente und sozial gerechte Wärmeversorgung bis 2026. mehr...

Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden

[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...

Schleswig-Holstein: Land stellt Wärmeliniendichtekarte bereit

[22.07.2025] Schleswig-Holstein stellt ab sofort eine flächendeckende Wärmeliniendichtekarte für das gesamte Landesgebiet bereit. Kommunen erhalten damit eine solide Datengrundlage, um ihre kommunale Wärmeplanung effizienter und zielgerichteter umzusetzen. mehr...

Erkner: Zweite Großwärmepumpe angeliefert

[18.07.2025] Mit der Anlieferung der zweiten Großwärmepumpe ist das neue Heizsystem in Erkner Mitte vollständig. Ab Herbst liefert es erstmals grüne Fernwärme – mehr als die Hälfte davon aus erneuerbaren Quellen. mehr...

Hamburg: Nutzung von Abwasser

[14.07.2025] Hamburg setzt beim Klimaschutz auf Abwasser: Auf dem Klärwerk Dradenau entsteht Deutschlands größte Abwasserwärmepumpe mit 60 Megawatt Leistung. Ab 2026 soll sie bis zu 39.000 Haushalte mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen. mehr...

Wien Energie: Großwärmepumpenanlage verwendet Softstarter

[11.07.2025] Wien Energie setzt bei Europas leistungsstärkster Großwärmepumpenanlage auf Mittelspannungs-Sanftanlasser von AuCom. Die Technik unterstützt den klimaneutralen Betrieb mit erneuerbarer Energie und steigert die Effizienz beim Start großer Kompressoren. mehr...

Ennepe-Ruhr-Kreis: Planungsprojekte für klimafreundliche Energiezukunft

[10.07.2025] Mit der kommunalen Wärmeplanung und dem Projekt EMG.Ruhr verfolgt der Ennepe-Ruhr-Kreis zwei parallel laufende Ansätze für eine klimafreundliche Energiezukunft. Während die Wärmeplanung den Blick auf Wohnquartiere richtet, analysiert EMG.Ruhr systematisch die Energieversorgung von Gewerbegebieten. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Potenzial der Abwasserwärme

[08.07.2025] Bis Mitte 2026 müssen Großstädte ihre Wärmeplanung vorlegen. Dabei rückt eine bisher kaum genutzte Quelle in den Fokus: die Wärme aus Abwasser. In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits erste Projekte. Eine Landesinitiative will den Ausbau vorantreiben. mehr...

Stadtwerke Gießen: Projekt PowerLahn kommt voran

[07.07.2025] Die Stadtwerke Gießen bauen eine neue Anlage zur umweltfreundlichen Wärmegewinnung. Ab Mitte 2026 sollen drei Großwärmepumpen Energie aus dem Wasser der Lahn gewinnen. Damit wollen die Stadtwerke einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten. mehr...

Baden-Württemberg: Wärmeplanung im Konvoi

[02.07.2025] Baden-Württemberg will die Wärmewende und den Schutz vor den Folgen des Klimawandels vorantreiben. Ein neuer Gesetzentwurf sieht vor, dass alle Städte und Gemeinden künftig Wärmepläne und Klimaanpassungskonzepte erstellen müssen. Die Kosten sollen über einen finanziellen Ausgleich gedeckt werden. mehr...

Stadtwerke Kiel/HanseWerk: Gemeinschaftsunternehmen gegründet

[27.06.2025] Mit der Gründung des Unternehmens FördeWärme bündeln die Stadtwerke Kiel und HanseWerk Natur ihre Kräfte für eine klimaneutrale Nahwärmeversorgung. Die neue Gesellschaft soll bestehende Netze dekarbonisieren und neue Versorgungsgebiete rund um Kiel erschließen. mehr...

Fraunhofer IEG: Forschungsprojekt zu Großwärmepumpen

[25.06.2025] Großwärmepumpen könnten eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung der Fernwärme spielen. Ein vom BMWK gefördertes Forschungsprojekt unter Leitung der Fraunhofer IEG zeigt, wie sich natürliche und industrielle Wärmequellen an ehemaligen Kohlekraftwerksstandorten effizient nutzen lassen. mehr...

Nürnberg: Kommunalen Wärmeplan verabschiedet

[20.06.2025] Nürnberg hat einen kommunalen Wärmeplan verabschiedet, der den Weg zu einer klimaneutralen und bezahlbaren Wärmeversorgung bis 2040 ebnen soll. Im Zentrum stehen der Ausbau der Fernwärme, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Einbindung dezentraler Lösungen wie Wärmepumpen. mehr...

Thüga: Erweiterung des Portfolios

[19.06.2025] Mit neuen Rahmenverträgen wird die Thüga-Gruppe zum Komplettanbieter für Wärmepumpenlösungen. Stadtwerke und Regionalversorger des Netzwerks können damit künftig alles aus einer Hand anbieten – von der Technik bis zur Installation. mehr...