Mittwoch, 12. November 2025

StuttgartWärmewende nimmt Gestalt an

[28.07.2023] Ein erstes Konzept und weitere Schritte für die Wärmeplanung wurden jetzt in Stuttgart vorgestellt. Eine nachhaltige Wärmeversorgung ist ein wesentlicher Baustein, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen.
Der Entwurf der kommunalen Wärmeplanung markiert im Stuttgarter Stadtgebiet die Zonen mit bestehenden Wärmenetzen

Der Entwurf der kommunalen Wärmeplanung markiert im Stuttgarter Stadtgebiet die Zonen mit bestehenden Wärmenetzen, Eignungs‐ und Versorgungsgebiete, Erweiterungsbereiche und Einzelversorgungsgebiete.

(Bildquelle: Amt für Umweltschutz, LHS)

In Stuttgart wurde jetzt in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Klima und Umwelt der Entwurf für die Einstufung des Stadtgebiets in Eignungsgebiete für Wärmenetze vorgestellt. Außerdem wurden die weiteren Schritte skizziert, die notwendig sind, damit der Gemeinderat noch in diesem Jahr die Wärmeplanung beschließen kann. Wie die Stadt Stuttgart mitteilt, ist eine nachhaltige Wärmeversorgung von zentraler Bedeutung, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Die Voraussetzungen dafür seien in den 23 Stadtbezirken jedoch sehr unterschiedlich. Das Amt für Umweltschutz (AfU) und die Stadtwerke Stuttgart berichteten dem Gremium über ihre Einschätzung und den Stand der gemeinsam erarbeiteten Planung. Das Leitbild soll den Umbauprozess in den nächsten Jahren begleiten und bei allen städtebaulichen Entwicklungen berücksichtigt werden.
Die klimaneutrale Wärmeversorgung könne sowohl über eine Einzelversorgung als auch über ein Wärmenetz realisiert werden. Dabei spiele auch die bestehende Fernwärmeversorgung eine wichtige Rolle. Für den Ausbau des Netzes gelte es, Gebiete zu identifizieren, in denen ein Wärmenetz praktikabel sei.

Wärmenetze lassen sich verdichten

Der im Ausschuss für Klima und Umwelt vorgestellte Entwurf der Eignungsgebiete zeige, dass die bestehenden Wärmenetze in Stuttgart verdichtet und teilweise erweitert werden können. Hinzu kämen Gebiete, die sich aufgrund ihrer Struktur und möglicher Wärmequellen für ein neues klimaneutrales Wärmenetz eignen. Sie würden nach ihrem zeitlichen und planerischen Stand in zwei Prioritäten eingeteilt. Daneben gebe es Gebiete, die aufgrund ihrer sehr hohen Bebauungsdichte und geringen Gebäudeabstände kaum Möglichkeiten für eine klimaneutrale Einzelversorgung bieten, sodass auch hier Wärmenetze als Option zu prüfen sind.
Außerhalb dieser Wärmenetz-Eignungs- und Versorgungsgebiete sei eine Einzelversorgung der Gebäude erforderlich. In beiden Fällen unterstütze die Stadt Stuttgart bereits mit zahlreichen Förderprogrammen die Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung der Energiewende und des Klimaschutzes, beispielsweise durch die Förderung von Gebäudesanierung, Photovoltaik, Balkonkraftwerken, Wärmepumpen oder dem Anschluss an ein Wärmenetz.

Schritte bis zur fertigen Wärmeplanung

Die Landeshauptstadt will die vorläufigen Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung am 29. September erneut im Ausschuss für Klima und Umwelt vorstellen. Unmittelbar danach sollen die Bürgerinnen und Bürger in die Wärmeplanung einbezogen werden. Eine Informationsveranstaltung am 5. Oktober werde dazu den Planungsstand der breiten Öffentlichkeit vorstellen und die Methodik erläutern.
Die vorläufigen Ergebnisse würden dann auf der Website der Stadt veröffentlicht und könnten auch im Amt für Umweltschutz eingesehen werden. Im Oktober bestehe die Möglichkeit, Anregungen, Rückmeldungen und Stellungnahmen an das Amt für Umweltschutz zu senden, die in die Beratungen zur Endfassung des kommunalen Wärmeplans einfließen. Es sei geplant, dass der Gemeinderat im Dezember den Wärmeplan für das Stadtgebiet Stuttgart beschließt.
Fragen zur Aufstellung des kommunalen Wärmeplans können Interessierte an waermeplanung@stuttgart.de senden.



Stichwörter: Wärmeversorgung, Stuttgart


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Jena: Dampf betriebenes Teilnetz stillgelegt

[11.11.2025] In Jena-Süd fließt künftig Heißwasser statt Dampf: Die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck haben ihr Projekt zur Ablösung des alten Dampfnetzes abgeschlossen. Damit ist ein wichtiger Schritt hin zu einer klimaneutralen Fernwärmeversorgung geschafft. mehr...

