Samstag, 2. August 2025

Hansestadt StadeWärmeplanung vor der Frist

[24.10.2023] Bereits im nächsten Jahr soll der kommunale Wärmeplan der Hansestadt Stade stehen. Der Plan zeigt auf, wo Gebäude in Stade mit klimafreundlicher Nahwärme versorgt werden können.
Hansestadt Stade: Der kommunale Wärmeplan soll schon im nächsten Jahr stehen.

Hansestadt Stade: Der kommunale Wärmeplan soll schon im nächsten Jahr stehen.

(Bildquelle: Martin Elsen)

Die Hansestadt Stade will bereits in der zweiten Jahreshälfte 2024 und damit deutlich vor der im niedersächsischen Klimagesetz festgelegten Frist bis Ende 2026 einen kommunalen Wärmeplan vorlegen. Der Plan soll den Stader Bürgern und Hauseigentümern wichtige Informationen über erneuerbare Wärmequellen und die Möglichkeiten eines Wärmenetzes geben. Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU) betont die Dringlichkeit der Maßnahme angesichts der bundesweiten Vorgabe, bis Ende 2044 keine fossilen Heizungen mehr zu betreiben: „Die Menschen fragen sich, wie sie das in ihren Immobilien schaffen können. Da die kommunale Wärmeplanung die strategische Grundlage für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ist, wollen wir sie so schnell wie möglich vorlegen, um den Menschen Planungssicherheit zu geben.“
Matthias Müller, Klimaschutz-Manager der Stadt Stade, berichtet von regem Interesse der Bürgerinnen und Bürger: „Insbesondere Eigentümer älterer Bestandsgebäude fragen sehr häufig nach, wann mit den Ergebnissen der Wärmeplanung zu rechnen ist oder ob bereits konkrete Zeithorizonte für die Umsetzung von Wärmenetzprojekten bekannt sind.“ Die kommunale Wärmeplanung werde aufzeigen, wo in Stade Gebäude mit lokalen, klimafreundlichen Wärmequellen versorgt werden können. Das können zum Beispiel Geothermie, Biomasse oder Umweltwärme aus Oberflächengewässern sein. Die Herausforderung bestehe darin, Wärmequellen zu finden, die räumlich nah genug liegen, um Wärmeverluste bei der Übertragung zu minimieren.
Bürgermeister Hartlef stellt klar: „Niemand wird gezwungen, seine funktionierende Heizung auszutauschen. Aber die kommunale Wärmeplanung wird den Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern in Stade ab Mitte 2024 aufzeigen, wie sie ihre Heizung in Zukunft klimafreundlich betreiben können – mit der Perspektive, an ein Nahwärmenetz angeschlossen zu werden, oder, wo das nicht möglich ist, mit konkreten Hinweisen und Tipps zur anderweitigen Nutzung erneuerbarer Energien.“
Neben dieser übergeordneten Planung habe die Stadt Stade bereits konkrete Schritte für die Altstadt eingeleitet. Eine Nahwärmeversorgung, die teilweise aus dem Kläranlagenablauf und den Oberflächengewässern Schwinge und Burggraben gespeist wird, sei hier ein vielversprechender Ansatz. Darüber hinaus plane die Stadt ein Sanierungsmanagement zur Beratung von Gebäudeeigentümern in Fragen der energetischen Gebäudesanierung.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Tettnang: Baubeginn eines Nahwärmenetzes

[30.07.2025] In Tettnang beginnt der Bau eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee versprechen sich davon jährlich über 4.000 Tonnen CO₂-Einsparung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen. mehr...

Saarbrücken: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[30.07.2025] Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Ziel ist eine klimafreundliche, effiziente und sozial gerechte Wärmeversorgung bis 2026. mehr...

Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden

[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...

Schleswig-Holstein: Land stellt Wärmeliniendichtekarte bereit

[22.07.2025] Schleswig-Holstein stellt ab sofort eine flächendeckende Wärmeliniendichtekarte für das gesamte Landesgebiet bereit. Kommunen erhalten damit eine solide Datengrundlage, um ihre kommunale Wärmeplanung effizienter und zielgerichteter umzusetzen. mehr...

