Dienstag, 16. September 2025

Iqony/RAGWärmewende mit Grubenwasser

[09.01.2025] Mit der Abwärme aus Grubenwasser der RAG-Wasserhaltung in Camphausen werden künftig die Städte Quierschied und Sulzbach beheizt.

Das Grubenwasser der Wasserhaltung Camphausen wird zur Wärmequelle.

(Bildquelle: RAG)

Nach gut einem Jahr Bauzeit hat die Saarbrücker Iqony Energies Ende Dezember 2024 auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks Camphausen eine innovative Kraft-Wärme-Kopplungsanlage in Betrieb genommen. Diese nutzt die Abwärme des Grubenwassers für die Fernwärmeversorgung und spart so jährlich rund 6.300 Tonnen CO₂-Emissionen ein.

Klimaneutralität bis 2040

„Mit der jetzt offiziell in Betrieb genommenen Anlage machen wir einen weiteren großen Schritt in Richtung unseres Ziels, bis 2040 eine vollständig klimaneutrale Fernwärmeversorgung zu erreichen“, sagte Anke Langner, Sprecherin der Geschäftsführung von Iqony Energies, bei der feierlichen Einweihung. Anwesend waren unter anderem der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke, Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam und Quierschieds Bürgermeister Lutz Maurer.

Auch Joachim Löchte, Bereichsleiter Nachhaltigkeit und Kommunikation der RAG, zeigte sich zufrieden: „Wir freuen uns, dass wir mit unserem Grubenwasser die Wärmewende in Sulzbach unterstützen können. Perspektivisch prüft die RAG die geothermische Nutzung von Grubenwasser auch an anderen Standorten.“

Symbol für Strukturwandel

Wirtschaftsminister Barke betonte die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft in der Region: „Die Nutzung der Abwärme aus Grubenwasser spart Energieressourcen und ist ein wichtiger Schritt für den Umbau des Energiesystems im Saarland. Energiewende und Strukturwandel sind zwei Seiten einer Medaille.“

Auch Sulzbachs Bürgermeister Adam betonte die Bedeutung für seine Stadt: „Die Beheizung öffentlicher Gebäude und privater Haushalte mit innovativer Fernwärme ist für Sulzbach ein zukunftsweisender Baustein der Versorgungssicherheit.“

Technik für die Zukunft

Die Anlage kombiniert drei Komponenten: ein konventionelles Blockheizkraftwerk, das Grubenwasser als erneuerbare Wärmequelle und eine Wärmepumpe. Das Grubenwasser hat eine Temperatur von etwa 36 Grad und wird von der Wärmepumpe für die Fernwärmeversorgung nutzbar gemacht. Die konventionelle KWK-Anlage wird mit methanhaltigem Grubengas betrieben, das als klimaneutraler Energieträger eingestuft ist. Laut Projektleiter Dietmar Bies wird durch diese Nutzung die klimaschädliche Wirkung des Gases deutlich reduziert.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

enercity: Großwärmepumpe am Klärwerk

[16.09.2025] In Hannover beginnen die Bauarbeiten für eine Großwärmepumpe am Klärwerk Herrenhausen. Die Anlage soll ab 2027 bis zu 13.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und damit den Kohleausstieg in der Stadt voranbringen. mehr...

Mannheim: Ministerpräsident besichtigt Flusswärmepumpe

[09.09.2025] Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die erste Flusswärmepumpe des Energieunternehmens MVV in Mannheim besichtigt. Die Anlage am Rhein gilt als wichtiger Baustein für die klimaneutrale Wärmeversorgung der Region. mehr...

Wiesbaden: Basis für klimaneutrale Wärmeversorgung gelegt

[09.09.2025] Wiesbaden hat eine Bestands- und Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Damit legt die Stadt nach eigenen Angaben die Grundlage für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. mehr...

Baden-Württemberg: Pflicht zur Wärmeplanung ausgeweitet

[05.09.2025] Seit dem 6. August gilt in Baden-Württemberg ein novelliertes Klimaschutzgesetz. Laut KEA-BW betrifft die wichtigste Änderung die Pflicht aller Kommunen, eine Wärmeplanung vorzulegen. mehr...

enercity contracting: Übernahme von Wärmeprojekten

[04.09.2025] enercity contracting übernimmt sechs Wärmeprojekte von EAM in Norddeutschland. Die Anlagen mit 13 Megawatt Gesamtleistung versorgen künftig Kunden in Hamburg, Kiel, Lübeck und Neustadt am Rübenberge. mehr...

Bodensee: Bürgerinteresse entscheidet über Projekterfolg

[04.09.2025] Die Gesellschaft Seewärme Meersburg will mit Wärme aus dem Bodensee eine klimafreundliche Versorgung aufbauen. Entscheidend ist, dass genügend Bürger frühzeitig ihr Interesse bekunden. mehr...

Wunstorf: Gründung einer Wärmegesellschaft

[22.08.2025] In Wunstorf soll eine neue Wärmegesellschaft namens MeerWärme entstehen. Stadtwerke, Bauverein und Avacon Natur wollen damit eine klimafreundliche Wärmeversorgung für drei Stadtquartiere aufbauen. mehr...

Bremen: Wärmewände erfahren

[22.08.2025] Mit dem Fahrrad hat Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf im Rahmen ihrer Klimaschutz-Sommertour Projekte rund ums klimafreundliche Heizen besucht. Stationen waren unter anderem ein neu entwickelter Klimaturm, Beispiele für Wärmepumpen im Altbau und ein Quartier mit eigenem Sanierungslotsen. mehr...

SAENA: Veranstaltungen zur kommunalen Wärmeplanung

[21.08.2025] Die Sächsische Energieagentur SAENA unterstützt Kommunen bei der Wärmeplanung mit Schulungen und Fachtagungen. Ziel ist es, Städte und Gemeinden fit für eine klimaneutrale und sozialverträgliche Wärmeversorgung zu machen. mehr...

Jena: Umsetzbarkeit von Abwärmeprojekt bestätigt

[20.08.2025] Abwärme aus der Jenaer Kläranlage könnte künftig Unternehmen in Jena-Nord mit Heizenergie versorgen. Eine Machbarkeitsstudie bestätigt die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit des Projekts ANIKA. mehr...

Tettnang: Baubeginn eines Nahwärmenetzes

[30.07.2025] In Tettnang beginnt der Bau eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. ENGIE Deutschland und das Regionalwerk Bodensee versprechen sich davon jährlich über 4.000 Tonnen CO₂-Einsparung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen. mehr...

Saarbrücken: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[30.07.2025] Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Ziel ist eine klimafreundliche, effiziente und sozial gerechte Wärmeversorgung bis 2026. mehr...

Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden

[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...

Schleswig-Holstein: Land stellt Wärmeliniendichtekarte bereit

[22.07.2025] Schleswig-Holstein stellt ab sofort eine flächendeckende Wärmeliniendichtekarte für das gesamte Landesgebiet bereit. Kommunen erhalten damit eine solide Datengrundlage, um ihre kommunale Wärmeplanung effizienter und zielgerichteter umzusetzen. mehr...

Erkner: Zweite Großwärmepumpe angeliefert

[18.07.2025] Mit der Anlieferung der zweiten Großwärmepumpe ist das neue Heizsystem in Erkner Mitte vollständig. Ab Herbst liefert es erstmals grüne Fernwärme – mehr als die Hälfte davon aus erneuerbaren Quellen. mehr...