Bremen: Tabakquartier hat Energiezentrale erhalten

[07.11.2025] Im Bremer Tabakquartier ist eine neue Energiezentrale in Betrieb gegangen, die Wärme aus Abwasser gewinnt. Der Energiedienstleister swb setzt damit auf eine klimafreundliche Versorgung ganz ohne fossile Brennstoffe. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen

[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...

Steag Iqony: Übernahme von Uniper Wärme abgeschlossen

[04.11.2025] Die Steag Iqony Group hat die Übernahme von Uniper Wärme abgeschlossen und stärkt damit ihre Position im Fernwärmemarkt im Ruhrgebiet. Laut Unternehmensangaben soll die Wärmeversorgung in der Region sicherer und klimafreundlicher werden. mehr...

Hannover: Biomasse-Heizkraftwerk speist Wärme in Fernwärmenetz

[03.11.2025] In Hannover hat das neue Biomasse-Heizkraftwerk Stöcken erstmals grüne Wärme ins Netz eingespeist. Die Anlage soll die Abschaltung des Kohleblocks I ermöglichen und jährlich rund 300.000 Tonnen CO₂ einsparen. mehr...

Berlin: Führerschein für heiße Öfen

[31.10.2025] Die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt bietet auch in dieser Heizsaison wieder den kostenlosen „Berliner Ofenführerschein“ an. Der Onlinekurs soll Kaminofenbesitzern helfen, Holz effizienter und umweltfreundlicher zu nutzen und so Feinstaubbelastung und Emissionen zu senken. mehr...

Mannheim: MVV baut weltweit größte Flusswärmepumpe

[30.10.2025] In Mannheim entsteht die weltweit größte Flusswärmepumpe. Der Energieversorger MVV hat Strabag mit dem Bau der Anlage im Grosskraftwerk Mannheim beauftragt, die künftig klimafreundliche Wärme für bis zu 40.000 Haushalte liefern soll. mehr...

BDEW: Wärmewende im Neubau bereits Praxis

[27.10.2025] Wärmepumpen und Fernwärme dominieren laut BDEW den Heizungsmarkt im Neubau. Drei von vier neuen Ein- und Zweifamilienhäusern werden bereits mit Wärmepumpen beheizt – fossile Energieträger verlieren weiter an Bedeutung. mehr...

SAENA: Webinar zur Wärmeplanung

[24.10.2025] Die Sächsische Energieagentur lädt sächsische Kommunen zu einem kostenfreien Webinar über Ausschreibung und Vergabe in der kommunalen Wärmeplanung ein. Am 21. November 2025 vermittelt die Onlineveranstaltung praxisnahes Wissen zu rechtlichen Rahmenbedingungen und Verfahren der Wärmeplanung. mehr...

Hamburg: Wärmeportal online

[22.10.2025] In Hamburg zeigt ein neues Onlineportal erstmals, wie die Freie und Hansestadt derzeit mit Wärme versorgt wird und wo Potenziale für klimafreundliche Lösungen liegen. Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen können sich Anfang November in digitalen Veranstaltungen über die Ergebnisse informieren. mehr...

Stadtwerke Karlsruhe: Bau von Wärmespeicher geplant

[21.10.2025] Die Stadtwerke Karlsruhe planen am Alten Schlachthof den Bau eines 40 Meter hohen Wärmespeichers. Das Projekt soll die Versorgungssicherheit des Karlsruher Fernwärmenetzes erhöhen und den Ausbau in die östlichen Stadtteile ermöglichen. mehr...

BBSR: Studie zu kommunalen Wärmeplänen

[21.10.2025] Eine neue Analyse des BBSR untersucht erstmals 342 kommunale Wärmepläne in Deutschland. Die Studie zeigt große Unterschiede in Umfang und Tiefe der Planungen – und unterstreicht die Schlüsselrolle von Wärmenetzen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. mehr...

Bremen: Klimaneutrale Wärmeversorgung ist möglich

[21.10.2025] Bremen sieht gute Chancen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Der Entwurf der kommunalen Wärmeplanung zeigt, wie die Stadt bis 2045 ohne fossile Brennstoffe heizen könnte – nun beginnt die Öffentlichkeitsbeteiligung. mehr...

Frankfurt am Main: Wärmeplanung erreicht Zwischenziel

[20.10.2025] Frankfurts kommunale Wärmeplanung erreicht ein wichtiges Zwischenziel: Eine umfassende Bestands- und Potenzialanalyse zeigt, wo die Stadt künftig klimaneutrale Wärme gewinnen kann. Laut Fraunhofer IFAM und Mainova liegen große Chancen insbesondere in Abwasser, Erdwärme und der Abwärme von Rechenzentren. mehr...

bericht

Wärmeversorgung: Buntes Quartier ­hocheffizient versorgt

[16.10.2025] Das Regensburger Viertel in Nürnberg wird hocheffizient mit Wärme versorgt. Dafür sorgt ein Blockheizkraftwerk, das zu einem Teil mit dem erneuerbaren Brennstoff Biomethan läuft. mehr...