Erkner: Zweite Großwärmepumpe angeliefert

[18.07.2025] Mit der Anlieferung der zweiten Großwärmepumpe ist das neue Heizsystem in Erkner Mitte vollständig. Ab Herbst liefert es erstmals grüne Fernwärme – mehr als die Hälfte davon aus erneuerbaren Quellen. mehr...

Hamburg: Nutzung von Abwasser

[14.07.2025] Hamburg setzt beim Klimaschutz auf Abwasser: Auf dem Klärwerk Dradenau entsteht Deutschlands größte Abwasserwärmepumpe mit 60 Megawatt Leistung. Ab 2026 soll sie bis zu 39.000 Haushalte mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen. mehr...

Wien Energie: Großwärmepumpenanlage verwendet Softstarter

[11.07.2025] Wien Energie setzt bei Europas leistungsstärkster Großwärmepumpenanlage auf Mittelspannungs-Sanftanlasser von AuCom. Die Technik unterstützt den klimaneutralen Betrieb mit erneuerbarer Energie und steigert die Effizienz beim Start großer Kompressoren. mehr...

Ennepe-Ruhr-Kreis: Planungsprojekte für klimafreundliche Energiezukunft

[10.07.2025] Mit der kommunalen Wärmeplanung und dem Projekt EMG.Ruhr verfolgt der Ennepe-Ruhr-Kreis zwei parallel laufende Ansätze für eine klimafreundliche Energiezukunft. Während die Wärmeplanung den Blick auf Wohnquartiere richtet, analysiert EMG.Ruhr systematisch die Energieversorgung von Gewerbegebieten. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Potenzial der Abwasserwärme

[08.07.2025] Bis Mitte 2026 müssen Großstädte ihre Wärmeplanung vorlegen. Dabei rückt eine bisher kaum genutzte Quelle in den Fokus: die Wärme aus Abwasser. In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits erste Projekte. Eine Landesinitiative will den Ausbau vorantreiben. mehr...

Stadtwerke Gießen: Projekt PowerLahn kommt voran

[07.07.2025] Die Stadtwerke Gießen bauen eine neue Anlage zur umweltfreundlichen Wärmegewinnung. Ab Mitte 2026 sollen drei Großwärmepumpen Energie aus dem Wasser der Lahn gewinnen. Damit wollen die Stadtwerke einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten. mehr...

Baden-Württemberg: Wärmeplanung im Konvoi

[02.07.2025] Baden-Württemberg will die Wärmewende und den Schutz vor den Folgen des Klimawandels vorantreiben. Ein neuer Gesetzentwurf sieht vor, dass alle Städte und Gemeinden künftig Wärmepläne und Klimaanpassungskonzepte erstellen müssen. Die Kosten sollen über einen finanziellen Ausgleich gedeckt werden. mehr...

Stadtwerke Kiel/HanseWerk: Gemeinschaftsunternehmen gegründet

[27.06.2025] Mit der Gründung des Unternehmens FördeWärme bündeln die Stadtwerke Kiel und HanseWerk Natur ihre Kräfte für eine klimaneutrale Nahwärmeversorgung. Die neue Gesellschaft soll bestehende Netze dekarbonisieren und neue Versorgungsgebiete rund um Kiel erschließen. mehr...

Fraunhofer IEG: Forschungsprojekt zu Großwärmepumpen

[25.06.2025] Großwärmepumpen könnten eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung der Fernwärme spielen. Ein vom BMWK gefördertes Forschungsprojekt unter Leitung der Fraunhofer IEG zeigt, wie sich natürliche und industrielle Wärmequellen an ehemaligen Kohlekraftwerksstandorten effizient nutzen lassen. mehr...

Nürnberg: Kommunalen Wärmeplan verabschiedet

[20.06.2025] Nürnberg hat einen kommunalen Wärmeplan verabschiedet, der den Weg zu einer klimaneutralen und bezahlbaren Wärmeversorgung bis 2040 ebnen soll. Im Zentrum stehen der Ausbau der Fernwärme, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Einbindung dezentraler Lösungen wie Wärmepumpen. mehr...

Thüga: Erweiterung des Portfolios

[19.06.2025] Mit neuen Rahmenverträgen wird die Thüga-Gruppe zum Komplettanbieter für Wärmepumpenlösungen. Stadtwerke und Regionalversorger des Netzwerks können damit künftig alles aus einer Hand anbieten – von der Technik bis zur Installation. mehr...